Das Gefährlichste am Fliegen? Der Weg mit dem Auto zum Flugplatz!

VON GABRIELA RÖTHLISBERGER

Es existiert wohl kaum ein besseres Synonym für Freiheit und Loslassen als Fliegen. Der Traum, sich in die Lüfte zu erheben, ist mutmasslich so alt wie die Menschheit selbst. Seit Jahrtausenden taucht das Thema Fliegen in diversen Sagen, Geschichten sowie Berichten kontinuierlich auf – Ikarus, Leonardo da Vinci, Otto Lilienthal mit seiner Konstruktion aus Weidenruten und Stofftüchern, die Brüder Wilbur und Orville Wright, nicht zuletzt die Flugpionierin Emilia Earhart.

Mit der Flugschule Basel (FSB) liegt eine der renommiertesten und grössten Flugschulen der Eidgenossenschaft sowie die bedeutendste im Dreiländereck Schweiz–Deutschland–Frankreich praktisch vor unserer Haustür. Sie ist eine vom Bundesamt für Zivilluftfahrt nach EASA (European Aviation Safety Agency) zertifizierte ATO (Approved Training Organisation), was bedeutet, dass die bei der FSB erworbenen Lizenzen eine weltweite Gültigkeit vorweisen können. Die äusserst günstige Lage der FSB auf einem internationalen Flughafen bietet ideale Voraussetzungen zum Erlernen des Fliegens, denn so lernt man von Anfang an, mit potenziellen Gefahren umzugehen.

Am EuroAirport Basel Mulhouse startet oder landet alle drei bis vier Minuten ein Linienflugzeug, dem die kleineren Flugzeuge stets den Vortritt lassen, um dann routiniert dazwischen abheben zu müssen. Dank dieser realistischen Lernbedingungen finden sich die frisch gebackenen Pilotinnen und Piloten später souverän auf allen grossen Flughäfen wie dem London Heathrow Airport zurecht.

Vom Privat- bis zum Berufspiloten

Das Ausbildungsangebot der FSB umfasst das gesamte Spektrum vom Sichtflug (VFR) bis Instrumentenflug (IFR) sowie diverse Lizenzerweiterungen (Nachtflug, Berufspilot et cetera). Seit Dezember 2021 wird ebenfalls die Ausbildung zur Kunstfluglizenz, der Königsdisziplin, angeboten.

Kunstflug erschliesst Piloten neue Dimensionen: Loopings, Rollen, Trudeln, Wingover, Immelmann, Retournement, Renversement – die Welt steht Kopf und dennoch ist alles unter Kontrolle.

An der FSB wird mit der internationalen Fliegersprache Englisch gearbeitet, um eine sichere Kommunikation zwischen Piloten und dem Fluglotsen der Flugsicherung zu gewährleisten, was an kleineren Flugschulen nicht immer eine Selbstverständlichkeit darstellt. Ein weiterer klarer Vorteil der FSB ist, dass an 365 Tagen im Jahr geflogen werden kann, also auch an Feiertagen. So ist genügend Freizeit vorhanden, um Flugstunden zu absolvieren oder sich ausgiebig dem Hobby hoch in den Lüften, der Fliegerei, zu widmen.

Es versteht sich von selbst, dass auf einem internationalen Flughafen die Sicherheitsvorkehrungen viel ausgereifter sind als auf vergleichsweise kleineren Flugplätzen.

©GAC Flugschule

Ein Blick in die Vergangenheit

Gegründet wurde die Flugschule Basel AG im Jahr 1967 von der damaligen Basler Chartergesellschaft Balair. Das Aktienpaket verteilte sich zu je einem Drittel auf die Balair, die General Aviation Genossenschaft Basel (GAGBA) und die öffentliche Hand. 1992 fusionierte die ansässige Klemm Aviation AG Basel (Dieter Spichtin) mit der FSB und ein Jahr später die Balair mit der CTA, wodurch die Aktien durch Dieter Spichtin übernommen wurden. Ebenso übernahm Dieter Spichtin noch im selben Jahr die Aktien der GAGBA.

Im Jahr 2014 wurde dem Sohn Thierry Spichtin die Rolle des Geschäftsführers der FSB übertragen und seit Juni 2022 ist er Inhaber.

Die Tradition der Professionalität wurde kontinuierlich weitergeführt, sodass die FSB heute ein moderner familiengeführter Dienstleistungsbetrieb mit vollständiger Infrastruktur ist. Beschäftigt werden 24 Fluglehrer, ein neunköpfiges Theorieteam sowie zwei Flugzeugmechaniker.

Reparatur an Flugzeugen ohne Kompromisse

Die FSB ist in der privilegierten Lage, ihre Flugzeugflotte im hauseigenen, nach der European Aviation Safety Agency (EASA) sowie Combined Airworthiness Organisation (CAO) zertifizierten Unterhaltsbetrieb warten zu können. Zwei festangestellte Flugzeugmechaniker, auch Lufttüchtigkeitsinspektoren genannt, sorgen tagtäglich mit Engagement, Professionalität und Pflichtbewusstsein für «safety first». Ihr Aufgabenspektrum umfasst den Unterhalt und die Kontrolle aller Arten von Luftfahrzeugen – ein- oder zweimotorige Flugzeuge bis 2730 Kilogramm, Wasser-, Kunst- und Ultraleichtflugzeuge oder Helikopter.

Selbstverständlich werden im Hangar der FSB auch Fremdflugzeuge fachkompetent betreut.

Die FSB spielt, weit über die Agglomeration von Basel hinaus, seit vielen Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der international anerkannten Ausbildung von Pilotinnen und Piloten, ob auf beruflicher oder privater Ebene. Hier wird nicht nur die Begeisterung für Aviatik über Generationen hinweg am Leben erhalten, sondern zahlreichen Flugbegeisterten die berühmte grenzenlose Freiheit über den Wolken zum Greifen nah gebracht!

 

www.fsb.aero