Basels „Bankett-macht“ bietet Lösungen

Interview mit Peter Sterli

Erlen-Pavillon des Restaurant PARK in den Langen Erlen.

Die Regionale Parterre Basel Gruppe ist mit ihren Gastronomie- und Kulturbetrieben auf die Durchführung außergewöhnlicher Bankette und Anlässe spezialisiert. Auch sie ist stark von der Corona-Pandemie betroffen und begegnet der weiterhin unsicheren Lage mit Kreativität, Engagement und Pflichtbewusstsein. Ziel: Den Gästen für die kommende Zeit Lösungen für ihre Anlässe, Bankette, Restaurant- oder Eventbesuche zu bieten, bei denen Sowohl Genuss wie auch Sicherheit garantiert wird.

Wer regelmässig in Basel ausgeht, kommt an Parterre Basel nur schwer vorbei. Die Basler Unternehmensgruppe hat sich in den vergangenen Jahren durch stetiges, gesundes Wachstum als einer der grossen regionalen Player in der Gastronomie- und Kulturszene etabliert. Der medialen Aufmerksamkeit entgeht dabei oft die dritte Säule, auf der das Unternehmen seit jeher aufgebaut ist: das Soziale. Im Rahmen eines Arbeitsintegrationsprogramms werden jedes Jahr über 150 Stellenlose durch Begleitung, Schulung und Coaching wieder in den Arbeitsmarkt integriert – viele davon in den hauseigenen Betrieben. Zu diesen rund 21 Betrieben gehören einige der wohl spannendsten Basler Lokale wie das Atlantis, das Parterre One auf dem Kasernenareal und seit Ende Mai 2020 auch das Parkrestaurant Lange Erlen, nun genannt PARK. Alle Betriebe verbindet eine Eigenschaft: Sie sind einzigartig, traditionsreich und bieten ihren Gästen ein aussergewöhnliches, auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Angebot. Dem Einheitsbrei wird dabei entschieden der Kampf angesagt. Dieser Fokus ist im Jahr 2020 wichtiger denn je, denn aktuell heisst es, individuelle Lösungen zu bieten. Gastronomische Lösungen, welche die Gäste schützen, aber trotzdem Spass machen, den Genuss nicht verderben.
Die Vorgaben und Empfehlungen des Bundes im Zuge der Corona-Pandemie werden nicht nur umgesetzt, sondern teilweise sogar freiwillig verschärft. Dafür sorgt ein intern delegierter Hygienebeauftragter, welcher die Umsetzung in den eigenen Betrieben stetig optimiert. Von der Maskenpflicht für Küchenmitarbeitende über die Sicherstellung regelmässiger Desinfektion bis zur Verhinderung von Gruppendurchmischungen und die Installation von dezenten, aber wirkungsvollen Schutzvorrichtungen wird alles daran gesetzt, den Gästen so unaufdringlich wie nur möglich ein lückenlos sicheres Umfeld zu bieten. Im Restaurant PARK in den Langen Erlen zeigt sich die grosszügige Fläche als Vorteil. In voneinander abgetrennten und gut durchlüfteten Räumen lassen sich sämtliche Schutzmassnahmen problemlos umsetzen. Zudem besticht der hölzerne Pavillon mitten im Tierpark – zwischen Wisents und Zwergziegen – nicht nur mit seiner Panorama-Fensterfront und Vielseitigkeit, sondern lässt sich auch unabhängig des Restaurants ansteuern und bewirten. Eine kleine Oase, die in Zeiten der Pandemie völlig neue Vorteile offenbart. Das durch Parterre Basel sorgsam zurückgebaute Atlantis versprüht seit der Renovation im Jahr 2018 wieder das Flair des legendären Musikclubs, den es über mehrere Jahrzehnte war. Der wiederhergestellte Rittersaal lässt sich über einen separaten Eingang erreichen. Im restlichen Lokal setzt man auf räumliche Trennung – sowohl das EG wie auch die Galerie lassen sich unabhängig voneinander ansteuern und verfügen über eigene Sanitäranlagen. Im 2018 durch das renommierte Architekturbüro Focketyn Del Rio umgebauten Parterre One – wo die Parterre Basel Gruppe in den 90er-Jahren ihren Ursprung hatte – werden seit den ersten Lockerungen von Basler Künstlerinnen und Künstlern gestaltete Schutzwände eingesetzt. Auch hier zeigt sich die Raumaufteilung von Vorteil: So lassen sich gleich mehrere Bereiche innerhalb des Komplexes mit einem eigenen Team und einem eigenen Buffet / Bar-Bereich bewirtschaften.

Das Virus begleitet uns noch immer, ein Ende ist noch nicht in Sicht. Wie plant man mit einer solchen Unsicherheit?
Peter Sterli: Indem wir nicht blauäugig handeln und das Wohl unserer Gäste in den Vordergrund stellen. Es wäre naiv und unverantwortlich, sich stets an eine nächste, baldige Lockerung zu klammern und die Vorgaben der Behörden nur «soweit wie nötig» zu erfüllen. Das entspricht nicht unserer Philosophie und ist meines Erachtens auch nicht nachhaltig. Wir planen damit, dass uns die aktuellen Massnahmen – wenn nicht sogar noch schärfere – während der kommenden neun bis zwölf Monate begleiten werden, falls nicht sogar darüber hinaus. Nur so können wir im Gastronomie- und Kulturbereich unseren Beitrag dazu leisten, dass wir als Gesellschaft diese Pandemie erfolgreich überstehen.

Sie haben Ende Mai die Pacht des Parkrestaurants Lange Erlen übernommen und sind damit in der aktuellen Lage ein Risiko eingegangen. Weshalb?
Die Übernahme eines Gastronomiebetriebes mag in Anbetracht der Lage als paradox erscheinen. Beobachtet man das Geschehen links und rechts in der Branche, so geschieht doch momentan eher das Gegenteilige. Wir haben im jetzigen Restaurant PARK jedoch grosses Potenzial gesehen, welches in den letzten Jahren nicht ausgeschöpft werden konnte und jetzt, im Rahmen der pandemiebedingten Einschränkungen, sogar noch mehr zur Geltung kommt. Im PARK können wir aufregende Gastronomie so anbieten, dass wir den momentan schwierigen Anforderungen gerecht werden, ohne dass die Gäste zwingend etwas davon spüren. Denn die Gäste wollen sich nicht wie in einem klinischen Umfeld wiederfinden. Sie wollen abschalten und geniessen können. Dass das in sicherem Rahmen geschieht, dafür schauen wir im Hintergrund.

Wagen wir einen Blick in die Zukunft: Wo sehen Sie Ihre Branche in einem halben Jahr oder darüber hinaus?
Schwierig vorherzusehen. Es ist eine schwierige Zeit für alle, die momentan in unseren Branchen tätig sind. Wir glauben, dass diejenigen in einem Jahr besser dastehen werden, die jetzt Lösungen bieten und sich auf die neue Situation einlassen – sofern sie das können. Wir können und wollen das. Wer sich dagegen sträubt, gefährdet nicht nur den eigenen Betrieb, sondern uns alle.

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