Besser als das Original?

von Christoph Steinmann

Porsches Topmodell 911 ist definitiv eine Ikone des Autobaus. Seit 1963 ist er einer der beliebtesten Sportwagen weltweit. Zurzeit werden nicht weniger als 25 verschiedene Modelle angeboten. Allerdings hat dies auch den Nachteil, dass ausser ein paar Sondermodellen der Elfer praktisch an jeder Ecke zu sehen ist. Ganz anders Urs Erbachers 911er, denn die sind allesamt Unikate.

Mehr als eine Million 911er wurden seit dem Produktionsbeginn des damals noch 901 genannten Topmodells der Zuffenhausener Sportwagenschmiede produziert. Und der Fakt, dass noch sehr viele dieser Fahrzeuge im Einsatz sind, zeigt deren Qualität und Langlebigkeit. Seit 2019 ist die achte Generation (992) auf dem Markt und erfreut sich grosser Beliebtheit. Etwas weiter zurück in der Historie gehen die Fahrzeuge, die Customizer Urs Erbacher in Dornach auf die breiten Walzen setzt.

Er hat sich dem Modell 964 verschrieben, das in der Beliebtheitsskala weit oben steht und von 1989 bis 1994 63’753-mal produziert wurde, sowohl als Heckantrieb (Carrera 2) als auch als Allradler (Carrera 4), als Coupe, Cabrio oder Targa. Ein Grund für die Beliebtheit des 964 dürfte sein, dass zum ersten Mal ein ABS sowie eine Servolenkung bei einem Elfer erhältlich waren. Die Motoren leisteten in den diversen Modellen zwischen 250 und 360 PS. Weitere Neuheiten waren MacPherson-Federbeine vorne und Schraubenfedern an der Hinterachse. Ausserdem bekamen die Motoren eine Doppelzündung sowie einen geregelten Drei-Wege-Katalysator. Alles in allem war der neue 911 meilenweit besser als seine Vorgänger.

Kann man das Gute noch verbessern? Ja, man kann
Die Fahrzeuge sind natürlich etwas in die Jahre gekommen und die Entwicklung des 911ers ging massiv weiter. Welten trennen einen aktuellen 911 vom 964. Und genau da setzt Urs Erbacher an. Das Resultat nennt sich in den USA Restomod. Man setzt die alte Karosserie auf einen aktuellen Unterbau. Oben sieht er also aus wie ein Oldtimer, steht aber den jetzigen Modellen in Motorenleistung, Fahrwerk und Interieur in nichts nach.

Der erste Arbeitsschritt ist die Zerlegung des Fahrzeuges bis auf das Blech. Die Karosserie wird danach entlackt, verstärkt und somit auf die Leistungssteigerung vorbereitet. Die hinteren Kotflügelverbreiterungen werden angesetzt, die Schweller nach unten verlängert sowie das Dach ausgeschnitten und durch eine Carbondachhaut ersetzt. Trotz all der Änderungen ist der 964 aber immer noch zu erkennen. Viele Teile werden aus Carbon gefertigt, das zwar leicht, aber auch extrem stabil ist.

Der Kunde, der übrigens von Anfang an in das Projekt einbezogen wird, wählt nun seine gewünschte Farbe (aus über 50 verschiedenen Farbtönen) aus und das Fahrzeug wird entsprechend lackiert. Ebenso wählt der Kunde den gewünschten Motor (drei Versionen von 275 bis 410 PS) und das Interieur. Hier sind praktisch alle Wünsche umsetzbar. Auch bezüglich der Sitze, des Armaturenbretts oder der HiFi-Anlage mit Navi oder iPhone-Anschluss hat der Kunde praktisch freie Hand. Auch die Klimaanlage wird auf den heutigen Stand gebracht.

Somit entsteht jedes Fahrzeug als Unikat. Rund 3000 Arbeitsstunden sind notwendig, um ein solches Einzelstück zu fertigen und die Wartezeit beträgt rund anderthalb Jahre. Der Kunde wird aber bei jedem Schritt mitgenommen, sodass die Wartezeit «erträglich» ist. Bisher haben sich acht Kunden den Wunsch erfüllt, einen Erbacher 911 in ihrer Garage zu bewundern – oder sie sind auf gutem Weg dorthin. Und der Preis? Dieser hängt natürlich davon ab, welche Konfiguration der Kunde wünscht. Auf jeden Fall kann dafür auch ein neues Topmodell des aktuellen 911 mit allen Extras bestellt werden. Allerdings hat man dann eben kein Unikat.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann reservieren Sie sich doch einen Termin mit Urs Erbacher.

www.erbacherporsche.com