Dieses Jahr feiert der FC Reinach seinen 100. Geburtstag. Nachdem der Bundesrat betreffend Maskentragepflicht grünes Licht gegeben hat, wird vom 3. bis 5. September 2021 das Jubiläumsfest, mit dem gleichzeitig die nun komplett neu bezogene Sportanlage Fiechten mit drei Spielfeldern offiziell eröffnet wird, über die Bühne gehen.
Zahlreiche Aktivitäten begleiten das Jubiläumsjahr: So wurde ein speziell entworfenes Jubiläumslogo kreiert, das auch die Trikots der Mannschaften während der nächsten drei Saisons zieren wird. Dann gibt es einen Jubiläumsschal für die Fans und ein auf 1000 Exemplare limitierter, nummerierter Pin, der vom Grafiker, Gemeinderat und FC-Reinach-Mitglied Ferdi Pulver gestaltet worden ist. Dieser wird von den Mitgliedern und im Clubhaus, dem Restaurant Fiechten, verkauft. Jeder Käufer nimmt mit seiner Pin-Nummer an einer Verlosung mit Superpreisen teil. Des Weiteren wird ein Stickeralbum mit allen Spielerinnen und Spielern sowie den Trainerinnen und Trainern und Schiedsrichtern des FC Reinach lanciert. Ein speziell für das Jubiläum zusammengestelltes Team hat zudem Fakten und Anekdoten der letzten 25 Jahre rund um den FC Reinach gesammelt und präsentiert sie allen Interessierten online oder in Heftform.
Im Interview spricht Roland Ming, Präsident des FC Reinach, über die Folgen der Pandemie, aber auch über die Jubiläumsaktivitäten.
«Geschäftsführer»: Ist Ihnen aufgefallen, dass Sie eigentlich der Jubiläumspräsident des FC Reinach schlechthin sind?
Roland Ming: (lacht) Ja, das stimmt, ich präsidierte 1996 in meiner ersten Amtszeit (1993–1998) den Club bei seinem 75. Geburtstag und machte mir 2011, als ich zu einer zweiten Amtszeit antrat, noch keine Gedanken über den 100. Geburtstag, vor allem aber sicher nicht, dass dann eine Pandemie zu einem prägenden Ereignis in der Clubgeschichte wird.
Steht das grosse Fest vom 3. bis 5. September 2021 im Mittelpunkt der Jubiläumsaktivitäten?
Dieses Fest steht ja auch im Zeichen der offiziellen Eröffnung der neu bezogene Sportanlage Fiechten. Neben dem neuen Clubhaus und Restaurant verfügen wir nun über drei neue Spielfelder. Damit können wir den rund 30 Mannschaften des FC Reinach – von den Herrenmannschaften der 2. bis zur 5. Liga über die Teams der Damen und Senioren bis zu den Junioren – ein hervorragendes sportliches Umfeld bieten, haben aber auch für alle Mitglieder einen wunderbaren Ort geschaffen, an dem sie sich treffen und austauschen können. Daneben gibt es zahlreiche weitere Jubiläumsaktivitäten, welche sich gebührend und nachhaltig mit 100 Jahren FC Reinach auseinandersetzen.
Geplant war ja auch, dass der FC Reinach dieses Jahr zu seinem Jubiläum den Nepple-Cup ausrichtet. Warum ist daraus nichts geworden?
Wir haben zugunsten des FC Binningen, welcher letztes Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hat, verzichtet und übernehmen stattdessen die Ausrichtung im Juni 2022.
Heben Sie schon einen Überblick, wie gross der finanzielle Schaden für den FC Reinach durch die Pandemie ist?
Mir obliegt es, Ende des Jahres eine Aufstellung zu machen, wie viel Geld wir verloren haben. Da der Bund angekündigt hat, einen grösseren Betrag für den Breitensport zur Verfügung zu stellen, hoffe ich, dass wir mit einem blauen Auge davonkommen. Aus dem Topf von J+S, welche die Trainings für die Junioren finanziert, rechne ich mit 80 Prozent Erstattung der Gelder. Noch nicht gelöst ist die Situation beim Sponsoring, wurden doch drei Jahresverträge für die Leibchenwerbung nicht mehr erneuert. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir auch dieses Problem lösen können.
Chronik – 100 Jahre FC Reinach
Der FC Reinach gehört heute mit seinen über 500 lizenzierten Fussballerinnen und Fussballern zu den vier grössten Vereinen der Region. Den Club hat es aber in einer anderen Form schon zehn Jahre vor seiner eigentlichen Gründung am 9. November 1921 gegeben, der Vorgänger hatte sich aber während der Zeit des Ersten Weltkrieges aufgelöst.
Gekickt wurde ursprünglich auf einer Wiese im Fiechten, ehe man 1930 auf die Anlage im «Einschlag» zügelte. Wegen des geplanten Neubaus des Wohn- und Bürozentrums für Körperbehinderte (WBZ) entschied der Reinacher Einwohnerrat im Jahr 2017, dass im Fiechten eine Sport- und Freizeitzone gebaut werden soll, womit der FC Reinach wieder an seinen Ursprungsort zurückkehrte. Der entsprechende Umzug konnte diesen Juni definitiv abgeschlossen werden.
Sportliche Highlights in der Geschichte des FC Reinach waren die erstmaligen Aufstiege in die 2. Liga (1951/52) und in die interregionale 2. Liga (2003/04) sowie die Teilnahme am Schweizer Cup in der Saison 1971/72. Nicht vergessen werden darf, dass der FC Reinach auch nationale und internationale Spitzenkräfte hervorbrachte, angefangen bei Heinz Blumer über Erni Maissen bis hin zu Adrian Knup. Aber auch Simon Grether (heute FC Luzern), Hans-Peter Thommen (FC Nordstern NLB), Ivano Biancavilla und Nicolas Maissen (FC Concordia Challenge League) oder Andreas Kronenberg (BSC Old Boys NLB, heute Torhütertrainer des Bundesligisten SC Freiburg) sind zu erwähnen.