Seit 1871 ist der Tierpark Lange Erlen das Ausflugsziel im Kleinbasel und das «Fenster zur Natur unserer Region». Letztes Jahr stand ganz im Zeichen der Realisierung und Beendigung zahlreicher Projekte im Rahmen des langjährigen Masterplans. So ermöglichen neue, naturnah gestaltete Gehege den Tieren auf mehr Fläche ein artgerechtes Leben. Prominentes Beispiel ist der Abschluss der zweiten Etappe der Wisent-Anlage. Aber auch der Bau des neuen Kinderspielplatzes neben dem Restaurant hat zur Attraktivitätssteigerung des Parks beigetragen.
Das Jahr 2018 markiert aber auch den Übergang von Edwin Tschopp – der nach 25 Jahren im Erlen-Verein und sieben Jahren an dessen Spitze in Pension ging – zu Claudia Baumgartner als neuer Geschäftsführerin des Tierparks Lange Erlen. Mit Robert Leibrecht präsentiert sich ebenfalls neu seit 1. Januar 2019 die Leitung des Parkrestaurants Lange Erlen.
Der Tierpark Lange Erlen ist drei Jahre älter als der Basler Zolli. Im ursprünglich als Hirschpark angelegten Tierpark werden heute vorwiegend einheimische Tierarten gehalten. Der Tierpark wird vom gemeinnützigen Erlen-Verein Basel mit rund 8 600 Mitgliedern, rund 15 Mitarbeitenden im Vereinssekretariat und im Parkbetrieb sowie einem ehrenamtlichen Vorstand betrieben. Weitere Aufgaben des Vereins sind die Geldbeschaffung, die Organisation der Vereinsanlässe, wie des Hirschessens, und die Herausgabe der viermal jährlich erscheinenden «Erle-Zytig». Im Interview mit dem «Geschäftsführer» sprechen Claudia Baumgartner und Robert Leibrecht über neue Projekte und Aktivitäten im Tierpark Lange Erlen sowie im und rund um das Parkrestaurant.
«Geschäftsführer»: Claudia Baumgartner, was waren 2018 – neben Ihrem Stellenantritt als neue Geschäftsführerin – die Highlights im Tierpark Lange Erlen?
Claudia Baumgartner: Seit meinem Stellenantritt im März 2018 gab es einige Höhepunkte wie die Fertigstellung der 2. Etappe der Wisent-Anlage – in der den vier Wisentkühen und dem neuen Wisentstier nun über 4 500 m2 zur Verfügung stehen – und die Eröffnung des Kinderspielplatzes «Spielaue» am 1. Mai 2018 nach einjähriger Bauzeit. Dann gestalteten wir unsere Homepage neu, renovierten Teile des morschen Holzstegs über den Weiher und ersetzten nach und nach die in die Jahre gekommenen Holzzäune im Erlebnishof mit dezenten Metallzäunen. Weiter wurden drei neue Eingänge und rollstuhlgängige Drehtore in Betrieb genommen; mit der Weihnachtsspende 2018 haben wir zudem zu Spenden für die Neugestaltung des Haupteingangs aufgerufen. Und wegen der grossen Trockenheit im Sommer mussten wir unseren Baumbestand ergänzen und abgestorbene Bäume ersetzen. Im Frühling 2019 werden wir zudem mit einem Monitor beim Kiosk aufwarten, der die Besuchenden jederzeit über Wichtiges und Aktuelles im Tierpark informiert.
Am freien Eintritt in den Tierpark wird nicht gerüttelt?
Nein, auch wenn das neu installierte Besucherzählsystem täglich über 1 000 Besuchende registriert, wird nicht daran gedacht, in Zukunft Eintritt zu verlangen.
Robert Leibrecht, seit 1. Januar 2019 sind Sie neuer Leiter des Parkrestaurants Lange Erlen – was hat sich für die Gäste geändert?
Robert Leibrecht: Im Rahmen der Weiterentwicklung des Gesamtkonzepts des Erlenparks hat sich der Erlen-Verein entschlossen, das Parkrestaurant als Tochtergesellschaft «Parkrestaurant Lange Erlen GmbH» selber weiterzuführen. Für die Gäste hat sich aber dadurch eigentlich nichts geändert. Sie können im Restaurant, das inklusive Terrasse bis zu 300 Plätze anbietet, zwischen einer grossen Auswahl von A-la-carte-Gerichten auswählen. Unsere Küche würde ich mit «gutbürgerlich in toller und frischer Qualität» umschreiben. Dazu werden wir saisonale Highlights und kulinarische Klassiker anbieten, die die Gäste zum Wiederkommen animieren sollen. Neben dem Restaurant wollen wir mit unserem «Self Service», der nach mehreren Monaten Umbauarbeiten am 1. April 2018 wiedereröffnet worden ist, Gäste mit Snacks oder einfachen Tagesgerichten zu familiengerechten Preisen ansprechen. Dank der grosszügigen räumlichen Gegebenheiten des Restaurants und dem Säli, das Platz für 140 Gäste bietet, ist das Parkrestaurant zudem der ideale Ort für Events, Firmen- oder auch Privatanlässe.
In der Vergangenheit wurden in Zusammenarbeit mit dem Parkrestaurant im Musikpavillon während der Sommerferien ein Kindertheater aufgeführt und in den Sommermonaten «Chill-out-Jazzkonzerte» veranstaltet – wird dies auch dieses Jahr der Fall sein?
Entsprechende Gespräche wurden bereits geführt, und in Verantwortung des Parkrestaurants Lange Erlen wird es auch diesen Sommer ein Kindertheater und die Konzertreihe mit Jazz-Konzerten geben.
Claudia Baumgartner, sind dieses Jahr noch weitere Projekte im Tierpark Lange Erlen geplant?
Claudia Baumgartner: Nach sehr intensiven Jahren wollen wir dieses Jahr ein bisschen ruhiger angehen lassen, um uns über die nächsten Schritte im Rahmen des Masterplans Gedanken zu machen. Vor allem wollen wir überlegen, welche Aktivitäten wir im Hinblick auf unser 150-Jahr-Vereinsjubiläum im Jahr 2021 realisieren wollen. Eine entsprechende Arbeitsgruppe ist da bereits installiert worden.