In diesen turbulenten Zeiten kann man nicht hoch genug schätzen, wie gut die Schweiz, verglichen mit dem Ausland, durch diese Zeiten kommt. Das alles stimmt mich grundsätzlich zuversichtlich. Aber es gibt Warnsignale.
Wir sind als Gesellschaft bequem geworden. Leistung wird nicht mehr verlangt – es geht oftmals nur noch darum, wie bequem man es haben kann. Das muss sich ändern. Denn wir
sind in der Schweiz und im Baselbiet nicht mit Bequemlichkeit dorthin gelangt, wo wir heute sind.
Gleichzeitig stelle ich fest, dass es bei den Standortfaktoren in unserem Kanton in die falsche Richtung geht. Der Wirtschaftsstandort Baselland braucht zusätzliche Impulse. Für die Wirtschaftskammer sind sechs Standortfaktoren zentral, damit der Wirtschaftsstandort Baselland seinen Weg zurück in die Erfolgsspur wiederfindet. Diese sind Staatswesen, Arbeitsmarkt, Berufsbildung, Mobilität, Bürokratie und Energie. Darum wird die Wirtschaftskammer dieses Jahr mehrere Initiativen lancieren, um den Wirtschaftsstandort
zu stärken. Folgende Probleme müssen adressiert und gelöst werden:
Im Staatswesen muss die laufende Ausweitung der Staatsaufgaben eingedämmt werden. Es braucht eine generelle Aufgabenüberprüfung mit Blick auf deren Auslagerung an Private.
Im Arbeitsmarkt sollen Anreize geschaffen werden, länger und in höheren Pensen zu arbeiten. Wir wollen die steuerliche Abzugsfähigkeit für die ganzen Kosten in der Kinderbetreuung herstellen.
Bei der Berufsbildung sollen die akademische und die berufliche Ausbildung gleich behandelt werden. Wir regen die Schaffung eines Berufsbildungsfonds für ein verstärktes
Berufsbildungsmarketing und zur finanziellen Entlastung der Berufsverbände an.
Bei der Mobilität ist der Ausbau des Hochleistungsstrassennetzes mit Fokus auf die Erschliessung wichtiger Wirtschaftsareale rasch zu realisieren. Es braucht leistungsstarke Umsteigehubs, die ein bequemes Wechseln der Verkehrsmittel mit wenig Zeitverlust ermöglichen.
Die Bürokratie muss abgebaut werden. Es braucht höhere Hürden für die Einführung von neuen Regulierungen, die KMU belasten. Damit einher geht die konsequente Digitalisierung
der Verwaltung und des Bewilligungswesens.
In der Energieversorgung braucht es gesetzliche Grundlagen für ausreichende, günstige und immer nachhaltiger werdende Energie. Die Grundlage dafür ist technologischer Fortschritt mit Technologieoffenheit und verstärkten Wirtschaftlichkeits- und Effizienzüberlegungen.
Die Initiativen mit diesen Themen und Forderungen sollen Leitplanken schaffen. Wir wollen
jedoch auch eine Diskussion anstossen: darüber, wo und wie es in die falsche Richtung geht, und darüber, was die richtige Richtung ist.
Ich freue mich jedenfalls über die Diskussionen, die wir mit diesen Themen und Forderungen hoffentlich anstossen werden. Und wenn Sie unsere Ansichten teilen, freue ich mich über Ihre Unterstützung
CHRISTOPH BUSER
Direktor der Wirtschaftskammer Baselland
Haus der Wirtschaft
Hardstrasse 1
CH-4133 Pratteln
Telefon +41 (0) 61 927 64 64
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