Die nächsten Wocehn und Monate ist Basel wieder Treffpunkt für Kunstbegeisterte aus der ganzen Welt: Bis 26. Mai präsentiert die Fondation Beyeler als Kulturhöhepunkt des Jahres Pablo Picassos frühe Meisterwerke der sogenannten Blauen und Rosa Periode in einer einzigartigen Ausstellung. Anschliessend widmet die Fondation ihre Sommerausstellung 2019 dem zeitgenössischen Maler Rudolf Stingel. Das Museum für Gegenwartskunst zeig ab8. Juni Werke des Südafrikaners William Kentrige. Und vom 13. bis 16. Juni findet die Art Basel, die bedeutendste Kunstmesse der Welt, statt.
Der Handel mit Kunst ist weltweit ein Wachstumsmarkt auf hohem Level. Laut der neusten Ausgabe des «Global Art Market Report», der zum dritten Mal von der Art Basel und der UBS im März veröffentlicht worden ist, wuchs der globale Kunstmarkt 2018 im zweiten Jahr in Folge, und zwar um 6 % auf geschätzte 67.4 Mrd. Dollar, den zweithöchsten Stand seit zehn Jahren. Dabei behaupteten die USA, in der 44 % des gesamten Welthandels abgewickelt werden, ihre Position als grösster Markt. Grossbritannien eroberte seinen Rang als zweitgrösster Markt vor China zurück. Zum Vergleich: Nach Angaben des Dachverbandes Kunstmarkt Schweiz (VKMS), der im Januar 2018 auf dem TEFAF Art Market Report 2017 beruhende Zahlen zur aktuellen Situation auf dem Schweizer Kunstmarkt veröffentlichte, setzten Schweizer Kunsthändler, Galerien und Auktionshäuser 2017 zusammen 1.611 Mrd. Franken um. Damit liege die Schweiz am Gesamtumsatz weltweit auf Rang 5.
Kunstmessen sind nach wie vor ein zentraler Bestandteil des globalen Kunstmarktes. DerGesamtumsatz bei diesen Anlässen wurde für 2018 auf 16.5 Mrd. $ geschätzt, eine Steigerung um 6 % zum Vorjahr. Der Anteil der globalen Händlerumsätze am Gesamtwert bei Kunstmessen lag 2018 bei 46 %. Noch mehr gewachsen ist der Online-Kunstmarkt. Er erreichte 2018 einen neuen Höchstwert von schätzungsweise 6 Mrd. $, eine Steigerung um 11 % zum Vorjahr. Sein Anteil von 9 % am globalen Umsatz ist etwas geringer als der des globalen Online-Einzelhandels: 2018 entfielen 12 % der globalen Einzelhandelsumsätze auf den E-Commerce. Stark gestiegen sind die Umsätze bei öffentlichen Auktionen in den Bereichen Kunst, dekorativer Kunst sowie Antiquitäten. Sie stiegen 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 3 % auf 29.1 Mrd. $ – ein Plus von nahezu 30 % gegenüber 2016.
Über die Höhe der Umsätze an der Art Basel wird jeweils der Mantel des Schweigens gelegt. Schätzungen belaufen sich auf mittlere bis hohe zweistellige Millionen-Dollar-Beträge. Dabei schätzt der Kunstversicherer Axa Art den Wert der an der Art Basel präsentierten Werke auf 3 bis 3.5 Mrd. Franken.
An der 50. Ausgabe der Art Basel nehmen 290 Galerien aus 34 Ländern teil, darunter sind 19 Neuzugänge. Gezeigt werden die Werke von rund 4 000 Künstlern. Erwartet werden gegen 100’000 Besucher. Aus Basel gehen folgende Galerien an den Start: Galerie Carzaniga, Nicolas Krupp Contemporary Art, Galerie Gisèle Linder und Galerie Stampa. Im Spezialbereich «Edition» nehmen das Atelier-Editions Fanal und im Bereich «Feature» die Galerie Knoell teil.
Die Art Basel führt 2019 ein gleitendes Preissystem ein, von dem vor allem kleinere und mittelgrosse Galerien profitieren sollen. Die Gebühren für kleinere Aussteller sollen damit um 8 % sinken. Für die Art Basel Miami Beach wird das neue Preissystem ebenfalls 2019 eingeführt, für die Art Basel Hongkong im Jahr 2020.