Die Bauhaus-Ikonen

von Barbara Ryter

Dieses Jahr jährt sich die Gründung des weltberühmten Bauhauses zum 100. mal. Das Möbelhaus Wohnbedarf ist eng mit der Geschichte und den Produkten verbunden und widmet dem Bauhaus eine Ausstellung. Im Fokus steht der Schweizer Werner M. Moser.

Die Revolution des Designs begann vor über 100 Jahren in Thüringen. 1919 gründete Walter Gropius in Weimar die wichtigste und einflussreichste Gestaltungsschule des 20. Jahrhunderts: das Staatliche Bauhaus. Gerade einmal 14 Jahre bestand das Bauhaus, das in seiner kurzen Zeit jedoch zahlreiche einflussreiche Designer und Entwürfe hervorgebracht hat, die den Stil bis heute massgeblich prägen. Das Bauhaus war für viele Künstler, Architekten und Gestalter eine Ideologie und eine Überzeugung – nicht nur eine blosse Kunst- oder Architekturlehre. Das Experimentieren mit neuen Materialien und Formen brachte eine neue Lebenswelt mit sich, die zu revolutionären Produkten wie dem ersten massenhaft produzierten Freischwinger-Stuhl von Marcel Breuer führten.

Vom Bauhaus inspiriert
Das Möbelhaus wohnbedarf ist eng mit der Geschichte und den Produkten verbunden. Vom Bauhaus und der Architektur der Moderne inspiriert, gründeten Siegfried Giedion, Werner Max Moser und Rudolf Graber 1931 die Wohnbedarf AG in Zürich. Ihr Wunsch war, dem Publikum eine Auswahl praktischer und formal einwandfreier Möbel, Stoffe und Lampen zu bieten, welche in ihrem Verständnis moderne Architektur erst komplett machten. Der Architekt Moser wird heute oft als einer der «Wortführer der Schweizer Moderne» bezeichnet. Der grosse Umfang seiner Werke und die langjährige Entwurfstätigkeit für die Embru-Werke bestätigen dies. Kein anderer externer Designer hat das Produktprogramm zu dieser Zeit so stark geprägt und umfassend erweitert wie er.

Werner M. Moser
Ab März widmet wohnbedarf deshalb eine Ausstellung dem Thema Bauhaus und dem Schweizer Vertreter Werner M. Moser. Er steuerte der Wohnbedarf AG zahlreiche Typenmöbel bei, wie beispielsweise den Moser Beistelltisch und den Moser Fauteuil. Seine Entwürfe waren, trotz der Nähe zu den bekannten Bauhausmodellen, immer geprägt vom schweizerischen Gedanken des praktischen Möbels. Der Moser Fauteuil mit der verstellbaren Sitzfläche – entworfen 1930 – oder der zwei Jahre später entstandene Hochlehner mit einem höheren Kopfteil passen in jede gemütliche Leseecke. Viele seiner Möbel sind verstellbar, speziell stapelbar oder mehrfach nutzbar. So auch das kleine Beistelltischchen Modell 120 aus dem Jahr 1931. Durch das Aneinanderstellen von zwei Tischen wird aus dem auskragenden Einzelstück ein in sich geschlossenes Staumöbel – auch diese Mehrfachverwendung ist typisch für die damalige Schweizer Haltung. Ebenso der Salontisch 1752 zeugt mit den aufgelegten Platten und dem zusammenklappbaren Gestell von der Funktionalität, welche Moser bei seinen Entwürfen berücksichtigt hat.

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