Die IC Unicorn AG feiert dieses Jahr ihren 25. Geburtstag. Der bedeutendste Versicherungsbroker mit Sitz in der Nordwestschweiz gehört zu den Top 20 der grössten Versicherungstreuhänder in der Schweiz. Die besonderen Stärken des Unternehmens liegen in der versicherungstechnischen Betreuung von öffentlich-rechtlichen Institutionen wie Gemeinden und Städten sowie Unternehmen der Akut- und Lanzeitpflege wie Alters- und Pflegeheime, Spitäler und Spitex-Organisationen.
Weitere Kundensegmente sind Unternehmen der KMU- Wirtschaft, der Life-Science- und Pharma industrie, der Energiewirtschaft oder Architekten und Ingenieure. Die IC Unicon arbeitet teilweise mit sogenannten Verbundslösungen. Dabei werden Kundengruppen mit gleichgelagerten Risiken zusammengefasst. Dies bietet der IC Unicon die Möglichkeit, den Einkauf von Versicherungen zu bündeln und dadurch Vorteile im Leistungskatalog der Policen sowie auch bei den Prämien zu erzielen.
Insgesamt betreut die IC Unicon, die seit 2012 zur international tätigen ARTUS GRUPPE gehört, etwa 700 KMU-Unternehmen mit einem Prämienvolumen von über 130 Mio. Franken. Am Sitz der IC Unicon in Reinach sind rund 30 Mitarbeitende – davon 14 mit Fachausweis – und drei bis fünf Auszubildende beschäftigt. Geleitet wird die IC Unicon AG seit 2014 von Geschäftsführer Thomas Schneider, Dieter Schäublin, Leiter Vertrieb, und Tobias Jöhr, Leiter Personal.
Im Interview mit dem «Geschäftsführer» sprechen Thomas Schneider und Tobias Jöhr über das Jubiläumsjahr der IC Unicon, beziehungsweise wie sich das Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt hat, schauen aber auch voraus in die Zukunft.
«Geschäftsführer»: 25 Jahre IC Unicon – wo steht das Unternehmen heute?
Thomas Schneider: Ich bin seit zehn Jahren bei der IC Unicon – davon fünf Jahre als Geschäftsführer –, und ich denke, wenn man unsere Geschäftsergebnisse anschaut, dann steht das Unternehmen sehr gut da. Die IC Unicon hat sich in einem sich stark verändernden Markt anpassen und ihre Position ausbauen können. Als richtig hat sich der Anschluss an das international tätige Familienunternehmen ARTUS erwiesen, was uns insbesondere im Ausland geholfen hat. Man darf aber nicht nur die nackten Zahlen betrachten. Unsere Philosophie der Kontinuität – sowohl im Personalbereich, wo wir über die Jahre eine geringe Personalfluktuation registrieren, als auch im Kundenbereich –, die fundierte Lehrlingsausbildung und ein toller Team-Spirit erachte ich als wichtige Pfeiler unseres geschäftlichen Erfolgs.
Tobias Jöhr: Ich habe als Sachbearbeiter vor 19 Jahren bei der IC Unicon angefangen und konnte die Entwicklung des Unternehmens hautnah erleben. Dabei möchte ich auch den Firmengründern Thomas Grüter und Peter Thommen ein grosses Kränzlein winden. Sie haben mich gefördert, aber auch gefordert und mir die Möglichkeit geboten, mich vom Sachbearbeiter bis zum Mitglied der Geschäftsleitung zu entwickeln. Daraus ist eine grosse Verbundenheit mit dem Unternehmen, aber auch vor allem mit den Menschen, die hier arbeiten, entstanden.
Apropos Kontinuität im Personalbereich, und damit in Ihren Kundenbeziehungen – wie gewährleisten Sie diese durch die Jahre hindurch?
Tobias Jöhr: Im Moment arbeiten bei uns drei Mandatsleiter, welche das 60. Altersjahr überschritten haben. Für die entsprechende Personalplanung und den damit verbundenen Nachfolgeregelungen haben wir sehr gut funktionierende Modelle entwickelt, damit unsere Kunden langfristig an eine neue Bezugsperson ihres Vertrauens herangeführt werden. Damit können die bisherigen Mandatsleiter ihr grosses Fachwissen schrittweise an ihre Nachfolger weitergeben, ihr Arbeitspensum langsam reduzieren, aber weiterhin einen Teil ihrer Kunden betreuen.
Der sich stark verändernde Markt und die damit verbundenen Anpassungen in der Vergangenheit wurden bereits erwähnt – was sind die Herausforderungen der Zukunft für die IC Unicon?
Thomas Schneider: Die gesamte Versicherungsbranche wird sich auch zukünftig mit regulatorischen Eingriffen auseinandersetzen müssen. Zurzeit steht das Thema «Vermittlungskosten von Pensionskassen an Versicherungsbroker» im Fokus der Diskussion und soll von der Eidg. Kommission und allenfalls vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) untersucht werden. Die entsprechende politische Diskussion ist stark ideologisch gefärbt und lässt den Eindruck entstehen, dass die Broker nicht den Interessen der Kunden verpflichtet seien. Das Gegenteil ist der Fall. Das Courtagenmodell der Broker hat sich bewährt, denn sie beraten und unterstützen Arbeitgeber und Arbeitnehmer über den Abschluss der Vorsorgelösung während der gesamten Vertragslaufzeit hinaus zu sämtlichen relevanten, das BVG betreffenden Themen. Die IC Unicon als Mitglied des SIBA verpflichtet sich gegenüber dem Kunden zur Transparenz der Entschädigung. Dies schafft Vertrauen und Glaubwürdigkeit.
Tobias Jöhr: Ein zentrales Zukunftsthema auch unserer Branche ist die Digitalisierung. Im Bereich der Policen-Administration werden die Kunden zunehmend die Möglichkeit haben, jederzeit auf digitalem Weg auf ihre Versicherungsverträge zuzugreifen und Schadenmeldungen online zu erledigen. Die IC-Unicon-Kunden können von dieser Dienstleistung bereits seit letzten Juni Gebrauch machen. Auch wenn der Brokermarkt durch die Transformation in die digitale Zukunft durch Standardisierung der wichtigsten Zusammenarbeitsprozesse und durch die Entwicklung und den Betrieb von zentralen Transformations-Plattformen geprägt wird, bleibt der persönliche Kundenkontakt zentral und lässt sich nicht ersetzen. Unsere Arbeit wird weniger durch Administratives belastet und unsere Kernkompetenzen werden sich stark in Richtung «Beratung» in den Bereichen Risiko, Finanzen oder Gesundheit entwickeln, sodass wir uns noch intensiver mit den Belangen und Wünschen der Kunden beschäftigen können.
Ich nehme aber an, dass die Festivitäten zum 25. Geburtstag der IC Unicon noch auf gute, altmodische Weise analog abgehalten werden?
Thomas Schneider: (lacht) Im September organisieren wir einen grossen Kundenanlass im Bürgerlichen Waisenhaus Basel. In kleinerem Rahmen werden wir zusammen mit unseren Mitarbeitenden feiern, und unsere Partnergesellschaften werden wir zu einem weiteren Anlass in unsere Räumlichkeiten einladen.