Mehr weibliche Vorbilder

Hochschule für Wirtschaft FHNW

Immer noch stellen Frauen in der Schweizer Innovations- und Start-up-Szene eine Minderheit dar. Eine neue Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Zusammenarbeit mit dem Start-up «Future.preneurship» hat nun untersucht, welche Faktoren die Gründungsbereitschaft von Frauen beeinflussen. Gefragt sind weibliche Vorbilder in den Bereichen Innovation und Unternehmertum – und mehr risikoarme Einstiegsmöglichkeiten in Start-ups.

Nach wie vor dominieren Männer die Gründer- und Start-up-Szene in der Schweiz. Der Anteil männlicher Unternehmensgründer hierzulande ist mehr als doppelt so hoch als der Anteil Gründerinnen. Auch die meisten Unterstützungs- und Informationsangebote zum Thema Unternehmertum ziehen mehrheitlich Männer an. Anders beim Schweizer Start-up «Future.preneurship», welches Anstellungen in innovativen Unternehmen für junge Arbeitnehmende und Studierende vermittelt. Für die Praktika und Stellen in Start-ups bewerben sich überdurchschnittlich viele Frauen. Rund zwei Drittel der Programm-Teilnehmenden sind weiblich.

Um die Gründe für diesen hohen Frauenanteil zu evaluieren, hat die Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW die Start-ups und Studierenden im Förderprogramm befragt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen helfen, Unterstützungsangebote zu verbessern und Hürden abzubauen, um Frauen den Einstieg in Unternehmertum und Selbstständigkeit zu erleichtern.

Hürden in die Selbstständigkeit senken
Die Studie der FHNW zeigt auf, dass zeitlich begrenzte Jobs und Praktika den Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtern können. Die Teilnehmenden erleben den unternehmerischen Alltag und sammeln Berufserfahrung im Bereich Innovation, ohne ein grosses Risiko einzugehen. Bei den Teilnehmenden bei den Programmen von «Future.preneurship» ist
etwa die Bereitschaft, nach dem Studium ein eigenes Unternehmen aufzubauen oder zu übernehmen, sichtbar gestiegen – sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen.

Das Förderprogramm spricht insbesondere Frauen an, die mit der Arbeit in einem Start-up einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen möchten. Auch zwei Drittel der teilnehmenden Männer erachten diesen Faktor als wichtig.

Mehr weibliche Vorbilder gefragt
Anhand dieser Ergebnisse haben die Autorinnen und Autoren der Studie Massnahmen formuliert, um Unterstützungsprogramme für Frauen attraktiver zu gestalten und die Gründungsbereitschaft von Unternehmerinnen positiv zu beeinflussen. Neben dem
Ausbau von Angeboten, die sich explizit an Frauen richten, sollten bestehende Programme vor allem mehr Frauen in die Leitung und die Durchführung miteinbeziehen. So nehmen erfolgreiche Gründerinnen und Unternehmerinnen eine Vorbildfunktion ein – auch an Hochschulen, in Weiterbildungen und in den Medien.

Generell sollten Unterstützungsprogramme vermehrt aufzeigen, wie das Risiko auf dem Weg in die Selbstständigkeit verringert werden kann und etwa die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der Selbstständigkeit thematisieren.

WWW.FHNW.CH