INNOVAGE kombiniert Alter mit Innovation

Interview mit Denise Moser von Niggi Freundlieb

INNOVAGE ist die Interessengemeinschaft von erfahrenen Fach- und Führungskräften aus den verschiedensten Berufsumfeldern. Sie starten nach der Pensionierung eine neue Karriere und engagieren sich freiwillig und unentgeltlich. Für die Beratung und Begleitung von Non-Profit-Projekten stellen sie ihre Erfahrung und ihr Fachwissen zur Verfügung.

INNOVAGE wurde 2006 vom Migros Kulturprozent und der Hochschule Luzern/Soziale Arbeit als gemeinnütziges Projekt lanciert, aufgebaut und vom Migros Kulturprozent bis 2015 ganz oder teilweise finanziert. Seit 2010 ist INNOVAGE eine selbstständige schweizerische Non-Profit-Organisation mit dem Dachverband INNOVAGE Schweiz und den neun selbstständigen regionalen Netzwerken. Bei INNOVAGE stellen rund 150 Mitglieder ihr Know-how und Fachwissen jährlich rund 120 Projekten zur Verfügung.

Im Interview mit dem GESCHÄFTSFÜHRER gibt Denise Moser, seit drei Jahren Präsidentin von INNOVAGE Schweiz, einen Einblick in die Organisation, welche laut Ständerätin Pascale Bruderer «wortwörtlich das Alter mit Innovation» verbindet. Ende November 2017 wurde INNOVAGE Schweiz zudem mit dem prestigeträchtigen «Eulen Award 2017» der Stiftung «generationplus» ausgezeichnet.

Was und wer ist INNOVAGE genau?
Denise Moser: INNOVAGE mit seinen neun regionalen Netzwerken in allen Landesteilen besteht aus einem Pool von pensionierten Fach- und Führungspersonen aus verschiedenen Berufsfeldern. Für die Realisierung von Non-Profit-Projekten stellt INNOVAGE jeweils passende Teams zusammen. Diese beraten die Kunden, damit sie ihre Projektidee umsetzen können. Wir helfen nur, übernehmen aber nicht die Projektleitung. Den INNOVAGE-Mitgliedern ist generationenübergreifendes sowie innovatives Denken und Handeln ein Anliegen. So entsteht aus dem Zusammenspiel von jüngeren Menschen und ehemaligen Erwerbstätigen eine Win-win-Situation, wo sich einerseits die Pensionierten einbringen können und bis ins hohe Alter aktiv bleiben, während die Jungen Wissen abholen und ihr Projekt vorantreiben dürfen. Wer sich für seine Projektidee eine Zusammenarbeit mit INNOVAGE wünscht, kann sich unter folgender Internetadresse melden: www.innovage.ch/projektanfrage. Wir prüfen dann die Anfrage.

Können Sie Beispiele von Projekten machen, die INNOVAGE hier in der Nordwestschweiz unterstützt?
INNOVAGE unterstützt zum Beispiel die Erarbeitung eines Neukonzeptes zur Neuausrichtung des Kasernentreffs in Basel, einem von 15 Quartiertreffpunkten in der Stadt, der jährlich von rund 10 000 Personen besucht und genutzt wird. Dann beraten wir den Verein «Energie begreifen». Zielgruppen des Vereins, der das Thema Energie spielerisch erlebbar macht, sind Kinder, Jugendliche, aber es sollen auch Erwachsene erreicht werden. INNOVAGE hat als eigenes Projekt ein Patensystem entwickelt, bei dem speziell ausgebildete Göttis und Gotten sich eingehend jeweils eines alleinstehenden minderjährigen Asylsuchenden annehmen oder arbeitet mit dem Projekt «Quartierarbeit Schoren/Hirzbrunnen» zusammen, das diverse Aktivitäten mit Begegnungscharakter organisiert.

INNOVAGE Nordwestschweiz realisiert aber auch eigene Projekte?
Ja. Wir haben zum Beispiel in Zusammenarbeit mit GGG Benevol und unter dem Patronat des Gesundheitsdepartements des Kantons Basel-Stadt in der Basler Markthalle bereits zwei Mal den «Marktplatz55+» als Plattform für Informationen, Begegnungen und Austausch durchgeführt. Dabei waren rund 30 Organisationen aus dem Umfeld der Basler Alterspolitik mit einem Stand vertreten. Die Palette an Angeboten reichte von Informationen zu freiwilligem Engagement, über Wohnformen im Alter bis zu Kultur, Politik, Gesundheit, Sicherheit oder Dienstleistungen für Personen in schwierigen Situationen.

www.innovage.ch