Wie verknüpfe ich die betriebswirtschaftlichen Ansprüche meiner Organisation mit den drängendsten (Weiter-)Bildungsfragen des Personals? Wie erkenne ich, welche Weiterbildung nutzvoll für meine Leute ist und welches neue Know-how dem Unternehmen einen Mehrwert bringt? Hier kommen die Bildungsmanager/innen ins Spiel. In vielen Betrieben bekleiden sie eine Schlüsselfunktion und sie werden zunehmend gebraucht. Speziell jetzt, wo in immer mehr Unternehmen Rentabilität auch in der betrieblichen Weiterbildung skaliert und deutlich gemacht werden soll. Die Aufgabe der Bildungsmanager/innen ist eine strategische und oft unterschätzte Funktion. Sie unterstützen als interne oder externe Fachpersonen die Geschäftsleitung oder Führungspersonen im Human Resources Management. Betriebswirtschaftliches Handeln, Organisationsentwicklung, Bildungsberatung, Qualitätsmanagement und Marketing gehören dabei zu ihren Hauptaufgaben. Diese Bildungsstrategen übernehmen im Bildungsbereich von Firmen, Schulen, Verwaltungen und so weiter Führungsfunktionen und vernetzen ihre Kenntnisse in Erwachsenenbildung und Management gewinnbringend.
Bildung erfolgreich managen Das «Diploma of Advanced Studies Bildungsmanagement» (www.das-bildungsmanagement.ch) beispielsweise ist ein Kooperationsangebot der Fachhochschule Nordwestschweiz und der Lernwerkstatt Olten. Es vermittelt das Know-how, um im Bildungsbereich verantwortungsvolle Funktionen zu übernehmen. Das Ausbildungsziel ist klar umfasst: Das Vernetzen von Erwachsenenbildung und Management und betriebswirtschaftlich nach diesen vernetzten Komponenten handeln. Dabei rückt vor allem der Aspekt der Wirkung und der Wirkungsüberprüfung von Weiterbildung in den Mittelpunkt. Weiterbildung muss nachweislich einen Mehrwert erzeugen. Am besten nicht nur mittel- oder langfristig, sondern auch unmittelbar. Besonders Fachpersonen im Bereich Human Resources Management und Personalentwicklung sind als Bildungsmanager/innen geeignet. Auch Personalfachleute, Bildungseinkäufer/innen und selbstständige Ausbilder/innen gehören zu jenen, die sich im Bildungsmanagement weiterbilden bis hin zum «Master of Advanced Studies Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement.»
«Erfolgskontrolle» für Weiterbildungsmassnahmen Während noch vor 20 Jahren in erster Linie Praxistransfer und Nachhaltigkeit von Bildungsmassnahmen im Zentrum standen, muss heute immer mehr die Rentabilität ausgewiesen werden. Viele Massnahmen der betrieblichen Weiterbildung zeigen aber vielfach erst mittelfristig Erfolge. Den Nutzen und den Mehrwert in Franken oder Prozenten auszudrücken, ist fast unmöglich. Dazu kommt noch folgender Aspekt: Rasch ändernde Unternehmensziele erschweren die Kontinuität in Ausbildungsprogrammen. Das sind grosse Herausforderungen. Bildungsprofis müssen die Bildungsarbeit unter erwachsenenbildungsgerechten wie auch ökonomischen Gesichtspunkten betrachten. Sie müssen den Zusammenhang zwischen Bildung, Bildungserfolg und Unternehmenserfolg verstehen und im Rahmen eines strategischen Bildungscontrollings Instrumente zur Planung, Gestaltung und Steuerung der betrieblichen Weiterbildung anwenden können. Die Erfolge sollten auch sichtbar gemacht und breit kommuniziert werden.
Qualität und Effektivität von Bildungsmassnahmen In der Erwachsenbildung existiert das dreistufige AdA-Baukastensystem (Ausbildung der Ausbildenden). Dieses umfasst die Stufen SVEB-Zertifikat, eidgenössischer Fachausweis Ausbilder/in und eidg. Diplom Ausbildungsleiter/in. Die erforderlichen Kompetenzen werden besonders im Lehrgang zur/zum Ausbildungsleiter/in mit eidg. Diplom gelehrt. Neben dem AdA-Baukastensystem haben sich auf Hochschulstufe auch Angebote etabliert, welche die Vernetzung bereits erworbener fundierter Kenntnisse in der Erwachsenenbildung mit umfassenden Managementkompetenzen zum Ziel gesetzt haben. Im bereits eingangs erwähnten Diploma of Advanced Studies DAS Bildungsmanagement werden diese Betriebswirtschaft- und Leadership-Kompetenzen vor dem Hintergrund der Bildung vermittelt. Die Lernwerkstatt Olten versucht so, den gestiegenen Anforderungen an das ökonomische und strategische Denken der Bildungsfachleute in Leitungsfunktionen mit ihren Angeboten gerecht zu werden. Durch eine Fokussierung auf Lehrgänge mit eidgenössischen Abschlüssen für Bildungsfachleute, Coaches und Mentoren/-innen ist der Anbieter stets am Puls der Themen und betätigt sich in verschiedenen Gremien, welche die Berufsbilder aktiv gestalten.