70% der Schweizer:innen zahlen zu viel für ihr Handy-Abo – und wechseln trotzdem nicht

Walter Salchli, Gründer und CEO von alao

Herr und Frau Schweizer verschenken Geld: Eine repräsentative Umfrage von alao.ch verdeutlicht, dass die Schweiz zu viel für ihr Handy-Abo zahlt. Trotz beträchtlicher Sparmöglichkeiten bleiben viele ihrem Anbieter treu. Die Untersuchung liefert überraschende Einblicke in Konsumentenverhalten, Preispräferenzen und die wachsende Offenheit gegenüber KI-basierten Lösungen im Schweizer Mobilfunkmarkt.

In der Schweiz herrscht beim Thema Handy-Abos eine paradoxe Situation: Obwohl die Mehrheit der Schweizer:innen zu viel bezahlt, scheuen viele den Wechsel. Eine repräsentative Umfrage von appinio im Auftrag der Mobile- und Internet-Abo-Vergleichsplattform alao.ch zeigt, dass 70% der Schweizer:innen mehr als 25 Franken monatlich für ihr Handy-Abo zahlen. «Ein gutes Handy-Abo mit unlimitierter Nutzung in der Schweiz und begrenztem Datenvolumen beziehungsweise Roaming im Ausland gibt es heutzutage ab 25 CHF. Wer nicht ins Ausland telefoniert oder viel ausserhalb Westeuropas unterwegs ist, sollte nicht mehr zahlen», erklärt Walter Salchli, Gründer und CEO von alao. Besonders die Altersgruppe zwischen 35 und 45 Jahren greift tief in die Tasche und zahlt am meisten.

Bequemlichkeit schlägt Sparsamkeit
Doch trotz der hohen Kosten zeigen sich die Schweizer:innen erstaunlich wechselresistent. Rund die Hälfte der Befragten hat ihr Abo in den letzten zwei Jahren nicht gewechselt, bei den über 45-Jährigen sind es sogar rund 60%. Die Gründe für diese Trägheit sind vielfältig. 54,3% empfinden den Wechselprozess als aufwändig – eine Einstellung, die sich auch in anderen Bereichen wie dem Krankenkassenwechsel widerspiegelt. 43,5% würden einen neuen Handyvertrag deshalb lieber in einem Shop als online abschliessen. «Die Fülle an Angeboten überfordert viele Konsument:innen. Oft wissen sie gar nicht, welche Leistungen sie tatsächlich benötigen. Statt sich online zu informieren, gehen viele aus Gewohnheit in den Shop ihres Vertrauens», analysiert Salchli, und fügt hinzu: «Dabei bieten unabhängige digitale Vergleichsportale wie alao heutzutage einen umfassenden Überblick über passende Angebote und ermöglichen einen Wechsel innert Minuten. Diese Transparenz und Effizienz ist in Shops naturgemäss nicht gegeben, da dort nur eine begrenzte Auswahl an Angeboten verfügbar ist.»

 

Schweizer Wunsch: Top-Leistung zum Schnäppchenpreis
Trotz der Treue zu überteuerten Abos haben Schweizer:innen klare Vorstellungen von einem idealen Handyvertrag. An oberster Stelle steht das Preis-Leistungs-Verhältnis, dicht gefolgt vom optimalen Leistungspaket. In Zeiten zunehmender Cyberbedrohungen und Datenlecks gewinnen auch Datenschutz und Datensicherheit stark an Bedeutung. «Interessanterweise rückt die Wahl des spezifischen Providers immer mehr in den Hintergrund», erläutert Salchli. «Das liegt vor allem daran, dass sich Netzqualität und Kundenservice der verschiedenen Anbieter zunehmend angleichen. Stattdessen werden andere Faktoren – wie eben die Preis-Leistung – für die Konsument:innen wichtiger.»

KI als Gamechanger im Mobilfunkmarkt?
Trotz der Zurückhaltung beim Wechsel zeigen sich die Schweizer:innen offen für innovative Lösungen, die einen Wechsel erleichtern: Die Hälfte der Befragten kann sich vorstellen, einen KI-Assistenten für den Vergleich von Handy-Abos zu nutzen. «Die KI-Revolution macht auch vor der Telekommunikationsbranche nicht Halt», erklärt Salchli. «In naher Zukunft werden KI-gestützte Systeme den Kunden in allen Phasen unterstützen – vom Tarifvergleich über den Vertragsabschluss bis hin zum Kundenservice. Diese Entwicklung wird den Prozess bei der Tarifwahl weiter erleichtern und personalisieren.»