«Varem – Virtuos Variabel»

INTERVIEW MIT PATRIK VON ARX UND TIMO SCHERER

© TBD / Gründer Patrik von Arx und Mitinhaber Timo Scherer.

Architektur. Lifestyle. Zukunft – mit diesen drei Stichworten präsentiert sich VAREM heute als vielfältige, vielseitige und verantwortungsbewusste Unternehmensgruppe. Verwurzelt in Basel und Immensee, spielt VAREM mit einem kleinen Team von der Konzeptphase bis zum Verkauf die gesamte Klaviatur der Immobilienentwicklung. Nebenbei engagiert sie sich unternehmerisch für die Zukunft und den Genuss.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Beginnen wir von vorn: Wie hat alles mit VAREM angefangen und was waren die Meilensteine auf Ihrer Reise bis hierhin?
Patrik von Arx: 2007 wollte ich nach 20 Jahren im Finanzbereich etwas Neues machen. Gymlehrer für Wirtschaft und Recht, was ich für eine kurze Zeit danach verfolgte, war es
dann aber doch nicht. Stattdessen entschied ich mich für die Immobilienentwicklung mit der Vorstellung, Schönes und Nachhaltiges zu erschaffen. Mit jedem erfolgreich abgeschlossenen Projekt kann ein Beitrag zu dem stetig steigenden Flächenbedarf in der Schweiz geleistet werden. Mit dem Eintritt von Timo Scherer, zuerst als Geschäftsführer und später dann als Mitaktionär, wandelte sich VAREM vom Einmannbetrieb rasch zu einem Immobilienentwickler mit einem ganzheitlichen Leistungsbild. Nebst dem Ursprung in der
Entwicklung wurden sukzessive die eigene Architektur und Bauleitung sowie der Verkauf aufgebaut.

Gibt es besondere Momente in der Geschichte von VAREM, die für Sie als Wendepunkt galten?
Timo Scherer: Im Aufbau eines Unternehmens fallen einem hierzu natürlich einige Momente ein. Ein sehr bedeutender Moment war beispielsweise der Befreiungsschlag, welchen wir im Jahr 2016 bei unserem Grossprojekt «Ribetschipark» am Zugersee erhielten, in Form der Gestaltungsplan-Genehmigung. Sieben Jahre nach dem Grundstückserwerb wurde die lang ersehnte Bewilligung ausgestellt. Während einer so
langen Zeit können natürlich, ohne auf grosse Erfahrungen abstellen zu können, Zweifel aufkommen. Glücklicherweise haben wir uns da jedoch nicht unterkriegen lassen. Mit
Erhalt dieser Bewilligung sahen wir uns in unserem Handeln sehr bestärkt und der weitere Geschäftsaufbau folgte.

Dieser Glaube an das jeweilige Projekt und die Fokussierung auf ein Ziel ist elementar, um in unserem Geschäft bestehen zu können. Es ist bekanntlich kein Geheimnis, dass Bewilligungen immer schwerer zu erlangen sind. Die reine Tatsache von eingezontem Bauland ist heute leider noch lange keine Gewähr dafür, dass auch «absehbar» gebaut werden kann. Somit ist auch heute noch jede Projektbewilligung etwas Besonderes, wenn auch nicht mehr mit der gleichen initialen Bedeutung wie vorher erwähnt.

Ein weiterer Wendepunkt in der Geschäftsentwicklung war die Feststellung, dass die Integration ausgewählter operativer Leistungen wie Architektur, Bauleitung und Verkauf die
übergeordnete Projektentwicklung sehr gut ergänzt und stärkt. Hierbei haben wir jedoch nicht den Anspruch, alles selbst zu machen, sondern in ausgewählten Projekten und
Bereichen situativ, effektiv und effizient zu unterstützen – bei der Architektur beispielhaft grossteils bis zum Erhalt der Bewilligung, bei der Bauleitung im Bereich der sehr wichtigen Ausschreibungsphase.

Was glauben Sie, setzt VAREM von anderen Immobilienunternehmen ab? Was ist das Besondere an Ihrem Ansatz?
Patrik von Arx: Bauen ist dieselbe Herausforderung für alle und Überraschungen gibt es immer wieder, sei es im Bauuntergrund oder bei bauseitigen Anpassungen in der
Ausführung. Unsere kurzen Kommunikationswege erleichtern uns, diese Herausforderungen rasch und unkompliziert zu lösen, da Bauherr und TU der gleichen Holding angehören.

Timo Scherer: Im Bereich der Projektentwicklungen sind wir nicht abgeneigt, komplexe Aufgabenstellungen anzunehmen. Sehr häufig gibt es verfahrene Ausgangslagen, bei
welchen es viel Feingefühl braucht, um den gordischen Knoten zu lösen. Hiervor machen viele Entwickler halt. Wir hingegen scheuen uns nicht, derartige Herausforderungen anzugehen. Beim Lösen des jeweiligen Knotens kommen uns die kurzen Entscheidungswege wie auch der persönliche Einsatz zugute. Es muss häufig situativ sehr
einfühlsam, sorgfältig und schnell reagiert werden. Diese Handlungsweise hat uns bis zum heutigen Tag erfreulicherweise ermöglicht, noch jedes akquirierte Projekt fertig zu entwickeln.

