Mit harter Arbeit, grossem Fachwissen, unternehmerischem Spürsinn und einer Portion Beharrlichkeit schafft es die Omlin Energiesysteme AG immer wieder, die von der Politik gewünschten energetischen Mehrwerte zu erreichen. Eine Reportage aus dem Alltag der Heizungsfachfirma.
Für Cornelia und Martin Omlin ist eine Heizung viel mehr als eine Heizung. Sie ist ein technisches Meisterwerk in Sachen Energieeffizienz, ein mustergültiges Stück Ingenieurskunst. Dahinter stecken eine unbändige Leidenschaft, viel Fleiss und ein hohes Mass an Fachwissen und Organisationstalent. Wie komplex der Bau eines alternativen Energiesystems ist, zeigt sich exemplarisch in einem neuen Mehrfamilienhaus auf dem Bruderholz, an einer Strasse genannt Unter der Batterie. Dort hat die Omlin Energiesysteme AG aus Birsfelden die erste Eisspeicherheizung von Basel-Stadt geplant und gebaut.
Im Boden befindet sich ein Wassertank, der als Eisspeicher bezeichnet wird: Er ist das eigentliche Energielager. Auf dem Dach sind hochsensible Wärmeabsorber, die Energie zur Raumheizung liefern, solange die Temperatur die magischen minus 6 Grad Celsius nicht unterschritten hat. Sobald die Wärme vom Dach nicht mehr reicht, greift die Wärmepumpe auf den Energiespeicher im Boden zurück. Während des stetigen Temperaturbezugs bildet sich bei tiefen Temperaturen Eis im Wassertank – daher der Name Eisspeicher. «Wenn die Anlage effizient läuft, wird sich gar nie Eis bilden. Das ist mein oberstes Ziel», sagt Heizungsfachmann Martin Omlin.
Königin der regenerativen Energiesysteme
Ein Eisspeicherheizsystem setzt sich aus mehreren regenerativen Systemkomponenten wie Wärmeabsorber, Wärmeverteilung und Wärmepumpe zusammen und gilt deshalb als Königin der regenerativen Energiesysteme. So viel Technik hat ihren Preis: Doch die relativ hohen Investitionen sind in 25 Jahren längst amortisiert. Auch die Folgekosten fallen tiefer aus, wie Martin Omlin ausführt: «Der Eisspeicher wird auf jeden Fall mehrere Energiesysteme überdauern.» Zuvor ist jedoch knochenharte Arbeit angesagt: Der 70‘000 Liter fassende Wassertank aus Beton muss im Boden versenkt werden, bevor darüber die Tiefgarage angelegt wird.
Auch bei der Wärmeverteilung ist viel harte Arbeit gefragt. Statt auf eine wenig effiziente Fussbodenheizung setzt die Omlin Energiesysteme AG auf Radiatoren, die mit Manneskraft in die Wohnungen getragen werden müssen. «Radiatoren lassen sich viel effektiver auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner abstimmen», sagt Martin Omlin. Das Betriebsmanagement übernimmt eine ebenso wichtige Rolle: Es produziert die Wärme genau dann, wenn sie benötigt wird. Über allem steht das Mess-/Diagnosesystem, das alle Energieflüsse genau aufzeichnet und die Beweise für die hohe Effizienz liefert.
Auch auf dem Dach des Mehrfamilienhauses wird einiges an Schweiss vergossen: Ein Heizungsinstallateur der Omlin Energiesysteme AG zieht die letzten Schrauben beim Wärmeabsorber an. Um die Ausdehnung und den Druck auszugleichen, der auf den Rohren lastet, wurden die Elemente auf beweglichen «Schlitten» montiert: So können sich die Absorber flexibel hin und her bewegen. Diese fast schon unglaubliche Einrichtung ist ein weiteres wichtiges Puzzlestück auf dem Weg zu einer hohen Energieeffizienz.
Keine Mühen werden gescheut
Martin und Cornelia Omlin bauen stets die Heizung ein, die sich am besten für das Objekt eignet und am effizientesten läuft. Und dabei werden keine Mühen gescheut. Oft kommen Luft-/Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz – auch dort, wo es dafür eigentlich keinen Platz hat. Wie etwa in einem älteren Mehrfamilienhaus in Lausen, in dem die alte Ölheizung ersetzt werden musste. Der frühere Tankraum bietet zwar Platz für das Innengerät der Luft-/Wasser-Wärmepumpen – aber wohin kommen die Kanäle, welche die Aussenluft ansaugen? «Wir haben vier Öffnungen mit aufwändigen Betonschnitten herausgeschnitten und draussen vor dem Haus vier Schächte ausgegraben. Das war Massarbeit unter Berücksichtigung der Statik», erklärt Martin Omlin.
In Seltisberg, einer weiteren Station unserer Reportage, steht das Aussengerät der neuen Luft-/Wasser-Wärmepumpe im Garten neben einem Obstbaum. Für die Zuleitung musste auch hier ein Graben ausgehoben werden. Der Gartenbauer ist gerade dabei, die Umgebung wieder herzurichten, während unten im Heizungsraum ein Mitarbeiter der Omlin Energiesysteme AG der Heizung den letzten Schliff gibt und ein Fachisoleur die Heizungsrohre sorgfältig «einpackt». Das ist Handarbeit auf höchstem Niveau, die notabene alle von regionalen Fachfirmen geleistet wird.
Nahezu grenzenlose Bereitschaft
Wer Martin und Cornelia Omlin zuhört, dem wird rasch bewusst, dass es sich um Vollblutunternehmer handelt. In nahezu grenzenloser Bereitschaft setzen sie sich für alternative Energiesysteme ein und gehen bei jeder Heizung einen Schritt weiter in Richtung Energieeffizienz. «Bei uns geht nichts nach Schema F», erklärt Cornelia Omlin. «Keine Heizung, die wir mal gebaut haben, bauen wir in gleicher Form wieder – selbst wenn die Voraussetzungen dieselben sind», ergänzt ihr Mann Martin Omlin.
Oft habe er gemeint, das Maximum erreicht zu haben. Doch er setze die Latte stets höher und merke, dass plötzlich wieder neue Türen aufgehen – obwohl immer mehr gesetzliche Hürden zu überwinden sind. «Unser Aufwand für die Koordination der vielfältigen Aufgaben steigt ständig», sagt Cornelia Omlin. Trotzdem lohnt sich die harte Arbeit für die alternativen Energiesysteme. Nicht nur die Kundinnen und Kunden, die dank der richtigen Investition ihre Energiekosten massiv senken können, profitieren davon. Sondern auch die Umwelt. Martin und Cornelia Omlin sind ein wahrer Glücksfall für die Energiewende.