Roche für Frauengesundheit

Roche: Was vor über 125 Jahren in Basel mit einer visionären Idee begann, ist heute eines der weltweit führenden Gesundheitsunternehmen. Mit über 14’000 Mitarbeitenden ist und bleibt die Schweiz der zentrale Standort für beide Divisionen von Roche, Pharmaceuticals und Diagnostics. Teil dieser grossen Roche-Familie ist auch Roche Pharma Schweiz, welche sicherstellt, dass die innovativen Medikamente Patientinnen und Patienten in der Schweiz erreichen. Wir konnten mit der Geschäftsführerin Dr. med. Katharina Gasser ein Gespräch führen.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Bevor wir uns unserem Thema des heutigen Interviews zuwenden, der Frauengesundheit, würden wir gerne erfahren, wie Sie Ihre Aufgabe als Geschäftsführerin von Roche Pharma Schweiz beschreiben?

Katharina Gasser: Vielen herzlichen Dank für die Möglichkeit zu diesem Gespräch. Als Geschäftsführerin von Roche Pharma Schweiz – wir sagen auch oft General Manager – setze ich mich mit einem grossartigen Team dafür ein, den Patientinnen und Patienten in der Schweiz den Zugang zu unseren innovativen Medikamenten zu gewährleisten. Dazu ist auf unserer Seite eine Vielzahl von Aktivitäten nötig. So begleiten wir zum Beispiel in Kollaboration mit Spitälern klinische Studien in der Schweiz oder stellen jeweils bei Swissmedic den Zulassungsantrag für ein neues Medikament. Wir sind auch dafür verantwortlich, dass die Anforderungen an die wissenschaftliche Dokumentation und die medizinische Auskunftserteilung immer erfüllt sind und stellen sicher, dass unsere Medikamente Patientinnen und Patienten stets und zuverlässig zur Verfügung stehen.

Es liegt mir jedoch auch sehr am Herzen, dass wir uns als Organisation gemeinsam mit den Stakeholdern im Schweizer Gesundheitssystem – sei es Behörden, Patientenorganisationen oder Spitälern – dafür einsetzen, ein qualitativ hochwertiges und zukunftsfähiges Gesundheitswesen zu erhalten. Mir ist der Dialog sehr wichtig, gerade auch bei Themen wie seltene Krankheiten oder Frauengesundheit.

Warum hat gerade das Thema Frauengesundheit an Bedeutung gewonnen?

Es gewinnt an Bedeutung, weil wir Dank des medizinischen Fortschritts und der Methoden der Digitalisierung endlich an einem Punkt sind, an dem wir die Unterschiede zwischen Menschen, also auch zwischen den Geschlechtern, besser bei Therapien berücksichtigen können. In der Vergangenheit galt ein Mann als Standardmensch, also als Referenz für die medizinische Forschung. Heute wissen wir, dass Frauen und Männer auf unterschiedliche Weise krank werden und unterschiedlich auf Medikamente reagieren können.

Das Thema ist jedoch auch wichtig, weil es trotz aller Fortschritte nach wie vor einen Gendergap, ein Geschlechtergefälle, gibt. Frauen haben oft einen schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung, erhalten im Durchschnitt mehr falsche oder verspätete Diagnosen und weniger wirksame Behandlungen als Männer. Auch in der Schweiz sind gewisse Unterschiede spürbar, zum Beispiel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Haben Sie ein konkretes Beispiel?

Ein anschauliches Beispiel ist meines Wissens aus den USA bekannt. Weil ein Schlafmittel im weiblichen Körper langsamer freigesetzt wurde als im männlichen, hatte es am Morgen nach der Einnahme immer noch eine relativ starke Wirkung bei Frauen. Die dortige Gesundheitsbehörde musste durch eine Reihe von Verkehrsunfällen lernen, wie wichtig es ist, die Dosierung bei Frauen anzupassen.

Wie geht Roche mit dem Thema um?

Wir sind stolz darauf, bereits wichtige Beiträge zur Gesundheit von Frauen weltweit geleistet zu haben. Roche entwickelte zum Beispiel in den1990er-Jahren ein Brustkrebsmedikament, mit dem seither mehr als 3.7 Millionen Menschen – meist Frauen – behandelt wurden. Und unser Engagement und Bekenntnis in der Onkologie ist weiterhin stark. Mit dem «XProject» haben wir zudem eine weltweite Sensibilisierungskampagne lanciert. Mit diesem Projekt wollen wir das Bewusstsein und das Verständnis für die gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen stärken. Im Bereich der Forschung befassen wir uns damit, wie sich Krankheiten auf Frauen auswirken.

Und nicht zuletzt setzen wir auf Partnerschaften und Kooperationen, auch in der Schweiz. Ein schönes Beispiel hierfür ist eine App, die wir in der Schweiz mit Partnern entwickelt haben. Sie heisst «Focus Me» und bringt Frauen mit Brustkrebs und gynäkologischen Tumorerkrankungen mit anderen betroffenen Frauen und medizinischen Fachpersonen zusammen (siehe weitere Informationen im Kastentext).

Was muss passieren, damit sich die Situation verbessert?

Mit den heutigen Möglichkeiten und dem aktuellen Wissen ist es sehr wichtig, dass der Fortschritt auch möglichst schnell bei den Frauen in der Behandlungspraxis ankommt und dass es gleichzeitig zu einem weiteren Wissensaufbau kommt. Für mich als Ärztin ist es schon eine Erleichterung zu sehen, dass Fragen der Frauengesundheit zunehmend offen und ohne Tabu diskutiert werden. Dies kann aber noch besser werden. Es ist wichtig, offen über Gesundheitsprobleme, Schmerzen et cetera zu sprechen. Da liegt der Ball natürlich nicht nur bei den Frauen und letztendlich kommt eine Verbesserung der Frauengesundheit allen zugute. Wie Michelle Obama richtig sagte: «Gemeinschaften und Länder und letztlich die Welt sind nur so stark wie die Gesundheit ihrer Frauen.»

Katharina Gasser

Dr. med. Katharina Gasser studierte Medizin und sammelte als Ärztin praktische Erfahrung in den Bereichen der Inneren Medizin und Geriatrie. Danach folgte der Wechsel in die Gesundheitsindustrie, in welcher sie über viele Jahre verschiedene Führungspositionen im Schweizer und globalen Kontext ausübte. Seit September 2022 ist sie Geschäftsführerin von Roche Pharma Schweiz.

 

Über Roche Pharma Schweiz

Die Roche Pharma (Schweiz) AG ist die Schweizer Ländergesellschaft von Roche Pharma, und ihre fast 150 Mitarbeitenden engagieren sich dafür, dass Patientinnen und Patienten in der Schweiz Zugang zu innovativen Roche-Medikamenten erhalten. Der Schwerpunkt der Therapiegebiete liegt auf Onkologie, Rheumatologie, Pneumologie, Neurologie, seltenen Krankheiten und Ophthalmologie.