Die Digitalisierung krempelt die Weiterbildungsbranche um

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Daniel Herzog war schon immer ein Pionier, wenn es um die Einführung und Weiterentwicklung zeitgemässer und visionärer Ausbildungsformen sowie -inhalten ging.

Man lernt nie aus. Dieser Satz ist wohl jeder und jedem geläufig. Jetzt, wo sich die Arbeitswelten 4.0 in einer nachhaltigen Transformation befinden, erst recht. Worauf müssen Studierende und Weiterbildungswillige 2020 achten und welche Herausforderungen warten – speziell bei der betrieblichen Weiterbildung – auf die Weiterbildungsbranche?

Neues Wissen wird immer wichtiger und die Wahl einer Aus- beziehungsweise Weiterbildung eine strategische Angelegenheit. Denn auf die richtige Vision kommt es an. Der Entscheid für eine Aus- oder Weiterbildung oder auch für ein Seminar wird immer mehr zu einer strategischen Angelegenheit. Die brennenden Fragen heutzutage heissen: Welche Berufe haben Zukunft und passen in die Arbeitswelten 4.0? Welcher Berufszweig hat noch einen «goldenen Boden», und welche Weiterbildung wird mir helfen, einen Argumentationsvorsprung bei einer Bewerbung zu generieren? Denn die Arbeitswelt wird sich mit der Digitalisierung und Transformation stark verändern. Und da muss man sich dementsprechend das richtige Know-how aneignen. Für Weiterbildungsinstitute und -unternehmen werden in der näheren Zukunft einige Trends von Bedeutung sein: Viel gesprochen wird beispielsweise über das grosse Thema «Digital und Blended Learning». Neue Lehrgänge, Kurse, Seminare und Angebote sind nötig, um die Bedürfnisse der heranbrechenden New-Work-Ära zu stillen.

Daniel Herzog, CEO des Branchenprimus‘ Lernwerkstatt Olten im Bereich der Ausbildung von Bildungsfachleuten, Coaches und Mentoren war schon immer ein Pionier, wenn es um die Einführung und Weiterentwicklung zeitgemässer und visionärer Ausbildungsformen sowie -inhalten ging. Als Mitglied der Schweizerische Kommission Ausbildung der Ausbildenden SK AdA gestaltete er das AdA-Baukastensystem aktiv mit. Mit ihm haben wir über die Trends der nahen Zukunft gesprochen und ein Fazit für 2019 gezogen.

Daniel Herzog, welches Fazit ziehen Sie für 2019 und welche Trends und Herausforderungen warten auf die Weiterbildungsanbieter/innen im Sektor Ausbildung für Bildungsfachleute, Coaches und Mentoren?

Daniel Herzog: Das 2019 ist für die Lernwerkstatt Olten (LWO) und für die meisten Anbieter in diesem Bereich ein sehr gutes Jahr. Wer in der Vergangenheit auf Qualität, Kundennähe und Praxisbezug gesetzt hat, kann auch dem neuen Jahr zuversichtlich entgegensehen. Die unsichere Wirtschaftsentwicklung muss allerdings gut beobachtet werden. Der Trend zur Digitalisierung hat auch in der Bildungsbranche Einzug gehalten. Hier gilt es innovativ zu sein und die Entwicklung nicht zu verschlafen.

Berufliche Weiterbildung ist ungebrochen populär. Wie wird sich dies 2020 noch akzentuierter bemerkbar machen?

Bildung ist eine der wenigen Ressourcen und ein grosser Standortvorteil der Schweiz. Darüber herrscht bei Staat, Wirtschaft und Gesellschaft Einigkeit. Daher hat sich ein riesiges, inzwischen kaum mehr überblickbares Weiterbildungsangebot entwickelt. Die Menschen orientieren sich somit immer mehr an eidgenössisch anerkannten Abschlüssen und wählen renommierte und bekannte Bildungsanbieter. Die Weiterbildungsangebote auf Fachhochschulstufe, wie CAS, DAS und MAS werden weiter an Bedeutung gewinnen.

Viele sprechen heute vom Trend zum Digital und Blended Learning. Wie werden sich die Angebote diesbezüglich aus der Sicht eines Weiterbildungsinstitutes entwickeln?

Die Nachfrage nach Blended Learning-Angeboten, eine Kombination zwischen Präsenzveranstaltungen und Distance Learning, steigt. Einerseits sind es die Arbeitgeber, die individualisierte Angebote und weniger zeitliche Abwesenheit ihrer Mitarbeitenden fordern. Andererseits wollen sich aber auch viele Bildungsfachleute für dieses Setting fit machen. Der Präsenzunterricht wird aber nach wie vor den Schlüssel zum Erfolg bilden, soll jedoch einen noch höheren Praxisbezug und somit die unbedingte Möglichkeit des Ausprobierens, Testens oder Übens beinhalten. Die Bildungsangebote werden sich hier flexibel und kundenorientiert weiterentwickeln.

Wo müssen Weiterbildungsanbieter/innen 2020 zudem ansetzen, damit der Mehrwert der Angebote und Lehrgänge sogar noch steigt? Wo sind die Bildungsmanager gefordert?

Individualisierung und Praxis-Transfer sind sicher zwei der Stichworte, welche Weiterbildungsanbieter/innen beschäftigen sollten. Eine Weiterbildung muss möglichst schnell ein Resultat liefern. Bildungsmanager sind gefordert die Bedürfnisse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Einklang zu bringen.

Welche Trends sehen Sie für Ihre Branche im 2020?

Die Anpassung der Weiterbildungsangebote aufgrund der Möglichkeiten der Digitalisierung wird uns stark beschäftigen. Die Menschen werden aber weiterhin das Bedürfnis nach Face to Face-Veranstaltungen haben. Diese bleiben in Anbetracht der sozialen Bedürfnisse des Menschen unabdingbar und für den gezielten Lernerfolg von hoher Wichtigkeit. Im Weiteren möchten Teilnehmende auch immer mehr individuelle Lösungen, welche sich gut mit Freizeit, Familie und Arbeit vereinbaren lassen und verlangen zudem eine hohe Planungssicherheit. Hier gilt es gute Lösungen und ein breites Angebot mit unterschiedlichen Zeitmodellen und einer Durchführungsgarantie zur Verfügung zu stellen.

Der Trend zu höheren Weiterbildungen wird sich fortsetzen. Nach dem Abschluss einer Berufslehre oder eines Studiums stellt sich immer schneller die Frage nach einer passenden, aufbauenden Weiterbildung.

Daniel Herzog engagiert sich seit über 30 Jahren für die berufliche Aus- und Weiterbildung. Heute ist er Gesellschafter und Geschäftsführer der Lernwerkstatt Olten. Die Lernwerkstatt Olten ist das schweizweit führende Bildungszentrum für lebendige Erwachsenenbildung, wirkungsvolles Coaching und zielführendes Mentoring. An 26 Kursorten werden Lehrgänge mit eidgenössischen Abschlüssen angeboten, alle mit Durchführungsgarantie.

www.lernwerkstatt.ch