Seit 2012 wird jeweils Weltweit am letzten September-Wochenende die Motorradausfahrt „Distinguished Gentlemans ride“ (DGR) durchgeführt. Wegen der Corona-Pandemie ist die Massenfahrt vom 27. September 2020 eigentlich offiziell abgesagt worden, wovon auch die Basler Ausfahrt, welche seit 2015 veranstaltet wird, betroffen gewesen wäre. nun haben aber die Initiatoren in Basel und anderen Schweizer Orten entschieden – sofern (stand ende Juli) sich die Pandemie-Situation nicht wieder verschlechtert und entsprechende Einschränkungen beschlossen würden, den DGR dennoch durchzuführen.
Der «Distinguished Gentleman’s Ride» ist weltweit die grösste Wohltätigkeitsausfahrt von Motorrädern im classic und vintage Style. Dabei sind die Fahrenden in klassische Gentleman- und Gentlewoman-Mode gekleidet. Ziel des vom Motorradhersteller Triumph als Hauptsponsor unterstützten Anlasses ist es, Geld für die «Movember Foundation» zu sammeln, welche sich aktiv für die grössten gesundheitlichen Probleme der Männer einsetzt und sich insbesondere der Prostata- und Hodenkrebs-Forschung sowie der uizidprävention widmet. Bislang haben über 300’000 Teilnehmende in gegen 700 Städten aus 104 Ländern an der DGR teilgenommen. Dabei wurden insgesamt rund 25 Millionen Dollar gesammelt. In der Schweiz wird die Ausfahrt – neben Basel – normalerweise in Bern, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, Neuchâtel, St. Gallen, Winterthur und Zürich durchgeführt. Im Gespräch mit dem «Geschäftsführer» kommentiert Heinz Oertle, Organisator der Basler Ausgabe des DGR sowie Inhaber der Phoenix Basel AG an der Reinacherstrasse 80 – 84, offizielle Triumph-Exklusivvertretung für die gesamte Region, die aktuelle Situation rund um den Traditionsanlass.
«Geschäftsführer»: Findet nun der «Distinguished Gentleman’s Ride» statt, oder doch nicht?
Heinz Oertle: Ich war natürlich zunächst über die offizielle Absage überrascht und hätte es auch schade gefunden, denn der Anlass findet ja im Freien statt. Laut Behörden würde nun aber nichts mehr gegen die Ausrichtung der Motorradausfahrt sprechen, sofern sich die Situation nicht im negativen Sinn verändert. So wird der DGR also – vorbehaltlich aktueller Entwicklungen – am 27. September vom Treffpunkt beim Pantheon in Muttenz, von wo dann via Arlesheim über Dornach, Seewen zum Verpflegungsstopp bei der Ponyranch, wo nach Absprache mit dem Bundesamt für Gesundheit die entsprechenden Abstandsregeln eingerichtet würden, nach Duggingen, Aesch, Reinach, Therwil, Oberwil und Binningen zum Barfüsserplatz gefahren , wo dann der traditionelle Apéro für alle Teilnehmenden ausgerichtet wird. Wir sind also vorsichtig optimistisch.
Im Raum steht auch die Gründung eines Basler Clubs für klassische Motorräder – wie weit ist diese Idee schon gediehen?
Der DGR ist immer beliebter und erfolgreicher geworden und ich spürte schon lange das Bedürfnis von Fahrerinnen und Fahrern von Motorrädern im classic und vintage Style, mit Gleichgesinnten zusammen zu sein. Deshalb wollen wir – über den DGR hinaus – im Spätsommer eine Art Gentleman’s Ride Club gründen, in dem – neben der Leidenschaft für klassische Motorräder – weitere Aktivitäten, gepflegt werden können.
Wie sieht eigentlich die Erfolgsbilanz – also die Summe der an der DGR Basel gesammelten Geldbeträge – aus?
Seit dem Start 2015 haben wir die 50’000-Dollar-Schwelle überschritten. Allein letztes Jahr registrierten wir rund 180 Anmeldungen – darunter auch «Gentleladies», deren Zahl jährlich zunimmt –, wodurch ein Spendenbetrag von 14’000 Dollar realisiert werden konnte.