Schlafgewohnheiten der Schweizer: Wie gut schlafen wir wirklich?

Ausreichender und qualitativ guter Schlaf ist für das Wohlbefinden unerlässlich. Er ist notwendig für eine gute Gedächtnisleistung, ein starkes Immunsystem, die Balance der Hormone und viele weitere gesundheitliche Aspekte – ebenso wie für die psychische Verfassung. Schlafstörungen wie Einschlaf- oder Durchschlafprobleme können daher die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und längerfristig zu einer ernstzunehmenden Gefahr für die Gesundheit werden. Leider zeigen die Zahlen, dass solche Schlafstörungen in der Schweiz keine Seltenheit sind…

Schlafqualität in der Schweiz: Ein Blick auf die Studien und Statistiken

Da Schlafstörungen ein Thema mit steigender Brisanz sind, gibt es mittlerweile zahlreiche Studien und Untersuchungen rund um die Schlafgewohnheiten der Schweizer. Sie zeichnen ein besorgniserregendes Bild: Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens YOUGOV leidet jeder zweite Schweizer eigener Aussage zufolge unter Schlafproblemen. Diese können gelegentlich oder dauerhaft sowie in verschiedenen Formen auftreten, doch das Ergebnis ist stets dasselbe: Die Betroffenen fühlen sich am nächsten Tag nicht ausreichend erholt. Auch körperliche oder psychische Beschwerden können auftreten, vor allem, wenn die Schlafstörungen über längere Zeit hinweg anhalten. Eine weitere Studie kam zu dem Ergebnis, dass 19 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer von Einschlafproblemen betroffen sind. Etwa zehn Prozent leiden unter so starken Albträumen, dass ihr Schlaf dadurch gestört wird. Weitere Störfaktoren in der Nacht sind beispielsweise Wadenkrämpfe, Schnarchen, Zähneknirschen oder Stress und Sorgen.

Die BICO Schlafstudie, die selbsternannte erste nationale Schlafstudie in der Schweiz, versuchte daher auch, den Ursachen für diese Schlafstörungen auf den Grund zu gehen und kam dabei zu folgenden Resultaten:

  • 31 Prozent der Befragten fühlen sich gestresst.
  • Verspannungen werden bei 34 Prozent zum Störfaktor in der Nacht.
  • 30 Prozent schwitzen in der Nacht übermässig.
  • Bei 28 Prozent stellen Rückenschmerzen eine Ursache für Schlafstörungen dar.
  • 24 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer schnarchen.
  • Kopfschmerzen sind bei 22 Prozent ein Störfaktor beim Schlafen.
  • 20 Prozent leiden unter Nervosität.
  • Ein hoher Blutdruck stört bei 15 Prozent der Befragten den Schlaf.
  • 14 Prozent können nicht einschlafen oder wachen nachts auf, weil sie frieren.

Die Studienlage macht also deutlich, wie komplex die Thematik ist und dass die Ursachen für Einschlaf- oder Durchschlafstörungen im Einzelfall gesucht werden müssen. Häufig ist es auch eine Kombination aus Störfaktoren, die zum Problem wird. Zudem lassen sich Zusammenhänge zwischen der Schlafqualität und dem Wohnort erkennen, sprich in der Stadt schläft es sich prinzipiell schlechter als in ländlichen Regionen.

Zuletzt wurde durch die Statistiken der «Gesundheits-Charakter» eines Menschen als wichtiger Aspekt für die Schlafqualität identifiziert. Demnach klagen Menschen häufiger über schlechten Schlaf, die sich allgemein als «Gesundheits-Muffel» bezeichnen würden, als jene, die sich gut um ihre physische und psychische Gesundheit kümmern. Daraus kann ein regelrechter Teufelskreis entstehen, denn schlechter Schlaf wiederum erhöht das Risiko für gesundheitliche Probleme oder ein schlechtes Wohlbefinden und kann damit Schlafstörungen (zusätzlich) fördern.

Welchen Einfluss haben Ernährung, Stress und Matratzenqualität auf den Schlaf?

Eine falsche Ernährung sowie Stress können sich negativ auf den Schlaf auswirken, lautet also das Zwischenfazit nach dem ersten Blick auf die Studienlage. Doch auf den zweiten Blick lässt sich noch ein interessanter Zusammenhang erkennen: Auch die Matratzenqualität hat Einfluss auf die individuell empfundene Schlafqualität. Laut BICO-Studie schlafen 85 Prozent der Menschen in der Schweiz auf einem klassischen Lattenrost mit Matratze. Elf Prozent besitzen ein Boxspringbett, ein Prozent schläft auf einem Sofa und drei Prozent haben andere Schlaflösungen gefunden. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Schlaflösung und -qualität lässt sich zwar nicht erkennen – wichtig ist aber, dass die Liegefläche eine hohe Qualität aufweist. Eine hochwertige Matratze erweist sich demnach als optimale Lösung, um Verspannungen oder Schmerzen und daraus resultierende Ein- oder Durchschlafstörungen zu vermeiden.

Aber was bedeutet eigentlich eine «gute» Matratzenqualität? Sie sollte einerseits hochwertig sein und zur Körpergrösse passen, empfehlen Experten. Andererseits ist es wichtig, dass die Wirbelsäule optimal entlastet wird. Sich einmal umfassend über die Thematik zu informieren und eine professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, lohnt sich daher für einen besseren Schlaf und damit auch eine Steigerung von Gesundheit sowie Wohlbefinden. Zudem sollte die Matratze nach spätestens acht bis zehn Jahren ausgetauscht werden. Nur so lässt sich verhindern, dass sich mit der Zeit Schweissrückstände, Hautschuppen oder andere Verschmutzungen ablagern, die zu einer Schimmelbildung führen oder als Nährboden für Milben, Bakterien und Pilze dienen können.

So lässt sich die Schlafqualität verbessern – akut oder präventiv

Bleibt nur die Frage offen, wie sich Schlafstörungen möglichst verhindern oder zumindest verringern lassen? Wie soeben erwähnt, spielt die richtige Matratze diesbezüglich eine zentrale Rolle. Ein guter Schlafkomfort erhöht die Schlafqualität und verhindert Schmerzen, Verspannungen oder andere körperliche Störfaktoren. Zudem sollten ein optimales Raumklima und möglichst vollständige Ruhe herrschen. Aber auch eine gesunde Lebensweise im Allgemeinen mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Bewegung sowie ein fester Schlaf-Wach-Rhythmus helfen dem Körper dabei, nachts die notwendige Ruhe zu finden. Sollten sich dennoch regelmässige oder schwerwiegende Schlafstörungen entwickeln, so ist eine schnelle ärztliche Abklärung wichtig, denn es können auch ernsthafte Ursachen wie gewisse Grunderkrankungen hinter der Problematik stecken.