Das Bikefestival Basel feiert dieses Jahr sein 25. Jubiläum. Es wird ein Anlass der Superlative. Auf dem Schänzli, direkt neben dem Sankt-Jakob-Park, werden am Wochenende des 21. und 22. August alle Zweiradfans auf ihre Kosten kommen. Während sich die besten Cross-Country-Fahrer nur eine Woche vor der MTB-Weltmeisterschaft einem letzten Formtest unterziehen werden, wird das grosse Rahmenprogramm für alle etwas bieten.
Dieses Jahr findet auf dem Schänzli die 25-Jahre-Jubiläumsveranstaltung des grössten Bikefestivals der Nordwestschweiz statt. Angefangen hatte alles in der nahegelegenen Gemeinde Reinach auf dem Feld eines Bauern. Initiant war der Unternehmer Christoph Jenzer, der heute als Vizepräsident noch immer im Organisationskomitee tätig ist. Als ehemaliger Elitebiker kannte er die Szene und wollte sich, nach seinem sportlichen Rücktritt, bei der Nachwuchsförderung einbringen. So fand die vom damaligen Nationaltrainer Andi Seeli initiierte Nachwuchsserie «Strom Cup» den Weg nach Reinach. Die Veranstaltung in der Agglomerationsgemeinde von Basel wuchs von Jahr zu Jahr. Die Teilnehmerzahlen legten stark zu, und immer mehr Aussteller wollten auf dem Renngelände ihre Produkte präsentieren.
In der Folge kam die Infrastruktur an ihre Grenze. Darüber hinaus verursachten schlechte Wetterbedingungen mit viel Regen regelmässig Schlammschlachten. Einige Ausstellungsfahrzeuge mussten oft mühevoll mit dem Traktor herausgezogen werden. Das Organisationskomitee um Christoph Jenzer suchte nach Alternativen und stiess dabei auf die Pferderennbahn Schänzli. Die Betreiber der Rennbahn waren von der Idee begeistert und sicherten ihre Unterstützung zu. Dieser Wechsel vereinfachte die Infrastrukturorganisation enorm, zumal dank der St.-Jakob-Anlagen etwa die Duschen, Park- und Campingplätze nun in unmittelbarer Nähe sind. Für das Organisationskomitee ergaben sich bei der Planung allein aufgrund der Dimensionen der Anlage viele neue Möglichkeiten. Alles konnte um ein Vielfaches grösser gestaltet werden.
Für die Zuschauer ist der Standortwechsel in mehrfacher Hinsicht ein Gewinn. Sie können die Fahrer dank einer technisch interessanten Streckenführung im Village länger mitverfolgen und haben von den überdachten Stadionsitzplätzen optimale Sicht über die gesamte Anlage. Zudem liegt das Schänzli zentral und ist mit dem öffentlichen Verkehr oder per Rad leicht erreichbar.
Grösser werden bedeutet jedoch auch mehr Personal, mehr Vorlagen und Vorschriften. Wurden die Helfer in den ersten Jahren ausschliesslich durch Mitglieder des VC Reinach gestellt, mussten auch hier neue Wege gesucht werden. Seit drei Jahren arbeitet das Bikefestival mit Swiss Volunteers zusammen, einer Organisation, die auf die Rekrutierung freiwilliger Helfer spezialisiert ist.
Vielfältiges Festivalprogramm
Das Festival bietet mit seinem vielfältigen Rahmenprogramm für alle etwas. So steht etwa für die Kleinsten ein Like-a-Bike-Parcours bereit. Kinder ab sechs Jahren sind beim «Proffix Swiss Bike Cup»-Nachwuchsrennen startberechtigt. Verschiedenste Aussteller bieten das neuste Material zum Testen an, und viele Attraktionen laden die Festivalbesucher zum Mitmachen ein. Vor allem die Essensstände werden von den Besuchern und Fahrern sehr geschätzt. Der Festivaleintritt ist dank der Unterstützung der Sponsoren kostenlos.
Aus sportlicher Sicht ist der «Proffix Swiss Bike Cup»-Lauf für die Profis, nach dem Weltcup in Lenzerheide, das zweitwichtigste Rennen der Schweiz. Er lockt die gesamte internationale Elite an den Start und wird live im Fernsehen übertragen. Da das Rennen in Basel nur eine Woche vor den Mountainbike-Weltmeisterschaften im italienischen Val di Sole stattfinden wird, werden viele internationale Bikestars den Start auf dem Schänzli als letzten Formtest nutzen. Die mehrfache Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin Jolanda Neff hat ihren Start bereits zugesagt.
Zeitplan:
Start Elite Frauen: Sonntag, 22. August, 12:00 Uhr
Start Elite Herren: Sonntag, 22. August, 14:00 Uhr
Neben den Profis gibt es für die Hobbybiker verschiedene Startmöglichkeiten. Einerseits können sie in den Fun-Kategorien auf der Originalrennstrecke starten und damit ihre Rundenzeiten mit denen der Profis vergleichen, andererseits können sie sich bei der samstäglichen «Baselbieter Bike Challenge» einschreiben. Die Challenge ist kein Rennen, sondern eine Tour, bei der weder die Zeitmessung noch die Rangliste im Vordergrund steht. Es geht einzig um die Freude am Bikesport. In diesem Jahr stehen wieder drei attraktive Strecken von 20 bis 68 Kilometer zur Auswahl, welche Hobbysportlern und ambitionierten Mountain- und Gravelbikern gleichermassen Freude bereiten wird. Auch eine Anmeldung als Team ist möglich. So können Firmen, Familien, Schulklassen und Freunde einen unbeschwerten Biketag im wunderschönen Baselbiet geniessen. Alle Strecken sind durchgehend signalisiert und für das leibliche Wohl der Biker stehen entlang der ganzen Strecke Verpflegungsposten bereit. Neben den Ausdauerdisziplinen findet in der Arena während des ganzen Wochenendes die «Bike World Jump Show» statt. Auf dem Sprungparcours zeigen die Athleten ihre Weltklasse. Am Start sind die besten Schweizer Dirtjumper und internationale Cracks. In mehreren Show-Blocks, im freien Training und im abschliessenden Best-Trick-Contest wird das Publikum immer wieder ins Staunen versetzt. Neben den Sprungshows zeigt der mehrfache Trial-Weltmeister Roger Keller in seiner mitreissenden Pepita Trial Show, was man mit einem Trial-Bike alles machen kann. Mehrmals täglich finden auch kleine Workshops statt, die es dem Festivalbesucher ermöglichen, sich selbst in dieser faszinierenden Disziplin zu versuchen. Alle Besucher können sich auch auf dem Primeo Engerie Pumptrack versuchen. Ein Pumptrack ist eine speziell geschaffene Mountainbike-Strecke. Das Ziel ist es, ohne zu treten, einzig durch das Hochdrücken des Körpers aus der Tiefe am Rad auf dieser Strecke Geschwindigkeit aufzubauen. Der Pumptrack ist über das ganze Wochenende für alle offen.