Trotz gutem Start in die Saison und damit vermeintlicher Favoritenrolle schaffte der FC Reinach den Aufstieg in die 2. Liga interregional nicht. Mit einem Punkt hinter 2.-Liga-Regionalmeister Dardania beendeten die Reinacher Fussballer die Meisterschaft auf dem undankbaren zweiten Platz. Interview mit Roland Ming von Niggi Freundlieb.
Damit wurde der rasante Höhenflug des FC Reinach, der vergangene Saison durch die 3. Liga marschierte und die Promotion in die 2. Liga regional bereits mehrere Runden vor Schluss schaffte sowie 2013 auch den Basler Cup gewann, auf der Zielgeraden gebremst.
Im Interview mit dem GESCHÄFTSFÜHRER kommentiert FC-Reinach-Präsident Roland Ming den verpassten Aufstieg, spricht über die konsequente Nachwuchsarbeit des Vereins oder über den Zusammenhalt im Club.
GESCHÄFTSFÜHRER: Wie enttäuscht sind Sie nach dem verpassten Aufstieg?
Roland Ming: Nach der hervorragenden letzten Saison und einer guten Vorrunde hat uns die Konkurrenz bereits zum Kronfavoriten für den Aufstieg ausgerufen. Wir haben aber immer davor gewarnt, dass dies ein Selbstläufer werden könnte und haben als offizielles Ziel den Klassenerhalt ausgegeben. Nach den anfänglich guten Resultaten ist aber natürlich vor allem bei den Spielern selbst eine gewisse Erwartungshaltung entstanden, und dementsprechend waren sie enttäuscht. Ich hatte den Eindruck, dass sich gegen Ende der Meisterschaft die Mannschaft verkrampfte und nicht mehr so unbeschwert aufspielte, dazu kamen Verletzte. Für mich, den Vorstand und die Verantwortlichen – auch für den neuen Trainer Marco Cecere – ist der verpasste Aufstieg allerdings kein Beinbruch. Wir machen so wie bisher weiter, setzen unsere Philosophie durch und sind überzeugt, dass wir damit erfolgreich sein werden.
Der FC Dardania hat ursprünglich angekündigt, dass er auf den Aufstieg verzichten würde – ein Entscheid, der nun zurückgenommen wurde –, wäre der FC Reinach in diesem Fall bereit gewesen nachzurücken und aufzusteigen?
Nein. Wir haben bereits im Verlauf der Saison öffentlich kommuniziert, dass ein Aufstieg am grünen Tisch für uns nicht infrage kommt.
Sie haben von der erfolgreichen FC-Reinach-Philosophie gesprochen, die es gilt weiterzuführen – was beinhaltet diese Philosophie?
Der Club funktioniert hervorragend. Die Mitglieder ziehen an einem Strick, und die Atmosphäre ist familiär und freundschaftlich. Trainer und Verantwortliche arbeiten auf hohem Niveau, und wir haben auch im Sponsoren- und Donatorenbereich grosse Fortschritte gemacht. Vor allem bin ich aber stolz auf unsere Nachwuchsarbeit, wobei nicht nur rein sportliche Aspekte eine Rolle spielen. Die verschiedenen Junioren- und Juniorinnen-Teams des FC Reinach sind sehr erfolgreich, was es uns immer wieder erlaubt, talentierte «Eigengewächse» nachzuziehen und in unsere besten Mannschaften einzubauen. Nur mit nachhaltiger Nachwuchsarbeit können wir dies auch für die Zukunft gewährleisten. Daran werden wir konsequent weiterarbeiten.
Aber in die 2. Liga interregional aufsteigen wollen Sie schon noch?
Wenn wir unserer Philosophie treu bleiben können – und ich bin sicher, dass das der Fall sein wird –, ist dies möglich, und wir werden nun darauf mit frischem Elan hinarbeiten.
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