Die Fondation Beyeler in Riehen widmet noch bis 23. Januar 2022 Francisco de Goya in seinem 275. Geburtsjahr eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen ausserhalb Spaniens, welche durch die Gattin des spanischen Königs, Letitia, Anfang Oktober eröffnet wurde. Goya war einer der letzten grossen Hofkünstler und einer der Wegbereiter der Moderne.
Selten gezeigte Gemälde aus spanischen Privatsammlungen werden in der Fondation Beyeler erstmals mit Schlüsselwerken aus namhaften europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint. Goyas Werke bieten heute wie schon zu Lebzeiten des Künstlers ein sinnliches und intellektuelles Erlebnis. Die Ausstellung wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem Museo Nacional del Prado in Madrid organisiert.
Francisco de Goya y Lucientes (1746 – 1828) hat in seinem facettenreichen Werk den Freuden und dem Glanz ebenso wie den Schrecken und Abgründen der menschlichen Existenz auf einzigartige Weise Ausdruck verliehen. Er ist sowohl Maler eindrücklicher Porträts als auch Erfinder rätselhafter persönlicher Bildwelten. Gerade aus dieser unauflösbaren Widersprüchlichkeit bezieht Goyas Kunst ihre magische Faszination. Es ist gelungen, für die Ausstellung über 70 Gemälde und eine Auswahl meisterhafter Zeichnungen und Druckgrafiken zu versammeln, die die Besucher zu einer Begegnung mit dem Schönen wie auch dem Unfassbaren einladen.
Die chronologisch angelegte Ausstellung in der Fondation Beyeler nimmt Goyas ambivalente und widersprüchliche Stellung als einer der letzten Maler von Rang in der Tradition der europäischen Hofkünstler und als Erfinder von rätselhaften, aus eigenem Antrieb gemalten Bildern zum Ausgangspunkt, um sich seiner Kunst zu nähern. In Goyas mehr als 60-jährigem Schaffensprozess, der einen Zeitraum vom Spätrokoko bis zur Romantik umspannt, entstand ein umfangreiches Konvolut an Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken. Dabei wird der Schwerpunkt der Ausstellung auf Goyas reife und späte Schaffenszeit gelegt. Um die Einzigartigkeit seiner Bildwelten erfahrbar zu machen und dem formalen und inhaltlichen Reichtum seines OEuvres gerecht zu werden, wird die
Ausstellung das gesamte Spektrum an Bildgattungen (Genreszenen und Porträts, aber auch Stillleben und Historienbilder) und Goya-spezifischen Bildmotiven umfassen. Grosse repräsentative Gemälde werden ebenso zu sehen sein wie kleinformatige Kabinettstücke. Goya wird damit in vertiefter Weise in seiner Ganzheit und Fülle präsentiert. Eine Besonderheit der Ausstellung sind darüber hinaus auch die kleinformatigen Genrebilder, die mehrheitlich in spanischen Privatsammlungen aufbewahrt werden und bis anhin nur selten ausserhalb Spaniens gezeigt wurden.