Die Basler Orthopädie® René Ruepp AG an der Austrasse 109 steht seit 90 Jahren für Erfahrung in der Rehabilitations- und Orthopädietechnik und hat mit Eigenentwicklungen immer wieder europäische Standards gesetzt. Mit der zum Unternehmen gehörenden «sportho reha» werden ausgewählte Produkte zur Unterstützung und Rehabilitation von Menschen mit Behinderung, wie kombinierte Steh- und Sitzhilfen, Rollstühle sowie Liege- und Gehhilfen, angeboten, selbst entwickelt oder perfektioniert.
Die «sportho reha» – zusammengesetzt aus den Worten Sport und Orthopädie – wurde im April 2008 gegründet. Sie ist die eigentliche Innovations-Schmiede der Basler Orthopädie® René Ruepp AG. Aktuell seien hier stellvertretend die Steh- und Gehhilfe für Jugendliche «Thomy-Walker», eine von der «sportho reha» weiterentwickelte Version des «NF-Walkers», oder der sich zurzeit in Entwicklung befindende Rollstuhl mit dem Projektnamen «SWISS-BEN» erwähnt. «sportho reha» stehe aber nicht nur einfach für technische Innovation im Dienste körperlich behinderter Menschen, wie Thomas Ruepp, Inhaber und Geschäftsführer der Basler Orthopädie® René Ruepp AG, im Gespräch mit dem «Geschäftsführer» betont, ebenfalls stark ausgeprägt seien auch das ideelle Engagement für die Sache aller körperbehinderter Menschen. So ist zum Beispiel auf Initiative und tatkräftige Mitarbeit von «sportho reha» das Projekt «Dualski Bellwald» entstanden, welches Körperbehinderten das Skifahren ermöglicht.
«Geschäftsführer»: Welche Rolle spielen Innovationen in Ihrem Unternehmen?
Thomas Ruepp: Seit mein Grossvater Ernst Ruepp die Firma 1926 gegründet hat, ist es dem Unternehmen immer wieder gelungen, international erfolgreiche Produkte zu entwickeln. Insbesondere mein Vater René Ruepp war Pionier in der Einführung von Kunststoffen, Araldit & Polypropylen für den Prothesen- und Beinschienenbau oder bei der theoretischen Strukturierung und Schematisierung der Fussbettungen, Einlagen und Fussführungen. Da unser Unternehmen auch ganzheitliche Lösungen für PatientInnen, ÄrztInnen, TherapeutInnen, Pflegepersonal und Institutionen entwickelt, einen eigenen Notfalldienst unterhält und einen kompetenten Service auf allen orthopädischen Fachgebieten leistet, war es sinnvoll, unser medizinal-technologisches Know-how in der «sportho reha» zu bündeln. Innovationen sind Garant für unsere Unternehmen, in einem spezifischen und kleinen Markt sowie unter stark regulierten Bedingungen diktierten Umfeld zukunftsfähig zu bleiben. Wir sind aber auch begeisterte Entwickler, die – immer mit Blick auf die Bedürfnisse der Patienten – uns ständig überlegen, wie wir unsere Produkte und die anderer Hersteller verbessern und weiterentwickeln können.
Zurzeit arbeiten Sie an einem neuartigen Rollstuhl?
Unter dem Projektnamen «SWISS-BEN» haben wir einen bereits zertifizierten Rollstuhl mit einer speziellen Balance entwickelt, um für die Patienten eine optimalere Schwerpunktverlagerung zu erreichen. Durch Modulbauweise konnten wir ein Drittel der Bauteile gegenüber herkömmlichen Modellen einsparen, was sich auch auf die Kosten auswirkt. Die Kostenfrage wird leider immer wichtiger, da die Deckungsbeiträge der IV völlig unrealistisch sind. Dennoch ist der «SWISS-BEN» äusserst stabil und sicher, wie dies regelrechte Crash-Tests mit einem über 100 Kilo schweren Dummy ergeben haben. Damit ist der «SWISS-BEN» diesbezüglich weltweit führend.
Mit dem «Thomy-Walker» haben Sie ein weiteres, führendes Produkt auf den Markt gebracht?
Diese auf Mass hergestellte Steh- und Gehhilfe ist eine Weiterentwicklung des «NF-Walkers» durch die «sportho reha» und ist für Jugendliche ab einer Grösse von 140 cm oder einem Gewicht ab 40 kg geeignet. Da die Mittelsäule vor der Orthese platziert ist, wird der Einstieg von hinten ermöglicht, und der Patient muss nicht komplett gehoben werden. Je früher Jugendliche durch solche Hilfen unterstützt werden, desto wirksamer sind Reha-Erfolge und Verbesserungen ihres Gesundheitszustandes. Je länger man Massnahmen aufschiebt, desto höher steigen auch die Kosten!
Die «sportho reha» engagiert sich auch im Projekt «Dualski Bellwald» – um was geht es?
Der Verein «Dualski Bellwald» ermöglicht Menschen mit Behinderungen, das Skifahren zu erleben. Das Besondere ist das vernetzte und ganzheitliche Angebot für Menschen mit Behinderung und deren Familien. In das Projekt sind verschiedene Partner aus Bellwald aktiv eingebunden. Zur Auswahl stehen drei Arten von Ski: Dualski, Dualski-Pilot und Tandemski. Mit diesen Geräten können Menschen, die sonst keine Möglichkeit haben, Winterferien zu machen, aktiv und passiv Ski fahren. Die Sessel- und Schleppliftanlagen von Bellwald können diese Sportgeräte transportieren. Speziell ausgebildete Skilehrer führen und begleiten Kinder und Erwachsene und leiten Angehörige und Betreuer als aktiv Fahrende und als Begleiter von Menschen mit Behinderungen an. Durch das Engagement der Stiftung Cerebral können die Spezialski kostenlos ausgeliehen werden, und mit diversen Hilfsmitteln und Massnahmen kann eine behindertengerechte Infrastruktur in Bellwald gewährleistet werden.