Seit dem 27. Juli 2017 bereichert die «Kleinbasler Zeitung» publizistisch das «mindere Basel». Die neue Publikation ist aber nicht nur die «Lokalzeitung für das Kleinbasel», sondern berichtet über Aktuelles, Wissens- und Lesenswertes aus Basel und der Region insgesamt und gibt vor allem dem hiesigen Gewerbe und dem Detailhandel eine Plattform, sich der Öffentlichkeit vorzustellen.
Das aus langjährigen Medienprofis bestehende Redaktionsteam gibt spannende Einblicke in die «Kleinbasler Seele» und das reichhaltige sowie vielfältige Leben vom Grenzacher Zoll in Riehen bis zum Dreiländereck und schlägt in einer jeweils monatlich erscheinenden Auflage von rund 40’000 Exemplaren Brücken zwischen dem Klein- und Grossbasel. Während in Basel in den letzten Monaten Medienprodukte wie die «Wochenzeitung» und das Online-Portal «Barfi.ch» verschwunden oder die «Basler Zeitung» an den Zürcher Tages-Anzeiger-Verlag verkauft worden sind, erklären im Interview mit dem «Geschäftsführer» die Initianten des neuen Zeitungsprojekts, Verleger Roland Vögtli und Redaktionsleiter Armin Faes, weshalb man die Herausforderung angegangen ist, mit der «Kleinbasler Zeitung» ein neues publizistisches Produkt zu lancieren.
«Geschäftsführer»: Weshalb braucht es eine neue Zeitung im Kleinbasel, es gibt ja mit dem «Vogel Gryff» bereits eine entsprechende Publikation?
Roland Vögtli: Ich amtierte ja lange als Verwaltungspräsident des damals zur BaZ-Gruppe gehörenden Verlages, der den «Vogel Gryff» herausbrachte. Nach dem Verkauf der BaZ an Christoph Blocher wurden die Karten neu gemischt und es entstand ein neuer Verlag, dem ich allerdings nicht mehr vorstand. Als Unternehmer mit eigenem Geschäft im Kleinbasel und vor allem auch als profunder Kenner des Wirtschaftsstandortes Kleinbasel war ich jedoch überzeugt – frei nach dem Motto «Konkurrenz belebt das Geschäft» –, dass es gerade zum damaligen Zeitpunkt frischen publizistischen Wind insbesondere für das Gewerbe und den Detailhandel im Kleinbasel brauchte. Dass die Lancierung der «Kleinbasler Zeitung» bis zu einem gewissen Grad auch eine Kampfansage an den «Vogel Gryff» darstellt, möchte ich nicht verhehlen.
Armin Faes: Und so kam es, dass Roland Vögtli, den ich schon lange durch unsere gemeinsame Arbeit beim «Vogel Gryff» kannte, mit der Idee an mich gelangte, ein neues Zeitungsprojekt im Kleinbasel zu lancieren. Gesagt, getan – innert kürzester Zeit konnten wir ein kleines Team erfahrener, engagierter und «Kleinbasel-affiner» Medienleute für unsere Idee begeistern. Dabei lag uns am Herzen, nicht allein aus dem Kleinbasel zu berichten, sondern auch aus dem Grossbasel und aus Riehen – wo übrigens die «Kleinbasel Zeitung» auch via einer Zeitungsbox an zentraler Stelle für die Leserinnen und Leser bereitgehalten wird.
Gibt es denn genug Geschichten, über die Sie berichten können?
Schwergewichtig wollen wir natürlich unsere Leserschaft aus dem Kleinbasel bedienen. Dabei kann ich Ihnen versichern, dass uns die Geschichten nicht ausgehen. Das Kleinbasel ist ja ziemlich heterogen, das heisst, wir haben verschiedene Quartiere mit unterschiedlicher Charakteristik. Wir haben die historische Altstadt – die entsprechenden Themen werden zum Beispiel von unserer Historikerin abgehandelt –, dann gibt es viele Themen rund um die verschiedenen und verschiedenartigen Wohnquartiere mit teilweise multikultureller Wohnbevölkerung und natürlich die bekannten Volksbräuche, welche das gesellschaftliche Leben prägen.
Roland Vögtli: Nicht zu vergessen natürlich das Kleinbasel als Wirtschaftsstandort. Gewerbe und Detailhandel sind im Kleinbasel sehr stark, und über die Bedeutung des Kleinbasels als Messe-, Logistik- oder Life-Sciences-Standort muss wohl kaum diskutiert werden. Grundsätzlich ist auch festzustellen, dass das Kleinbasel sich in einem markanten Wandlungsprozess befindet. Die Gastronomie verändert sich, mit Klybeckplus entsteht ein neues Quartier und rund um den Hafen stehen wegweisende Projekte an. Dies alles sind gute Voraussetzungen für die «Kleinbasler Zeitung».
Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen der «Kleinbasler Zeitung» und der «Gundeldinger Zeitung» (GZ) aus?
Die GZ hat uns von Beginn an enorm unterstützt. Deren Verleger hat uns zur Lancierung der «Kleinbasler Zeitung» motiviert und ist uns diesbezüglich mit Rat und vor allem Tat zur Seite gestanden, wofür wir ihm danken.
Armin Faes: Wir haben mit der GZ verschiedene Zusammenarbeitsmodelle geprüft und auch ausprobiert, schlussendlich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass wir eine unabhängige und eigenständige «Zeitung von Kleinbaslern für Kleinbasler» sind und dementsprechend auch von den Leserinnen und Lesern wahrgenommen werden.