Aus Einfachsten Verhältnissen stammend hat Antonio Stefanelli sein Unternehmen zum Erfolg geführt. Mit seiner Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH in Pratteln hat er in den letzten 30 Jahren rund 200 Bauprojekte in der Region realisiert und dabei Bemerkenswerte Akzente mit zeitloser Architektur gesetzt.
In seinen Bauprojekten verbindet Antonio Stefanelli Funktionalität mit Design und schafft Lebensqualität durch zeitlose Formen, hochwertige sowie nachhaltige Materialien. Die Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH bietet Bauherrschaften vom Projektmanagement über Wirtschaftsberechnungen, Investorensuche bis zu Fachplanungen ein umfassendes Leistungsspektrum aus einer Hand.
Neben aussergewöhnlichen architektonischen Leistungen – ob Einund Mehrfamilienhäuser oder Überbauungen – gab Antonio Stefanelli seine Visitenkarte zum Thema «verdichtetes Bauen» zum Beispiel mit der Überbauung «Sodacker» in Pratteln ab, wo 21 Einfamilienhäuser auf 6 000 m2 untergebracht wurden. Dann machte er in jüngster Vergangenheit im Bereich «Nachhaltigkeit» auch überregional auf sich aufmerksam, als er als Planer des Mehrfamilienhauses «Viva» in Liestal und für die architektonische Gestaltung des zu diesem Gebäude gehörenden und mit Photovoltaik-Modulen ausgestatteten
Velounterstandes den Schweizer Solarpreis 2019 in der Kategorie Energieanlagen gewann.
Aktuell sind die Planungen der Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH für das Projekt «Vista-Tre» in Pratteln weit fortgeschritten. Dort sollen in unmittelbarer Nähe der Kernzone vier einzigartige Mehrfamilienhäuser mit je drei hochwertigen Eigentumswohnungen (2.5 bis 4.5 Zimmer) entstehen. In Planung ist zudem das Projekt «Arte Due», ein neuer Showroom am Firmensitz in Pratteln, der den Kunden die
Ideen der Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH aus dem Bereich «Innenarchitektur» näherbringen soll.
Die Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH ist ein klassisches Familienunternehmen, in dem auch Ehefrau Venera, Tochter Natascha, Zeichnerin in Fachrichtung Architektur und Studentin im Fachbereich Innenarchitektur an der Hochschule Luzern sowie Sohn Gabriele als Buchhalter und Administrator mitarbeiten. Insgesamt beschäftigt das Pratteler Unternehmen, das auch Ausbildungsbetrieb ist, sieben Mitarbeitende und drei externe Mitarbeiter.
Im Interview mit dem «Geschäftsführer» spricht Antonio Stefanelli über sein Leben – vom Einwandererkind bis zum erfolgreichen Architekturunternehmer, aber auch über seine Karriere als Fussballer.
«Geschäftsführer»: Trifft der Begriff «Tellerwäscherkarriere» auch
auf Sie zu?
Antonio Stefanelli: Tellerwäscher war ich zwar nie, aber ich habe sehr, sehr klein angefangen. Mein Vater kam als italienischer Gastarbeiter – mit einem Koffer in der Hand – Anfang der 1960er-Jahre in die Schweiz und arbeitete als Schweisser bei der Firma Stöckli in Münchenstein. Meine Mutter folgte ein Jahr später und war ebenfalls in einer Firma in
Münchenstein als Schweisserin tätig.
Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Kindheit?
Weil das Geld knapp war, haben meine Eltern nach ihrer regulären Arbeit abends noch zahlreiche Putz-Jobs erledigt. Ich empfand dies aber nicht als belastend, denn der Zusammenhalt in der Familie war gross. Vor allem aber lernte ich von meinen Eltern, dass man fleissig sein und die Augen offen halten muss, um neue Chancen zu ergreifen und um
sich weiterzuentwickeln. So begann mein Vater, einen Früchte- und Gemüsehandel
aufzuziehen und belieferte mit einem kleinen Lastwagen vor allem die zahlreichen Landsleute, die damals in Münchenstein wohnten. Später mietete er eine Garage und verkaufte davor die Waren direkt an die Kundschaft. Das Geschäft lief gut an, und meine Eltern eröffneten dann in Basel an der Güterstrasse ein Geschäft für Früchte und Gemüse. 1972 zügelten meine Eltern das Geschäft nach Muttenz und erweiterten ein Jahr später das Sortiment mit italienischen Spezialitäten. 1982 kehrten meine Eltern nach Italien zurück und mein Bruder Giuseppe übernahm zusammen mit seiner Frau das Geschäft, das seit 1999 an der Hauptstrasse in Muttenz beheimatet ist. Ich erinnere mich gut daran, dass ich bereits als Zehnjähriger meinen Eltern im Laden half und Früchte sowie Gemüse verkaufte. Die Kunden waren zu Beginn ein bisschen skeptisch, aber sie stellten schnell fest, dass ich gut mit Zahlen umgehen konnte. Dies war sicher eine gute Erfahrung und bildete eine gute Grundlage für meine spätere Karriere als Geschäftsmann. Weil meine Eltern viel arbeiteten, war ich oft allein, und auch als sie wieder nach Italien zurückkehrten, war ich bereits als Teenager sehr selbstständig, bezog mit 18 meine eigene Wohnung und lernte früh, auf mich allein gestellt zu sein und Eigenverantwortung zu übernehmen. Eine wichtige Rolle in meiner Jugend spielte auch meine grosse Leidenschaft, der Fussball.
Wieso war der Fussball so wichtig?
