Ende Juni 2012 wurde das ehemalige Alpenhotel als reines Kinderhotel im Wintersport Oberjoch in Bad Hindelang (Allgäu) neu eröffnet. Wo sich zuvor Unternehmer auf 1.200 Höhenmetern zu Meetings trafen, begegnet man seither fröhlichen Kindern und entspannten Eltern.
Vor einem Jahr wurde aus dem Kinderhotel das Oberjoch Familux Resort****S, das jetzt Teil der Familux Resorts, der weltweit ersten und einzigen Hotelgruppe ausschliesslich für Familien mit Kindern, ist (www.familux.com). Im Interview mit dem «Geschäftsführer» spricht Volker Küchler, General Manager des Oberjoch Familux Resort, über gut gelaunte Familien, das Hotelkonzept und den Umgang mit der Coronavirus-Pandemie.
«Geschäftsführer»: Herr Küchler, was macht das Oberjoch Familux Resort so einzigartig?
Volker Küchler: Wer bei uns seinen Familienurlaub bucht, muss keine Kompromisse eingehen, sich keine Gedanken machen, ob Urlaubswünsche unter einen Hut passen. Wir machen alles möglich – für Kinder und Erwachsene. Wir erfüllen Kindern und deren Eltern oder Grosseltern lang gehegte Urlaubsträume und schaffen ganz nebenbei individuelle und persönliche Erlebnis- und Freiräume, nach denen Kinder und Erwachsene im Alltag oft vergeblich suchen. Das Umsorgen und die Betreuung von Kindern ist die Basis unseres Konzepts, das Gäste aller Generationen begeistert.
Ist der stetige Austausch mit den Gästen der Grund, warum in den vergangenen
Jahren in so gut wie allen Bereichen neu gebaut, verschönert und optimiert wurde?
Ja, denn die direkte oder indirekte Kommunikation mit den Hotelgästen ist elementar wichtig für unsere tägliche Arbeit. Es ist wichtig für uns zu erfahren, was den Kindern und Erwachsenen gefällt oder was ihnen während der schönsten Tage des Jahres fehlt. Auf dieser Basis haben wir eigene «Adult’s only»-Bereiche geschaffen oder unser Kinderparadies neu ausgestattet. Seit 2012 haben wir insgesamt zwölf Millionen Euro
im Hotel verbaut, dabei alle 134 Suiten renoviert sowie zusätzliche Aufzüge gebaut. 40 Prozent der Unterkünfte sind klimaneutral. An schönen Sommertagen produzieren wir unseren Strom selbst.
Ab März sprach niemand mehr über die längste Hotel-Reifenwasserrutsche
Deutschlands, den riesigen In- und Outdoor-Spielbereich oder die grosse Saunalandschaft. Die Corona-Pandemie legte die Reiselust lahm. Wie lange mussten Sie schliessen und wie verlief der Re-Start?
Wir mussten elf Wochen schliessen. Beim Re-Start war ich bezüglich der Maskenpflicht im Hotel zunächst sehr skeptisch – ich habe nicht daran geglaubt, dass diese Vorgabe umsetzbar ist. Dass es doch geklappt hat, verdanken wir auch zahlreichen Gästen. Wir hatten Gäste, die aus Corona-Krisengebieten anreisten und das Thema Mund- und Nasenschutz aufgrund eigener Erfahrungen auf eine sehr gewissenhafte und dennoch entspannte Art umgesetzt haben. Das hat uns sehr geholfen.
Wie lange haben Personal und Führungskräfte für die Umstellungen benötigt?
Der Juni war für uns eine Art Übungsmonat, um für die Hochsaison ab 1. Juli vorbereitet zu sein. Wir haben uns mehrmals täglich ausgetauscht, danach optimiert und erneut beraten. Das Konzept ist aufgegangen – wir waren pünktlich bereit. Dass wir 2020 nach dem alljährlichen Travellers’ Choice Award nun mit dem «Best of the Best Award» von TripAdvisor ausgezeichnet und zudem auf Platz 1 der besten Familienhotels in
Deutschland gewählt wurden, war für uns ein Segen. Die erneute lobende Erwähnung für die herausragende Hygiene und Qualität sowie den Service und die Kundenzufriedenheit durch das «Deutsche Hygienezertifikat » hat skeptischen Gästen womöglich ein wenig «Angst» vor einem Aufenthalt im Familux Resort Oberjoch genommen.
Gibt es eine Corona-Strategie für die Wintersaison?
Wir werden Ende November damit beginnen, einen Hygiene-Plan für den Winter zu erstellen. Die in den vergangenen Monaten gesammelten Erfahrungen im Umgang mit der weltweiten Virus-Pandemie helfen uns dabei sehr weiter. Allerdings sind wir in verschiedenen Bereichen abhängig von anderen Betrieben am Ort – zum Beispiel von den Bergbahnen und den Vorgaben, wie viele Personen die Gondeln im Skigebiet Oberjoch im Winter überhaupt besteigen dürfen.