Sanierung und Umnutzung unter Denkmalschutz

Interview mit Hüseyin Pamuk von Georg Lutz

In Münchenstein, oberhalb des Fussballstadions und der St. Jakobshalle befindet sich ein botanischer Garten. Er beinhaltet, neben vielen exotischen Pflanzen, Naturschutzflächen und Ruheräume für die urbane Bevölkerung. Trägerin der Gartenflächen und der Gebäude ist die Christoph Merian Stiftung. Aktuell steht eine Sanierung des Geländes und der Gebäude auf der Agenda.

Zu dem Gebäudeensemble gehört auch ein Ökonomiegebäude.
Im Herbst 2021 steht die Entkernung des unter Denkmalschutz
stehenden Gebäudes auf der Agenda. Im oberen Stockwerk
entsteht ein moderner Eventsaal. Die dazugehörende Küche ist auch als Catering-Service für die anderen Veranstaltungsräume
in den Gärten aufgestellt. Das betrifft die Villa Merian, die Orangerie, das Lehmhaus und die Gewächshäuser. Dies ist auch der Handlungsrahmen für die Gipsercompany, die für die Totalsanierung des Ökonomiegebäudes zuständig ist. Im folgenden Interview beleuchten wir die Herausforderungen
mit dem Geschäftsführer Hüseyin Pamuk.

«Geschäftsführer»: Wir befinden uns hier vor dem Ökonomiegebäude der Merian-Gärten in Münchenstein. Können Sie uns die Geschichte und die Aufstellung dieses Hauses kurz skizzieren?
Hüseyin Pamuk: Hier in Vorder-Brüglingen erstellte der Bauherr Melchior Berri 1837 im Auftrag von Christoph Merian – Eigentümer des gesamten Brüglinger Gutes – ein Pächterhaus und ein Ökonomiegebäude nördlich des Herrschaftshauses. Die gemeinnützige Stiftung Christoph Merian hat zum Ziel, das Wohl der Menschen in der Stadt Basel zu fördern. Inmitten dieser Gartenanlage steht das Ökonomiegebäude. Durch einen Umbau und eine Sanierung soll es zum zentralen Veranstaltungsort der Gärten entwickelt werden.

Worum geht es genau bei der Sanierung?
Neben der Totalsanierung der Bausubstanz entstehen im Gebäude ein Restaurant gehobenen Standards mit erforderlicher Infrastruktur sowie im ersten Obergeschoss ein grosszügiger Veranstaltungssaal. Unterhalb des bestehenden Volumens bekommt das Gebäude überdies ein Untergeschoss.
Die Modernisierung ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern, einen Naherholungsort auf der Höhe der Zeit zu geniessen. Die Event- und Veranstaltungsorte sind dann mit modernster Technik ausgestattet. Trotzdem kommt die historische Grundstruktur voll zur Geltung. Sie darf nicht verändert werden. Die Situation ist manchmal eine Gratwanderung zwischen Alt und Neu. Das ist eine Herausforderung für alle Beteiligten. Aber wenn es gelingt, überzeugen die Ergebnisse.

Wie sehen die unterschiedlichen Arbeitsschritte aus?
Es geht unter anderem um das Behandeln und Überziehen der Aussenwände im Innenbereich. Das beinhaltet je nach Produktaufbau unterschiedliche Arbeitsschritte. Das Erstellen diverser Trennwände sowie die Oberflächenbehandlung gemäss den Angaben des Auftraggebers gehören sicher zu den zentralen Aufgaben. Diese gliedern sich konkret in spezielle
Gipserarbeiten, Wände- und Deckenbekleidungen, spezielle Trockenbauarbeiten, Innenputz und Stuckaturen sowie Wärmedämmungen auf. Der Bereich Brandschutz sowie das Aufgabengebiet Schall und Akustik sind hier wesentliche Bestandteile unserer Tätigkeiten.

Welche handwerklichen Qualitäten sind hier gefordert?
Sämtliche anfallenden Gipserarbeiten im Nassputz- und Trockenbau-Bereich müssen beherrscht werden. Die Arbeiten sind mit grosser Sorgfalt durchzuführen. Mit unseren sehr gut ausgebildeten Mitarbeitern bieten wir in jedem Bereich Spezialisten und einen Service an, damit unsere Kunden von einer optimalen und kompetenten Beratung profitieren können.

Kann man dies im Rahmen einer Unternehmensphilosophie zusammenfassen?
Leidenschaft und die Liebe zum Beruf gehören hier zusammen. Nur sie garantieren Qualität. Saubere und kompetente Ausführung der Arbeiten sind eigentlich eine Selbstverständlichkeit, trotzdem gilt es, sie zu betonen. Die Kunden wollen Zuverlässigkeit und eine individuelle Beratung mit transparentem Service. Last, but not least gehören ein umfassendes Wissen und langjährige Erfahrung dazu und führen dann auch zu qualitativ professionellen Ergebnissen und einer überzeugenden Ästhetik.

Wo sehen Sie spezielle Herausforderungen bei diesem Objekt?
Der Denkmalschutz, das nachhaltige Bauen und die speziellen Bedingungen der Bauherrschaft sind die zentralen Herausforderungen. Wir greifen beispielsweise auf natürliche und nachhaltige Produkte zurück, die vor 150 Jahren verwendet wurden. Die Kunst besteht darin, historische und
moderne Produkte zu kombinieren, ihre Stärken gezielt einzusetzen, ohne dabei die Grundsubstanz des Gebäudes zu verändern.

Energie, genauer hier vermutlich die Dämmung ist das ganze grosse Thema im Zeichen des drohenden Klimawandels. In welcher Form ist dies hier in der Praxis abbildbar?
Wir arbeiten hier mit naturbelassenen Dämmstoffen, die in den Fassadenwänden im Innenbereich eingesetzt werden. Die Wärmedämmstoffe dürfen hier beispielsweise keine halogenierten Treibmittel enthalten, wobei bleihaltige Schwerfolien und Schalldämmplatten ebenfalls nicht eingesetzt
werden dürfen.

Wie lange ist Ihre Arbeit hier konzipiert?
Für die bauliche Fertigstellung ist aktuell ein Zeitrahmen von vier Monaten vorgesehen.

Für dieses Projekt gab es sicher eine Ausschreibung bei der Christoph Merian Stiftung, der Auftraggeberin? Ja, da galt es, unsere Kompetenzen unter Beweis zu stellen und gleichzeitig transpartent und kundenfreundlich zu kalkulieren. Wir sind daher besonders stolz darauf, dass uns die Christoph Merian Stiftung gemeinsam mit der Confirm AG als kompetente Partner für die Realisierung und Umsetzung ihres Bauvorhabens bevorzugt hat.

Ist dieses Projekt prototypisch für Ihr Dienstleistungsangebot?
Ja, für uns ist dieses Projekt ein sehr gutes Referenzbeispiel, um unsere Fähigkeiten und Kompetenzen mit unserem stetig wachsenden Team in solch einem Objekt vor allem im Rahmen der Gipserei einsetzen und beweisen zu können. Die Eingriffe sollen qualitätsvoll, schlicht und effizient sein und dem prägenden Bestand doch selbstbewusst begegnen. Denn sauberes Handwerk ist unsere Handschrift und dafür stehen wir mit unserem Namen.

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