Sponsoren lassen uns nicht im Stich

Roland Ming

Nachdem Ende April 2020 der Meisterschaftsbetrieb wegen der Corona-Pandemie abgebrochen worden ist, startet nun auch für den regionalen Amateur-Fussball wieder der reguläre Meisterschaftsbetrieb. Dies freut auch den 2. Ligisten FC Reinach, der die Saison 2020/21 hoch motiviert in Angriff nehmen kann.

Der regionale Fussball-Lockdown bedeutete nicht nur den Abbruch der Meisterschaft, welche die 1. Mannschaft des FC Reinach auf dem 5. Rang beendete, sondern die Einstellung des gesamten Spiel- und Trainingsbetriebes für die 27 Mannschaften des FC Reinac – von den Herrenmannschaften der 2. bis zur 5. Liga, den Teams von Damen, Senioren bis zu den Junioren. Seit Ende Mai / Anfang Juni konnte gemäss den Schutz- und Hygiene Vorgaben des Bundes sowie des Fussballverbandes wieder trainiert und sich auf den Start des Meisterschaftsbetriebes im August vorbereitet werden. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» lässt FC-Reinach-Präsident Roland Ming die «fussballlose – die schreckliche Zeit» – Revue passieren und berichtet über die Konsequenzen, welche sich aus den Corona- bedingten Einschränkungen ergeben haben.

«Geschäftsführer»: Welche finanziellen Konsequenzen hatte der Lockdown auf die Finanzen des FC Reinach?
Roland Ming: Der Vorstand hat sich gleich zu Beginn des Lockdowns mit den Finanzen auseinandergesetzt und das Budget genau in Augenschein genommen. Ohne jetzt ins Detail zu gehen: Die Liquidität des FC Reinach ist Corona-bedingt betroffen, wir sind aber unter dem Strich mit einem blauen Auge, sprich, mit einem überschaubaren Verlustbetrag, davongekommen. In verdankenswerter Weise haben unsere Trainer auf ein Viertel ihres Jahreshonorars verzichtet, und vor allem haben uns unsere Sponsoren – so hat jede Mannschaft ihren eigenen Leibchen sponsor – die Stange gehalten und unterstützen uns grosso modo weiter. Dies ist nicht selbstverständlich, denn viele uns unterstützende KMU haben selbst mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen, aber wir sind proaktiv auf die Sponsoren zugegangen und haben auch via Print in Inseraten und sozialen Medien deren Engagement für den Club weiterverbreitet, sodass wir hier sehr viel Goodwill erfahren haben und wir nicht im Stich gelassen werden.

Von anderen Clubs hat man hören können, dass es Probleme bei den Trainer-Vergütungen für die Juniorenmannschaften durch «Jugend und Sport» (J+S) gegeben habe, weil ja die Trainings während des Lockdowns nicht durchgeführt worden sind?
In der Tat ist es so, dass J+S pro Kind, pro Trainingseinheit und Match Beiträge entrichtet, die dann halbjährlich an die Clubs bezahlt werden. Beim FC Reinach macht das rund 40’000 Franken unseres Jahresbudgets aus. Insgesamt fehlen uns deshalb durch die Corona-bedingten Trainings- und Matchausfälle 20’000 Franken in unserer aktuellen Liquidität. Nun hat J+S aber signalisiert, dass auf Ende Jahr die Ausfälle berechnet werden und wir zumindest einen Durchschnittswert vergütet bekommen.

Konnten Sie sich – trotz Corona – mit der Zukunft, zum Beispiel mit den Festivitäten für das 100-Jahr-Jubiläum des FC Reinach nächstes Jahr, beschäftigen?
Natürlich gab es in den letzten Wochen andere Prioritäten, aber langsam können wir uns auch wieder der Zukunft widmen. Vor allem möchte ich – in Zusammenarbeit mit der Gemeinde – darauf hinarbeiten, dass das dritte Spielfeld auf der Sportanlage Fiechten ein bisschen früher in Betrieb genommen werden kann, damit wir unseren 100. Geburtstag am ersten September-Wochenende 2021 auch gebührend feiern können. Zudem haben wir für unser neues Clubrestaurant, das nun neu unter dem Namen «Restaurant Fiechten» firmiert und auch auswärtigen Besuchern offensteht, einen neuen Pächter gefunden.