Be-Digital – Die Plattform für digitale Kompetenz

Deborah Strub ist Leiterin Cluster & Initiativen und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Handelskammer beider Basel.

Die Digitalisierung spielt eine Entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Wirtschaft. Deshalb Lanciert die Handelskammer beider Basel bereits 2017 eine Digitalisierungs-Initiative. Seit rund einem Jahr gibt es nun die Plattform „be-Digital“, mit welcher Unternehmen der Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) gefördert und vor allem regionale KMU bei der digitalen Transformation unterstützt werden.

Die Handelskammer beider Basel ist Initiatorin sowie Impulsgeberin und trägt die organisatorische Verantwortung der Plattform «be-digital», welche gemeinsam mit führenden Unternehmen und Hochschulen der Region Basel getragen wird. «be-digital» vernetzt ICT-Anwender mit den entsprechenden Anbietern, macht Unternehmen mit dem «digital Checkup» fit für ein zunehmend digitalisiertes Wirtschaftsumfeld und organisiert Fachveranstaltungen, Weiterbildungen sowie Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch.

Besonders engagiert sich die Handelskammer beider Basel bei der Förderung von jungen ICT-Talenten. Ein aktuelles Beispiel, wie im Rahmen der Initiative «be-digital» Unternehmen in der Region Zugang zu talentiertem, motiviertem und mit Fachwissen und praktischer Erfahrung ausgestattetem Berufsnachwuchs verschafft werden kann, ist der
ICT Campus mit der neuen Partnerin Handelskammer beider Basel in Muttenz. Im ICT Campus Handelskammer beider Basel lernen junge Talente praktische ICT-Anwendungen.

Ein neues «be-digital»-Projekt ist die «Digital Academy», wo ab diesem Herbst für Unternehmer und Führungskräfte auf sie individuell zugeschnittene Weiterbildungskurse angeboten werden.

Im Gespräch mit dem «Geschäftsführer» gibt Deborah Strub, Leiterin Cluster & Initiativen und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Handelskammer beider Basel, einen kurzen Überblick über die Angebote von «be-digital» und spricht über die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit vornehmlich der KMU in der Region durch die Stärkung ihrer digitalen
Kompetenzen zu fördern.

«Geschäftsführer»: Als Laie könnte man das Gefühl bekommen, dass die Digitalisierung in der Wirtschaft mittlerweile allgegenwärtig ist, weshalb braucht es dennoch die Initiative «be-digital»?
Deborah Strub: Grosse Unternehmen haben in der Regel die personellen und finanziellen Ressourcen, mit dem Thema Digitalisierung umzugehen. Unser Fokus richtet sich deshalb vor allem auf KMU, wo wir teilweise durchaus Handlungsbedarf feststellen, ihre digitalen Kompetenzen zu erhöhen. Oftmals nutzen Firmen nur einen Bruchteil der Möglichkeiten, die ihnen die Digitalisierung bietet, und verpassen deshalb die Möglichkeiten, neue Geschäftsfelder zu erschliessen, worunter ihre Wettbewerbsfähigkeit leidet. Zudem registrieren wir im Bereich ICT einen Fachkräfte- und Nachwuchsmangel in der Region. Mit der Plattform «be-digital» bieten wir professionelle Hilfestellungen für Unternehmen, vernetzen Experten sowie Anwender und fördern das digitale Unternehmertum. Dadurch wird auch die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Basel erhöht. Ist die Region für ICT-Unternehmen und digitale Geschäftsmodelle attraktiv, können auch die dringend benötigten ICT-Fachkräfte angelockt werden. Insgesamt können wir sagen, dass wir bei den KMU den Nerv mit den «be-digital»-Angeboten getroffen haben und unsere Erfahrungsaustausch- und Weiterbildungsveranstaltungen
auf grosses Interesse stossen.

Greifen wir einzelne «be-digital»-Angebote auf: Wie funktionieren zum Beispiel der «Digital Checkup» oder die «ICT-Map»?
Interessierte Unternehmen – auch Nicht-Mitglieder der Handelskammer beider Basel – können in individuellen Workshops durch Spezialisten in der digitalen Transformation ihr Unternehmen durchleuchten lassen. Dadurch werden die Potenziale für neue Geschäftsmodelle herausgearbeitet und der Handlungsbedarf für die digitale Transformation aufgezeigt. Offenbar entspricht der «Digital Checkup» einem Bedürfnis, denn bis jetzt haben über 50 Firmen diese Dienstleistung in Anspruch genommen. Ebenfalls rege genutzt wird unsere «ICT-Map», mit der wir auf der «be-digital»-Homepage einen Überblick über die ICT-Unternehmen in der Region geben, damit Unternehmen einfach Partner finden,
die sie in der Umsetzung ihrer Vorhaben unterstützen.

Mitte August startete im Rahmen von «be-digital» der ICT Campus Handelskammer beider Basel – um was geht es da?
Der ICT Campus Handelskammer ist ein wegweisendes Förderprogramm für Jugendliche. Die Handelskammer verschafft damit Unternehmen in der Region Zugang zu vielversprechendem Berufsnachwuchs. Jeden zweiten Samstagmorgen treffen sich jeweils rund 100 junge Talente aus den Sekundarschulen von Basel-Stadt und Baselland
im alten Fachhochschul-Gebäude in Muttenz, um zu programmieren, Roboter zu bauen und
Games zu entwickeln. Die Jugendlichen, welche von sogenannten ICT-Scouts ausgesucht worden sind, bestimmen und arbeiten selbstständig an ihren Projekten.

Was beinhaltet das neue «be-digital»-Projekt «Digital Academy»?
An der «Digital Academy» können sich Unternehmer und Führungskräfte zu den verschiedensten Themen, welche die Digitalisierung mit sich bringt, weiterbilden. Die Dozenten sind allesamt Experten aus der Praxis. Zum Start der «Digital Academy» werden zwölf Kursangebote à je ein bis zwei Tage Dauer ausgeschrieben, aus denen die Anmeldenden sich die ihnen passenden auswählen können. Der Lehrgang ist in zwei
Module unterteilt. Das erste Modul startet diesen Herbst, das zweite im nächsten Jahr. Im ersten Modul wird schwergewichtig das Thema «Digitalisierung und der Mensch» beleuchtet. Dabei geht es um Fragen rund um Herausforderungen der Digitalisierung für Führungskräfte, Teambuilding, Teamführung, Mitarbeitermotivation, Kommunikation,
aber auch die Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen oder betriebswirtschaftliche Fragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung. Im Mittelpunkt des zweiten Moduls stehen dann vor allem technische Aspekte der Digitalisierung wie zum Beispiel Cyber-Security sowie das Thema Digital Marketing auf dem Programm.

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