Energiegeschichte an der Störklingasse in Riehen

Im Haus von Oskar Nemeth kommt die Energie für die Heizung und das Warmwasser aus einem einzigen Speicher.

Im Einfamilienhaus von Oskar Nemeth in Riehen hat die Omlin Energiesysteme AG eine hocheffiziente Luft-/Wasserwärmepumpe mit Kombispeicher installiert. Warum der Kanton solche Pionierprojekte nicht fördert, bleibt schleierhaft.

Wärmetechnisch hat Oskar Nemeth ein neues Kapitel in der baselstädtischen Energiegeschichte geschrieben. Die neue Heizung in seinem Einfamilienhaus in Riehen ist schlicht und einfach sensationell – und an Energieeffizienz kaum zu überbieten. Anstatt je einen Energie- und einen Warmwasserspeicher zu installieren, hat Oskar Nemeth einen Kombispeicher einbauen lassen. Er wollte wegkommen vom Öl, und in seinem Haus hatte es zu wenig Platz für zwei Energiespeicher.

Eine Heizungsfirma zu finden, die einen Kombispeicher nach den Vorgaben von Oskar Nemeth – also absolut energieeffizient – einbaut, erwies sich als schwieriges Unterfangen. «Ein Ingenieur sagte mir, es gebe nur eine Firma in der Region Basel, die das bewerkstelligen kann – die Omlin Energiesysteme AG in Birsfelden», sagt Oskar Nemeth. Der Kontakt war bald hergestellt; wenig später konnte Martin Omlin, Mitinhaber der Heizungsfachfirma, eine Lösung präsentieren. «Nach der Auftragserteilung wussten wir, dass hier Basler Energiegeschichte geschrieben wird», erklärt Martin Omlin.

Das Gesetz der Schichtung
«Ein Kombispeicher kann nur energieeffizient betrieben werden, wenn das Gesetz der Schichtung eingehalten wird», sagt Omlin. Hinter dem System der Schichtung steckt folgender Trick: Für die Heizung und das Warmwasser wird stets nur dann die nötige Menge Energie bereitgestellt, wenn sie wirklich verbraucht wird. Anders ausgedrückt: Durch eine intelligente Schichtung der Energiemengen wird im Kombispeicher die Energie genau auf den Punkt produziert: Es wird nie zu wenig Energie bereitgestellt – aber auch nie zu viel, die unnötig verpufft. Das abgebildete Wärmeflussdiagramm zeigt, was damit gemeint ist.

Damit das System der Schichtung funktioniert, müssen alle Komponenten des Energiesystems aufeinander abgestimmt sein. «Erst die richtige Verschaltung der Komponenten machen Spitzenleistungen dieser Art überhaupt möglich», erklärt Martin Omlin die hohe Ingenieurskunst.

Bei Oskar Nemeth kommt die Energie einerseits von der thermischen Solaranlage auf dem Dach, andererseits von der Luft-/Wasserwärmepumpe. «Die Anlage läuft sensationell. Im kalten Januar 2017 hatten wir absolut keine Probleme», freut sich Oskar Nemeth und ist sich mit Martin Omlin einig, das Kombispeicher in Kombination mit thermischer Solarenergie eine Option für eine weitere Patentanmeldung wären.

Null Franken Fördermittel
Führt man sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen vor Augen, erhält die Freude über die neue, hocheffiziente Anlage einen argen Dämpfer. Weil der Kanton Basel-Stadt die Luft-/Wasserwärmepumpen als «Billigsysteme» abstraft, gibt es dafür null Franken Fördermittel. Für investitionsbereite Hauseigentümer wie Oskar Nemeth, die voll auf Energieeffizienz setzen, ist dies ein Affront sondergleichen.

Mit dem neuen Energiegesetz, das am 1. Oktober 2017 rechtskräftig wird, will sich Basel-Stadt bekanntlich von Öl- und Gasheizungen verabschieden. «Wie soll das funktionieren, wenn die Rahmenbedingungen dafür nicht geschaffen werden?», fragt Martin Omlin. Die vom Kanton geförderten Erdwärmebohrungen können in Riehen und Bettingen wegen der Radonbelastung gar nicht durchgeführt werden. Und auch die subventionierte Fernwärme stösst an ihre Grenzen, weil man bis zu einem Jahr auf einen Anschluss warten muss.

«Kombispeicher sind für ältere Einfamilienhäuser in Basel-Stadt sehr häufig die beste und energieeffizienteste Lösung – auch, weil sie verhältnismässig wenig Platz brauchen. Deshalb sollten solche Anlagen unbedingt gefördert werden», sagt Martin Omlin.

Noch besser als in der Theorie
Die Anlage von Oskar Nemeth liefert den Beweis dafür, dass man die mit schlechtem Ruf belegten Kombispeicher mit Wärmepumpentechnik äusserst energieeffizient bewerkstelligen kann. «Nachweislich funktioniert dieses System noch besser als es die Theorie besagt», erklären Martin Omlin und Oskar Nemeth unisono.

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