«Schritt für Schritt vorangehen»

Interview mit Daniel Schnellmann von NIggi Freundlieb

Die Eishockeyaner des EHC Basel KLH haben in der abgelaufenen Saison die Qualifikation für die Playoffs in der neu geschaffenen MySports-League knapp verpasst. Die Clubverantwortlichen bilanzieren aber dennoch die vergangene Spielzeit aus mehreren Gründen positiv und sehen mit Optimismus in die Zukunft.

So hat sich der EHC Basel KHL zum ersten Mal für die Hauptrunde des Swiss Ice Hockey Cup qualifizieren können. Viel verspricht man sich dann von der weiterführenden Zusammenarbeit mit Trainer Albert Malgin, der Anfang des Jahres Reto Gertschen abgelöst hatte. Als zukunftsweisender Meilenstein gilt zudem die im März geschlossene Kooperation mit dem EHC Olten, welche unter der Überschrift «Hockey Nordwestschweiz» eine gemeinsame Nachwuchsorganisation anstrebt.

Im Interview wirft Daniel Schnellmann, Präsident und Geschäftsführer des EHC Basel KLH, einen Blick auf die vergangene Saison und skizziert die Möglichkeiten, welche aus der Kooperation mit dem EHC Olten für den regionalen Eishockey-Nachwuchs entstehen sollen.

Inwiefern war das Verpassen der Playoffs – die ja als Saisonziel formuliert worden waren – eine Enttäuschung?

Daniel Schnellmann: Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen, denn wir wussten, dass die Playoffs ein ehrgeiziges Ziel waren. Die neu gegründete MySports-League präsentierte sich extrem ausgeglichen. Praktisch jeder konnte gegen jeden gewinnen, und schlussendlich entschieden bei drei punktgleichen Teams die Direktbegegnungen. Unter dem Strich war das eine äusserst knappe Entscheidung, und als jüngstes Team der Liga, das zu zwei Dritteln neu zusammengesetzt war, haben wir uns mehr als beachtlich geschlagen. Fast wichtiger scheint mir – nach dreimaligen erfolglosen Versuchen – die erstmalige Qualifikation für den Swiss Ice Hockey Cup.

Wieso stufen Sie die Teilnahme am Pokal als so wichtig für den Verein ein?
Die Aussicht auf einen für das Publikum attraktiven Gegner in der Arena – mit der Möglichkeit eines Weiterkommens – wird nicht nur ein sportlicher Höhepunkt der kommenden Saison, sondern lässt bereits jetzt das Herz des Clubkassiers höherschlagen! Für den Eishockeysport in Basel insgesamt wäre jedenfalls eine attraktive Affiche sicher viel wert.

Welche Ziele wurden für kommende Saison, welche im September beginnt, ausgegeben?
Es wird sicher wieder eine Erneuerung im Team geben. Einige langjährige Spieler – alles Amateure, die alle mindestens zu 50 Prozent arbeiten – werden aufhören, weil der Aufwand sehr hoch ist. Wir werden versuchen, das Team mit jungen, hungrigen Spielern und einigen Routiniers zu ergänzen. Ziel wird wiederum das Erreichen der Playoffs sein.

Wann steuern Sie den Aufstieg in die Swiss League an?
Realistischerweise könnte man dieses Ziel in etwa zwei bis drei Jahren ins Auge fassen. Entscheidend dabei ist allerdings, dass der EHC Basel KLH keine finanziellen Experimente eingeht und so gesund wie heute dastehen wird.

Welche Bedeutung hat das Projekt «Hockey Nordwestschweiz»?
Mit dieser Zusammenarbeit der beiden grössten Eishockeyclubs der Nordwestschweiz soll eine neue, gemeinsame Nachwuchsorganisation geschaffen werden, welche die Position der Nordwestschweiz und damit der beiden Vereine im nationalen Junioren-Eishockey bedeutend stärken soll. Konkret will man damit dem immer frühzeitigeren Abgang talentierter Nachwuchsspieler zu National-League-Clubs entgegenwirken, indem man diesen mittelfristig auf allen Altersstufen die höchsten Stärkeklassen anbieten kann. Der Kooperationsvertrag sieht aber auch einen gegenseitigen Austausch von Spielern auf Stufe Fanionteam vor.

www.ehcbasel.ch