Digitales Bauen studieren

Die Digitalisierung der Baubranche erfordert neue Kompetenzen – dazu bietet die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW ab Herbst 2021 einen neuen Master-Studiengang an. Er vereint einmalig psychologische und technische Lehrinhalte. Der Studiengang wird von Prof. Nora Dainton geleitet. Die Designerin war zuletzt als Dozentin und stellvertretende Leiterin des Qualitätsmanagements der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW tätig.

Der Studiengang bildet die Studierenden darin aus, digitale Werkzeuge, zum Beispiel Building Information Modelling (BIM), kompetent zu nutzen, vermittelt diesen aber auch ein neues Mindset: Transdiziplinäres Denken und neue Arbeitsprozesse sind erforderlich, wenn ein Bauprojekt digital umgesetzt werden soll. Der Studiengang schliesst dazu Lehrende und Studierende in sogenannten Lern-Teams zusammen. Die Studierenden eignen sich ihr Wissen mit Praxisprojekten und mittels neuer Lernkonzepte wie «Blended Learning» an, entscheiden selbst, ob sie lieber in Vollzeit oder berufsbegleitend studieren möchten, und die Fachpersonen der FHNW stehen ihnen als Coaches zur Seite. Durch Co-Kreationen wird gemeinsam Neues geschaffen – sowohl in virtuellen als auch in realen Räumen auf dem modernen FHNW-Campus in Muttenz.

Der Studiengang ist ein Novum in der Bildungslandschaft der Baubranche im deutschsprachigen Raum: Zwei unterschiedlich ausgerichtete Hochschulen der FHNW haben diesen konzipiert und wirken bei der Umsetzung mit. Nebst der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik sowie dem dort angesiedelten Institut für Digitales Bauen FHNW wirkt auch die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW am Studiengang mit, welche in der Schweiz die führende Ausbildungsstätte für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie ist. Die inhaltliche Verknüpfung von technischen und sozialen Aspekten ist in der Schweiz und im umliegenden deutschsprachigen Ausland einmalig und befähigt die Absolvierenden dazu, die vielfältigen Herausforderungen des Bauens in der Zukunft souverän zu meistern.

Der Studiengang kann mit den zwei Schwerpunkten «Informationsmodellierung und -management» sowie «Zusammenarbeit und Prozessgestaltung» abgeschlossen werden. Für den Studiengang qualifiziert sind Fachpersonen aus allen baunahen Disziplinen, also zum Beispiel Architekten, Bauingenieurinnen, Energie- und Umwelttechniker, Geomatikerinnen oder Facility Manager. Diese erweitern ihre bisher erworbenen Kompetenzen mit dem Zusatz «VDC». Das heisst: Architekten sind nachher immer noch Architekten, haben aber ihren Rucksack mit Wissen und Fähigkeiten zu Virtual Design and Construction ergänzt. VDC umschreibt das digitale Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken mittels digitaler Bauwerksmodelle in Kombination mit geeigneten Organisationsformen und Prozessen [SIA 2017]. Die integrale Zusammenarbeit aller Anspruchsgruppen eines Bau- oder Immobilienprojektes steht dabei im Zentrum.

www.fhnw.ch