Jubiläumsjahr ohne Jubel

Der EuroAirport feiert dieses Jahr seinen 75. Geburtstag. Feierlaune kommt aktuell allerdings nur bedingt auf, denn die Covid-19-Pandemie hat den Flughafen hart getroffen. So gingen im ersten Quartal 2021 die Passagierzahlen um rund 80 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2020, also zu Beginn der Pandemie, zurück.
Keine Krise hat den EuroAirport je so hart getroffen wie die aktuelle Pandemie. Die Luftfahrt gehört zu den Wirtschaftssektoren, die am stärksten hiervon betroffen sind. Laut Geschäftsbericht 2020 des EuroAirport ergab sich letztes Jahr im Vergleich zu 2019 beim Passagierverkehr ein Rückgang von 71 Prozent. Nach einem kontinuierlichen Anstieg der Passagierzahlen in den letzten zehn Jahren und dem Rekordjahr 2019 mit einem Passagieraufkommen von 9.1 Millionen musste der Flughafen im Jahr 2020 damit einen Einbruch auf nur noch 2.6 Millionen Passagiere hinnehmen. Im Bereich Fracht wurde 2020 allerdings ein Zuwachs von 2.3 Prozent verzeichnet, und auch die diesbezüglichen Zahlen im ersten Quartal 2021 zeigen eine positive Tendenz.

Günstige Standortbedingungen
Insgesamt müssen die 75 Jahre EuroAirport allerdings als Erfolgsgeschichte gewertet werden. Die ausserordentlich günstige Lage im Herzen Westeuropas und dreier wirtschaftlich starker Regionen (Elsass, Nordwestschweiz und Baden-Württemberg) erklärt den Erfolg des EuroAirport. Er ist der am besten ausgebaute Flughafen am Oberrhein und kann dank seiner Infrastruktur jegliche Art von Verkehr aufnehmen. Mit über 120 am Flughafen niedergelassenen Unternehmen schafft der EuroAirport mehr als 6000 direkte und rund 26’000 direkte und indirekte Arbeitsstellen. Der Flughafen ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg des Wirtschafts- und Lebensraums des Dreiländerecks. Mit einer jährlichen Wertschöpfung von 1.6 Milliarden Euro leistet er einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Beitrag. Zu «normalen» Zeiten kommen etwa 38 Prozent der lokalen Fluggäste je aus Frankreich und aus der Schweiz, 24 Prozent aus Deutschland.

Aktive Krisenbewältigung
Die Verantwortlichen des EuroAirport sind sich bewusst, dass auch 2021 ein sehr schwieriges Jahr werden wird. Der Flughafen fokussiert deshalb auch im Jahr 2021 auf die gleichen Prioritäten wie im letzten Jahr: die Sicherstellung einer ausreichenden Liquidität mittels rigoroser Kostenkontrolle und Planung in Szenarien. Dies ermöglicht ein flexibles Agieren aufgrund der sich ständig ändernden Umstände.

Die Krise hat auch die Abhängigkeit des Flughafens vom Passagierverkehr deutlich aufgezeigt. Im Bereich des strategischen Marketings befasst sich der EuroAirport deshalb mit den neuen Herausforderungen in der Luftfahrtbranche und verfolgt die langfristigen Trends. Es werden neue Formen der Mobilität berücksichtigt und es wird geprüft, wie sich der EuroAirport langfristig daran beteiligen könnte.

Die Umwelt bleibt ein wichtiges Thema. Sowohl die bereits eingeleiteten Schritte als auch die Arbeiten zur begrenzenden Lärmkurve werden 2021 weitergeführt. Damit soll der EuroAirport mit neuen und wirkungsvollen Massnahmen zur Lärmminderung bereit sein, wenn der Luftverkehr wieder abhebt und mit ihm die Lärmimmissionen in den sensiblen Nachtstunden wieder zunehmen. Schliesslich passt der EuroAirport seine Infrastrukturen an die sich ständig wechselnden Gegebenheiten an.