Spot On: Designerinnen in der Sammlung

Innenansicht Vitra Schaudepot, © Vitra Design Museum , Foto: Mark Niedermann

Das Vitra Schaudepot bietet seit seiner Eröffnung 2016 eine Bühne für rund 400 Hauptwerke aus der Sammlung des Vitra Design Museums. Zum fünften Geburtstag erhielt das Schaudepot nun ein neues Präsentationskonzept: Dabei schaffen jährliche Themenschwerpunkte ergänzend zur Dauerausstellung mehr Raum für aktuelle Diskurse und wechselnde Inhalte. Das erste Jahresthema lautet «Spot On. Designerinnen in der Sammlung».

Bis zum 8. Mai 2022 dient das Vitra Schaudepot damit für ein Jahr als Labor, in welchem sich das Museum mit der Rolle von Frauen im Möbeldesign auseinandersetzt und die eigene Sammlungspraxis kritisch hinterfragt. Gezeigt werden neben Neuerwerbungen von Designerinnen wie Inga Sempé, Reiko Tanabe, Matali Crasset oder Gunjan Gupta auch historische Archivbestände, etwa zur legendären Zusammenarbeit von Ray und Charles Eames.

Anlass für den Jahresschwerpunkt «Spot On. Designerinnen in der Sammlung» ist die Tatsache, dass Werke von Frauen – wie in vielen anderen gesellschaftlichen Bereichen auch – oft nur ungenügend gewürdigt, erforscht, gesammelt und ausgestellt werden. Museen haben diesbezüglich eine zentrale Verantwortung, denn sie beeinflussen – genau wie Universitäten und Medien –, was als relevant gilt, was bleibt und wer bekannt wird. Mit dem Jahresthema «Spot On. Designerinnen in der Sammlung» will das Vitra Design Museum die Wahrnehmung der Werke von Designerinnen stärken und diesen im öffentlichen Diskurs eine gleichberechtigte Stimme geben. Dabei geht es nicht nur um einzelne Protagonistinnen, sondern auch um die Arbeit in Kollektiven, Designstudios oder Partnerschaften.

Mit dem Themenschwerpunkt dokumentiert das Vitra Schaudepot den aktuellen Perspektivwechsel und zeigt den neuen Blick auf die eigene Sammlung, welcher sich daraus ergibt. Wechselnde Präsentationen heben Neuankäufe, Archivschätze und andere spannende Beiträge aus der Sammlung hervor. Darüber hinaus werden Hintergrundgeschichten zu Sammlungsikonen wie dem spektakulären Mesa Table von Zaha Hadid oder dem Stahlrohrstuhl erzählt, mit welchem die Finnin Maija-Liisa Komulainen Designgeschichte schrieb. Neben Lieblingsobjekten internationaler Gastkuratorinnen wie Khushnu Hoof werden auch Werke von Newcomerinnen, darunter Lisa Ertel und Anne-Sophie Oberkrome, vorgestellt. Seit September 2021 wird zudem die Dauerausstellung im Vitra Schaudepot um zahlreiche Stücke von Designerinnen ergänzt.

Parallel dazu läuft seit Herbst 2021 die grosse Ausstellung «Here We Are! Frauen im Design 1900 – heute» bis 6. März 2022 im Vitra Design Museum. Während das Jahresthema im Vitra Schaudepot die Museumssammlung als Ausgangspunkt nimmt, öffnet die Ausstellung im Vitra Design Museum den Blick auf andere Gestaltungsbereiche und den gesellschaftlichen Kontext seit Beginn des 20. Jahrhunderts.

www.design-museum.de