Philosophie ist oft das Herz eines Unternehmens. Wie würden Sie die Seele von VAREM beschreiben und wie leben Sie diese in Ihrem Alltag und in den Projekten?
Patrik von Arx: Unsere persönlichen Wertvorstellungen von Funktionalität, Qualität und Design müssen in jedem Projekt in Einklang gebracht werden. Bildet sich dies in der
Kostenstruktur beim Erwerb von Bauland oder Sanierungsobjekten wirtschaftlich nicht ab, dann verzichten wir lieber und warten auf die nächste Option.

Timo Scherer: In die Realisierung eines Bauvorhabens sind sehr viele Personen involviert. Der Anteil menschlicher «Arbeitsstunden» im Vergleich zu anderen Branchen ist überdurchschnittlich hoch. Nur wenn alle Zahnrädchen perfekt ineinander greifen, funktioniert das grosse Ganze. Unsere Mitarbeiter und Projektbeteiligten tragen
eine sehr grosse Bedeutung für unsere Vorhaben. Daher legen wir sehr viel Wert auf ein gutes Miteinander auf Augenhöhe auf allen Ebenen und versuchen, dies auch tagtäglich vorzuleben.

Schauen wir nach vorne: Welche Vision verfolgt VAREM und wie nehmen Sie Kurs auf die Zukunft?
Patrik von Arx: Wir wollen einen Beitrag leisten zu einer sinnvollen Verdichtung unter Anwendung von nachhaltigen Baumaterialien und zukunftsorientiertem Energiemanagement.

Timo Scherer: Zudem legen wir den Fokus auf qualitatives Wachstum unseres Personalbestands, um auch in der Zukunft komplexe Herausforderungen in der Projektentwicklung annehmen und meistern zu können.

Missionen treiben uns an. Welche Mission verfolgt
VAREM im Immobilienmarkt und darüber hinaus?
Patrik von Arx: Ich sehe unseren Lebensraum als ein vierblättriges Kleeblatt. Mit jedem Teil muss man künftig bedacht umgehen. Zum einen gibt es den Wohnraum, dann das Arbeiten, die Natur und zu guter Letzt den Raum über uns – mit sinnvollen Hochpunkten schafft man Identität, aber auch notwendige Verdichtung.

Timo Scherer: Wir möchten einen Beitrag zum wachsenden Flächenbedarf in der Schweiz leisten. Mit jeder Projektentwicklung tragen wir eine Verantwortung infolge städtebaulicher Veränderungen für mehrere Dekaden. Durch Identifikation mit dem jeweiligen Vorhaben versuchen wir, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Abseits der Immobilienwelt engagiert sich VAREM auch philanthropisch, in erneuerbaren Energien und im Lifestyle-Sektor mit Restaurant und B&B in Schottland. Können Sie uns mehr über diese vielseitigen Aktivitäten erzählen?
Patrik von Arx: Seit Jahren engagieren wir uns in Tansania im Bereich Ausbildung und Coaching von Jugendlichen und jungen Müttern. Ziel dabei ist, Hilfe zur Selbsthilfe zu
leisten. Weiter unterstützen wir auch eine kleine Fabrik, die Pellets aus nachwachsenden Rohstoffen produziert und so das Abholzen der Bäume und Palmen reduzieren soll.
Seit Kurzem planen wir, die Solarenergie bekannter und verbreiteter zu machen. Dabei können wir auf die Erfahrung von Firmen in unserem Umfeld zählen, an denen wir uns
strategisch und finanziell beteiligen.

In Schottland haben wir vor drei Jahren ein kleines Schlösschen aus dem frühen 19.Jahrhundert gekauft und während zwei Winterpausen intensiv und trotzdem schonend saniert. Herausgekommen ist ein B&B, welches den Charme aus der Zeit des Erbauers, dem 7.Duke of Argyll, zurückgebracht hat.

In Basel haben wir mit Partnern den ehrwürdigen Lällekönig wieder zum Leben erweckt. Seit gut drei Jahren bietet das Restaurant Alchemist naturnahe Produkte an – von vegan
über vegetarisch bis hin zu Fleischgerichten.

Unsere Erfahrung und unser Netzwerk setzen wir gerne bei der Unterstützung von Start-ups mit mutigen AngelInvestments ein.

Timo Scherer: Infolge des grossen Bedarfs an nachhaltigen Lösungen zur Energiegewinnung haben wir uns im Jahr 2017 entschlossen, die heutige VAREM Energie AG zu gründen, welche einen gesamtheitlichen Ansatz zur Verwertung von organischen Abfällen zu Energie verfolgt. Durch innovative Anordnung bestehender Technologien werden Kohlenstoffe überdurchschnittlich verwertet sowie Biomethan und Biokohle produziert. Mit einem eigenen Ingenieurbüro in Deutschland, der VAREM Energie GmbH, sind wir derweil mit der Entwicklung von zwei Anlagen Nähe Berlin und Hamburg
beschäftigt – mit der Absicht, ein eigenes Portfolio aufzubauen und derart einen Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Wenn wir uns in fünf bis zehn Jahren wieder unterhalten, wie hoffen Sie, wird die Welt über VAREM sprechen?
Timo Scherer: Es würde mich freuen, wenn die Absichten, welche wir verfolgen, zur Entwicklung unserer gebauten Welt und zur Energiewende einen Beitrag leisten und dies
gegebenenfalls auch so wahrgenommen wird.

Patrik von Arx: Die Welt wird nicht unbedingt über VAREM sprechen. Aber VAREM kann in der Welt hoffentlich weiterhin «Leuchttüme» setzen, mit Leuchtkraft in und für die
Zukunft.

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