Die FHNW hat sich seit ihrer Gründung 2006 erfolgreich als eine der führenden Fachhochschulen der Schweiz etabliert und ist heute mit rund 12‘600 Studierenden die drittgrösste Fachhochschule der Schweiz. Nun wurde per 1. Januar 2021 der Leistungsauftrag an die FHNW erneuert.
Gemäss Staatsvertrag über die FHNW erteilen die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn der gemeinsam getragenen Fachhochschule jeweils einen mehrjährigen Leistungsauftrag. Der Leistungsauftrag 2021 – 2024 bildet den politischen und finanziellen Rahmen der FHNW für die sechste Leistungsauftragsperiode.
Leistungsauftrag bis 2024 beantragt
Damit die FHNW den Leistungsauftrag 2021 – 2024 erfüllen und ihre Studierenden ausbilden kann, wird den Parlamenten ein Globalbeitrag von insgesamt 937,5 Millionen Franken beantragt. Daran steuern der Kanton Aargau rund 337 Millionen, der Kanton Basel-Landschaft rund 271 Millionen, der Kanton Basel-Stadt rund 177 Millionen und der Kanton Solothurn rund 152 Millionen Franken bei. Gemäss definiertem Verteilschlüssel im Staatsvertrag trägt der Kanton Aargau damit 35,9 Prozent, der Kanton Basel-Landschaft 28,9 Prozent, der Kanton Basel-Stadt 18,9 Prozent und der Kanton Solothurn 16,3 Prozent des Gesamtbeitrags.
Langfristige Entwicklungsplanung
Mit dem neuen Leistungsauftrag beantragen die Regierungen den Parlamenten auch eine Verlängerung der Leistungsauftragsperiode von drei auf vier Jahre. Diese Anpassung wurde bereits mit der Verabschiedung des vierkantonalen Staatsvertrags über die FHNW im Jahr 2004 in Aussicht gestellt. Damit entspricht die Leistungsauftragsperiode der FHNW der Laufzeit, die der Bund in seiner Botschaft zu Bildung, Forschung und Innovation (BFI) festgelegt hat. Gleichzeitig trägt ein vierjähriger Leistungsauftrag der Langfristigkeit von Hochschulentwicklungen verstärkt Rechnung.
Theorie und Praxis erfolgreich verknüpfen
Auch in der kommenden Leistungsauftragsperiode der FHNW bleibt die Ausbildung in den Bachelor- und Master-Studiengängen sowie die anwendungsorientierte und nach Fachbereichen gewichtete Forschung das Kerngeschäft. Bei der Pädagogischen Hochschule (PH), die als einzige Hochschule der FHNW zusätzlich mittels spezifischer Vorgaben gesteuert wird, steht weiterhin die berufspraktische Ausbildung und damit die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der PH und den Schulen im Fokus. Die PH FHNW wird sich zudem vermehrt der Verknüpfung von Theorie und Praxis in der Lehre widmen. Gesamtstrategisch positioniert sich die FHNW auch in Zukunft als Innovationstreiberin für Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Sie reagiert damit auf die aktuellen herausforderungen des digitalen Wandels, des Fachkräftemangels und der Nachhaltigkeit. Ihre Fähigkeit zur Innovation hat die FHNW auch in der Corona-Krise unter Beweis gestellt: Kurz vor Abschluss der Verhandlungen zum neuen Leistungsauftrag musste sie vollständig auf «Distance Learning» umstellen. Dank des Einsatzes der Mitarbeitenden und der Studierenden ist dies in kürzester Zeit gut gelungen. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, dass die FHNW auch mit dem neuen Leistungsauftrag ihr Studiengangangebot gezielt auf die digitalen Herausforderungen hin überprüfen und weiterentwickeln kann.
FHNW weiterhin auf Erfolgskurs
Das Kerngeschäft der FHNW war auch 2019 die berufsbefähigende Ausbildung: 2 303 Absolventinnen und Absolventen schlossen 2019 ihr Studium mit einem Bachelor of Science ab (700 mit einem Master of Science). Die Zahl der eingeschriebenen Studentinnen und Studenten stieg 2019 um 1,8 Prozent auf 12’646. Der Anteil der Studierenden aus den Trägerkantonen blieb mit zwei Dritteln stabil. In der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung konnte die FHNW im Jahr 2019 insgesamt 1 261 Forschungsprojekte mit Praxispartnern realisieren und mit rund CHF 59 Mio. die Summe an generierten Drittmitteln um 4,7 Prozent zum Vorjahr steigern. Laut Crispino Bergamaschi, Direktionspräsident der FHNW, will die FHNW mit praxisorientierter Innovation gezielt Nachhaltigkeit generieren, und deshalb – damit die FHNW ihre gute Position innerhalb der Schweizer Fachhochschullandschaft weiterhin behaupten kann – bedürfe es der gezielten strategischen Weiterentwicklung. Dabei richtet die FHNW ihren Blick auf drei Schwerpunkte: Die FHNW will die inhaltlichen und institutionellen Herausforderungen der digitalen Transformation innovativ meistern. Vor dem Hintergrund des digitalen Wandels entwickelt die FHNW ihr Portfolio weiter, um den Anforderungen des zukünftigen Arbeitsmarkts gerecht zu werden. Hierzu sind die Neuentwicklungen wie der Bachelor-Studiengang «Data Science», den die FHNW 2019 als erste Schweizer Fachhochschule eingeführt hat, und der Master-Studiengang «Medical Informatics» beispielhaft zu nennen. Und schliesslich will die FHNW verstärkt in die Entwicklung und Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitenden investieren. Die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW umfasst neun Hochschulen mit den Fachbereichen Angewandte Psychologie, Architektur, Bau und Geomatik, Gestaltung und Kunst, Life Sciences, Musik, Lehrerinnen- und Lehrerbildung, Soziale Arbeit, Technik und Wirtschaft. An der FHNW arbeiten und studieren Menschen aus über 60 Nationen. Die FHNW profitiert von dieser Vielfalt und bereitet ihre Studierenden auf die Herausforderungen der globalisierten Wirtschaft und Gesellschaft vor. Zum Internationalen Engagement der FHNW gehören Partnerschaften mit ausländischen Hochschulen und Institutionen, die Beteiligung an europäischen Forschungsprogrammen sowie die Durchführung von trinationalen und mehrsprachigen Studiengängen. Die Campus der FHNW sind in den vier Trägerkantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn angesiedelt. Schnittstelle zwischen der FHNW und den Trägern sind die Interparlamentarische Kommission (IPK) und der Regierungsausschuss, der sich aus den vier Bildungsdirektorinnen und -direktoren der Trägerkantone zusammensetzt. Rund 12’600 Studierende sind an der FHNW immatrikuliert. Rund 800 Dozierende vermitteln in 29 Bachelor- und 18 Master-Studiengängen sowie in zahlreichen Weiterbildungsangeboten praxisnahes und marktorientiertes Wissen. Die Absolventinnen und Absolventen der FHNW sind gesuchte Fachkräfte.