Der Sport trug viel zu meiner Charakterbildung bei und ich lernte dabei auch viele Leute kennen, wodurch ein grosses Netzwerk entstand, auf das ich später als Unternehmer zurückgreifen konnte. Mit sechs Jahren begann ich bei den Junioren des FC Münchenstein. Bereits mit 16 Jahren spielte ich dann – unter Trainer Seppi Kiefer – in der ersten Mannschaft von Allschwil. Meine nächste Station war der FC Nordstern, der damals von Karli Odermatt trainiert wurde. Von ihm habe ich viel gelernt und konnte dadurch mein Spiel perfektionieren. Mit einem Vertrag für die Nationalliga B in der Tasche verpasste
ich aber einen nächsten Karriereschritt, denn Nordstern musste leider in die erste Liga absteigen. Mit 21 Jahren zeigte dann der FC Aarau aus der Nationalliga A, der damals von Ottmar Hitzfeld trainiert wurde, Interesse an mir und lud mich zu Probetrainings ein. Weil der Spieler, den ich ersetzen sollte, aber schlussendlich doch bei Aarau blieb, zerschlug sich das Engagement, was für mich natürlich eine enttäuschende Erfahrung war. Als Spielmacher mit der Nummer 10 setzte ich meine Karriere in der ersten Liga unter anderem in Laufen und Breitenbach fort. Später wurde ich auch Spielertrainer und in Pratteln – wo übrigens heute mein Sohn Gabriele in der ersten Mannschaft erfolgreich spielt – war ich als Kinder- sowie Jugendfussballtrainer tätig.
Wie sind Sie Architekt geworden?
Ich habe in Muttenz bei Theo Meyer eine Lehre als Hochbauzeichner absolviert und dann in diesem Beruf in verschiedenen Architekturbüros in der Region gearbeitet. Mit 25 wurde ich selbstständig. Mein erstes Haus habe ich für einen damaligen Fussball-Mannschaftskollegen entworfen. Zuerst gab es immer wieder mal schwierige Zeiten, denn ich evaluierte selbst mögliche Baugrundstücke und entwickelte auf eigenes Risiko eigene Projekte, welche ich dann potenziellen Interessenten anbot, was allerdings nicht immer auf Anhieb funktionierte. Man darf nicht vergessen, dass ich damals meine junge Familie ernähren musste, und so kam es auch schon mal vor, dass die Einnahmen fehlten, und ich nicht einmal mehr genug Geld hatte, mein Auto zu betanken. Ich war aber immer optimistisch und überzeugt, solche Krisen überwinden zu können. In der Folge entwickelte sich die Auftragslage – auch nicht zuletzt dank meines Netzwerkes durch den Fussball – immer besser. Ein wichtiger Punkt in meiner Karriere als Architekt kam dann, als ich das Haus in Pratteln entdeckte, in dem heute meine Firma beheimatet ist. Meine Umbaupläne zeigten nicht nur meine spezielle Handschrift als Architekt, sondern beeindruckten auch den damaligen Besitzer, Willi Schneider vom gleichnamigen Sanitärgeschäft in Pratteln. Er ermöglichte mir durch grosszügige und kulante Konditionen den Erwerb des
Hauses, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
Ab dann nahm die Erfolgsgeschichte der Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH richtig Fahrt auf?
Der Firmensitz in Pratteln bildete einen Meilenstein in meiner Karriere und wurde so etwas wie ein Referenzmodell für meine Ideen, und die Kunden können sich vor Ort direkt einen Eindruck verschaffen, wie meine Philosophie aussieht. Heute gibt es in der Region rund 200
Projekte, welche meine architektonische Handschrift tragen. Dabei darf ich eine hohe Kundenzufriedenheit feststellen und bin stolz auf meinen guten Ruf als innovativer Architekt sowie kompetenter Architektur- und Planungs-Dienstleister. Ein einziges Mal habe ich allerdings erlebt, wie mit einer Schlammschlacht versucht wurde, meinem
Ruf zu schädigen. Die Besitzer eines von mir erstellten Hauses bauten – entgegen meines ausdrücklichen Rates – nachträglich eine Sauna ein, was zu grosser Feuchtigkeit mit anschliessender Schimmelpilzentwicklung führte. Die Hausbesitzer gaben mir dafür die Schuld und instrumentalisierten einen Journalisten, der in einer grossen Zeitung eine regelrechte Schmutzkampagne mit wahrheitswidrigen Fakten gegen mich lancierte. Dies führte natürlich zu Verunsicherung bei meinen Kunden. Es kostete mich viel Zeit und Nerven, die ungerechtfertigten Anschuldigungen zu entkräften.
Die Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH ist ein Familienbetrieb
– haben Sie sich schon Gedanken in puncto Nachfolgeregelung gemacht und gibt es Pläne, Ihr Unternehmen weiterzuentwickeln?
(lacht) Noch ist es ja nicht ganz so weit, aber natürlich mache ich mir jetzt schon Gedanken darüber, denn ich möchte natürlich, dass das in den letzten Jahrzehnten Aufgebaute weitergeführt wird. Mein jüngster Sohn Enrique ist 15 und geht noch zur Schule, da lässt sich noch nicht richtig abschätzen, welche berufliche Richtung er einschlagen wird. Mein älterer Sohn Gabriele und meine Tochter Natascha könnten allerdings durchaus in der Lage sein, das Unternehmen in ein paar Jahren zu übernehmen. Gabriele arbeitet als Buchhalter sowie Administrator und Natascha, welche Innenarchitektur studiert, als Zeichnerin in der Firma. In Bezug auf eine Weiterentwicklung der Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH steht das Projekt «Arte Due» – der Aufbau eines Showrooms bei uns in Pratteln, der unsere innovativen Ideen aus dem Bereich Innenarchitektur vorstellt – auf meiner Agenda.