Basel wird dieses Jahr zum Mekka der Grossevents

Das Jahr 2025 wird ein einmaliges Jahr in der Geschichte der Stadt Basel sein. Dank Nemos Sieg am letztjährigen Eurovision Song Contest in Malmö darf die Schweiz nun diesen Ausnahmeevent austragen. Dass Basel den Zuschlag erhalten hat, ist ein Glücksfall für den Standort – für das lokale Gewerbe, die Kulturinstitutionen und nicht zuletzt für die lokalen Musikschaffenden. Mit dem Eurovision Village in der Messehalle, den beiden Halbfinals und dem Finale am 17. Mai in der St. Jakobshalle und im Joggeli erwartet uns ein grosses Volksfest für Gross und Klein.

Nur einen Monat später, vom 19. bis zum 22. Juni, wird die Stadt mit der Art Basel erneut zum Zentrum eines Grossanlasses und lockt zahlreiche Kunstsammler*innen und -fans an. Mit der WEURO, der UEFA Women’s Euro, folgt rund eine Woche später bereits das nächste Eventspektakel, das mit dem Eröffnungsspiel Schweiz gegen Norwegen am 2. Juli beginnt und mit dem Finale am 27. Juli endet.

Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

Den ESC nach Basel zu holen, war eine Gemeinschaftsleistung. Alle Beteiligten aus Stadt, Gewerbe und Tourismusbehörde hatten in der Bewerbungsphase im letzten Sommer über Wochen und Monate intensiv zusammengearbeitet, was sich am Ende mit dem Zuschlag als Host City für 2025 auszahlte.

Dass die kleine «Metropole am Rheinknie» den weltgrössten Musikanlass austragen wird, hat das Interesse der internationalen Weltöffentlichkeit bereits seit der Verkündung auf Basel gelenkt. Als attraktives Reiseziel für kulturaffine Freizeittourist*innen und internationale Messe- und Kongressteilnehmende zieht Basel eine jährlich wachsende Anzahl an Gästen aus aller Welt an. Das Jahr 2024 war mit 1.5 Millionen Gästen erneut ein Rekordjahr. Grund für die wachsende Popularität ist neben der Dichte an international bekannten Museen und Kulturinstitutionen sowie der gut erhaltenen Altstadt in zunehmendem Masse auch die zeitgenössische Architektur von Weltrenommee. Ausländische Gäste schätzen die verkehrstechnische Anbindung mit Bahn und Flughafen sowie die Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs. Zudem ist Basel auch idealer Ausgangspunkt für Tagesausflüge ins nahe Ausland und die ganze Schweiz. Was für viele, die hier in der Region aufgewachsen sind, selbstverständlich ist, überrascht und fasziniert ausländische Gäste: Es ist die offene Mentalität und Lebensart, die die Menschen in Basel und in der gesamten Dreilandregion prägt.

Der Tourismus hat sich nach der Pandemie verändert

Die hiesigen Pharmaunternehmen führten stets zu einem grossen Gästeaufkommen im Geschäftstourismus, während der Freizeittourismus historisch eine eher untergeordnete Rolle spielte. Nach der Coronapandemie hat sich diese Zusammensetzung endgültig verschoben; es gibt nun viel mehr Freizeitgäste, die vor allem über die Wochenenden nach Basel kommen. Der Geschäftstourismus wird wohl dauerhaft an Bedeutung verlieren, da – nicht zuletzt aus Nachhaltigkeitsgründen – viele Meetings inzwischen online stattfinden. Glücklicherweise hat man in Basel schon vor der Pandemie damit begonnen, die Stadt als Städtereisendestination für den Freizeittourismus zu bewerben. Das Rheinschwimmen mit den bunten Wickelfischen hat sich dabei als regelrechte Erfolgsstory herausgestellt: Jung und Alt aus nah und fern steigen, mit einem Wickelfisch bewaffnet, am Solitude-Strand beim Museum Tinguely ins Wasser und lassen sich wie die Einheimischen den Rhein hinuntertreiben. Nirgends ist es so einfach, sich so schnell wie ein Local zu fühlen.

Die Gästesparte, die nach wie vor wichtig ist und ebenfalls Wachstum verzeichnet, ist der Kongresstourismus. Das Rekordjahr 2024 resultiert zu einem bedeutenden Teil aus den drei grossen Kongressen ESOC (European Stroke Organization Conference), AMEE (Association for Medical Education in Europe) und DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie), die hier im letzten Jahr stattgefunden haben.

Nachhaltigkeit

Der Gästezuwachs ist erfreulich, aber Basel soll nach wie vor als Destination für den Individualtourismus positioniert werden, abseits des Massentourismus. Es sind vor allem Paare, Alleinreisende, Freunde oder Familien, die die Stadt erleben wollen. Ausserdem ist Basel zu jeder Jahreszeit eine Reise wert, mit Events das ganze Jahr über – von der Fasnacht bis zum Weihnachtsmarkt – und Sonderausstellungen wie jüngst der Matisse-Retrospektive in der Fondation Beyeler.

Individualreisen spielen auch in Bezug auf Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Insgesamt ist das Thema ein Schlüsselfaktor im Verständnis des touristischen Erlebnisses geworden. Jüngst wurde ein neuer Meilenstein erreicht: Basel wurde im Dezember 2024 als nachhaltige Destination nach international anerkanntem TourCert-Standard zertifiziert und ist damit nach Zürich die zweite Schweizer Stadt mit externer Nachhaltigkeitszertifizierung nach GSTC(Global Sustainable Tourism Council)-anerkanntem Standard. Die von Basel Tourismus initiierte und gemeinsam mit Partnern und Regierung erarbeitete Zertifizierung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel 2037 der Stadt.