Seit 2009 führt der Arbeitgeberverband Region Basel alle zwei Jahre eine Umfrage bei seinen Mitgliedsfirmen durch, um herauszufinden, wie stark und wo der Schuh am meisten drückt. Verantwortlich für die Durchführung dieses «Arbeitgeberbarometers» ist das Center for International Economics and Business (CIEB) der Universität Basel.
109 Unternehmen nahmen an der Befragung 2023 teil. Die meisten stammen aus den Kantonen Basel-Stadt (55 Prozent) und Baselland (37 Prozent). Die restlichen Unternehmen haben ihren Sitz in den Kantonen Solothurn, Aargau oder an anderen Orten. Branchenmässig entfällt der grösste Teil auf die Kategorie «Verkehr, Gastro und sonstige Dienstleistungen» (33 Prozent), gefolgt von «Finanzen, Versicherungen, Consulting & Treuhand» (14 Prozent) sowie «Handel» und «Pharma, MEM, Nahrungsmittel & sonstiges Gewerbe» (Industrie) mit je elf Prozent. Der Grossteil (41 Prozent) sind Kleinunternehmen mit weniger als zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, 26 Prozent haben zwischen zehn und 50 Angestellte und 24 Prozent beschäftigen zwischen 51 und 250 Mitarbeiter. Sechs Prozent sind Grossunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten.
Die Befragung zeigt, dass sich das allgemeine Geschäftsklima im Nachgang der Covid-Jahre deutlich aufgehellt hat. So hat knapp ein Drittel der Unternehmen beispielsweise angegeben, dass sie im Geschäftsjahr 2022 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen konnten. Und der erfreuliche Geschäftsgang dürfte sich fortsetzen, da der Grossteil der Unternehmen von einem weiterhin günstigen Geschäftsklima ausgeht. Dennoch bestehen – dies macht die Befragung klar – auch nach wie vor einige Unsicherheiten; unter anderem stellt die Preisentwicklung einen grossen Unsicherheitsfaktor dar. Aber auch der Fachkräftemangel macht einigen Firmen stark zu schaffen – insbesondere im Bereich Bau und IT sowie bei Gesundheitsberufen.
Umso deutlicher wird dabei auch, dass gut gebildete und somit qualifizierte Mitarbeiter für den Erfolg eines Unternehmens von grösster Wichtigkeit sind. Besonders bemerkenswert: Die höchste Bedeutung schreiben die Befragten Arbeitskräften mit abgeschlossener Berufslehre zu. Dies gilt für alle unterschiedlichen Firmengruppen und Branchen. Erst an zweiter Stelle nennen die Unternehmen akademische Arbeitskräfte, zu denen Personen mit Universitäts- und Fachhochschulabschluss zählen.
Eine grosse Bedeutung messen die befragten Unternehmen auch der beruflichen Bildung im eigenen Betrieb, sprich den Lehrstellen, zu. Sie beklagen insgesamt keinen Mangel an Lernenden, und erfreulicherweise möchte ein überwiegender Teil seine Ausbildungsplätze in den nächsten Jahren konstant halten. Allerdings gaben auch einige Betriebe an, dass sie die Zahl der Ausbildungsplätze eher verringern werden. Dies werden wir als Arbeitgeberverband selbstverständlich kritisch beobachten. Denn die Förderung der Berufsbildung darf auf keinen Fall vernachlässigt werden. Nur wenn die Wirtschaft auch weiterhin selbst ausbildet, erhält sie später die benötigten Fachkräfte. Dafür ist es aber auch enorm wichtig, dass Kindern und Jugendlichen bereits in jungem Alter – sowohl in der Schule als auch im Elternhaus – die Stärken der Berufsbildung aufgezeigt werden.
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