Mit der schweizweiten Kampagne «Veggieday» ermutigt Swissveg Unternehmen, Städte und Gemeinden in den Kantinen jeweils donnerstags vegane und vegetarische Menüs zu servieren. Lecker, herzhaft und gesund – den Leuten soll es schmecken!
Wussten Sie, dass die weltweite Fleischproduktion mehr Treibhausgase verursacht als der gesamte Verkehr? Dass für die Produktion von einem Kilogramm Fleisch bis zu 16 Kilogramm Getreide oder Soja benötigt wird? Und dass die 15’500 Liter Wasser, die für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch benötigt werden, ein Mensch ein Jahr lang täglich duschen könnte? ExpertInnen sehen die Umstellung der Ernährung als wichtigsten Faktor zur Bekämpfung des Klimawandels. Nicht nur die Umwelt, auch den Tieren und unserer eigenen Gesundheit wäre damit gedient: Jährlich werden schweizweit über 75 Millionen sogenannte Nutztiere – zumeist Schweine, Rinder und Hühner – geschlachtet. Darüber hinaus werden zusätzlich 15 Millionen Tiere aus dem Ausland importiert. Fische und Meerestiere sind darin nicht enthalten: Der Pro-Kopf-Konsum hierzulande beträgt über acht Kilogramm pro Jahr. Darunter leidet unsere Gesundheit: Zurzeit konsumieren SchweizerInnen das Dreifache der von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung (SGE) empfohlenen Menge Fleisch. Dies begünstigt diverse Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. Bereits ein fleischfreier Tag pro Woche trägt erheblich zum Klimaschutz, dem Tierschutz und einer besseren Gesundheit bei.
Ziel des Projekts
Mit dem Projekt «Veggieday» spricht Swissveg Unternehmen, Städte und Gemeinden an und lädt sie dazu ein, mit ihnen in den Dialog zu treten, um sie von der Einführung des «Tasty Thursday» zu überzeugen. Das heisst: Am Donnerstag soll bewusst ein leckeres Vegi-Menü (vegan oder vegetarisch) gewählt werden, Fleisch ist dabei nicht mal Beilage. Nicht nur in öffentlichen Kantinen soll der Veggieday umgesetzt werden, Swissveg animiert die Menschen dazu, auch zuhause den Donnerstag als Veggieday zu etablieren: Fürs Klima, für die Tiere, für die Gesundheit. Unternehmen, Städte und Gemeinde können bei der Umstellung mit Swissveg auf beinahe 30 Jahre Erfahrung in diesem Bereich zählen.
Auf dem Weg
Das Seniorenzentrum Rigahaus im Herzen von Chur hat im April 2021 den Veggieday eingeführt: Jeden Donnerstag wird vom Frühstück über das Mittagessen bis zum Abendessen gänzlich auf Fleischprodukte verzichtet. Gerry Rauch,
Küchenchef des Seniorenzentrums Rigahaus, schätzt, dass mit dem Veggieday mehr als 400 Kilogrammg Fleisch pro Jahr eingespart werden können. Diese Einsparung wirkt sich auch positiv auf den ökologischen Fussabdruck des Rigahaus aus: Es unterstreicht die konsequente Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Auch das Wohlbefinden der BewohnerInnen profitiert vom Veggieday – zahlreiche Studien bestätigen die gesundheitlichen Vorzüge einer vorwiegend pflanzlichen Ernährung.
Für Tiere, Umwelt und Gesundheit
Swissveg ist die grösste Interessenvertretung vegan und vegetarisch lebender Menschen in der Schweiz. Seit 1993 setzt der Verein uns als politisch und konfessionell unabhängige Organisation mit positiver Öffentlichkeitsarbeit dafür ein, den Fleischkonsum dauerhaft zu senken und eine pflanzenbasierte Lebensweise allen Menschen zugänglich zu machen. Swissveg zeichnet sich durch fundierte Informationen und vielfältige Veranstaltungen aus. Für ExpertInnen wie VerbraucherInnen hat sich die Organisation als führende Anlaufstelle in allen Fragen des veganen und vegetarischen Lebens etabliert.
Swissveg informiert, sensibilisiert und begleitet Menschen und Organisationen auf dem Weg zu einer pflanzenbasierten Lebensweise. Bei ihrer Arbeit setzt Swissveg auf drei Bereiche:
§ Tierschutz: Die Mitglieder von Swissveg klären über die Verhältnisse in der Fleischproduktion auf und zeigen, dass hinter einem Stück Fleisch und hinter der Milch und dem Ei ein Tier steht, das dafür ausgebeutet wurde.
§ Gesundheit: Heute werden zu viel Fleisch und zu wenig Früchte und Gemüse gegessen. Dies fördert die sogenannten Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und Adipositas. Deshalb werden die Vorzüge einer pflanzlichen Ernährung aufgezeigt.
§ Umweltschutz: Die hohe Fleischproduktion schädigt das Klima mehr als der gesamte weltweite Verkehr. Auch der Wasser- und Energieverbrauch ist deutlich höher als bei der Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel. Deshalb fördert Swissveg auch aus ökologischen Gründen die vegane Ernährung.
Zur Umsetzung der Ziele wird an mehreren Punkten angesetzt. Die faktenbasierte Aufklärung der KonsumentInnen im Hinblick auf die Auswirkungen der Ernährungsentscheide wird gefördert. Firmen werden beim Umstieg auf zukunftsorientierte pflanzliche Produkte unterstützt und somit wird auch im Wirtschaftssektor angesetzt. Ausserdem ist man auch politisch tätig: Vorstösse für eine nachhaltige Subventionspolitik werden unterstützt, die tierische Produkte nicht mehr bevorzugt.
Es gibt noch viel zu tun
Die Arbeit von Swissveg hat massgeblich dazu beigetragen, die vegetarische und vegane Lebensweise in der Schweiz zu etablieren. Trotzdem gibt es noch viel zu tun! Swissveg fordert, dass der Bund für die Landwirtschaft Anreize schafft, Produkte anzubauen, die tierfreundlich und gesund sind sowie das Klima weniger stark belasten. Das Tierschutzgesetz soll den Bedürfnissen der Tiere angepasst werden. Die nationalen Ernährungsrichtlinien sollten unter Einbezug der Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt überarbeitet werden. Seien auch
Sie Teil der Veränderung: Unterstützen Sie die vegan / vegetarische Bewegung als Swissveg-Mitglied.
Veggieday für Unternehmen
Wollen auch Sie mit Ihrem Unternehmen am «Veggieday» teilnehmen und Ihren Beitrag zu mehr Umwelt- und Tierschutz leisten? Swissveg freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme via info@veggieday.ch. Gerne unterstützt der Verein Sie auch bei der Einführung des «Tasty Thursday». Sie haben bereits erfolgreich einen fleischfreien Tag in Ihrer Kantine eingeführt? Dann melden Sie sich! Inspirieren Sie andere Unternehmen mit Ihrer Geschichte. Das Team von Swissveg freut sich, von Ihrer Umstellung und Ihren Erfahrungen zu berichten und führt Sie gerne als UnterstützerIn auf der Website vor.
V-LABEL: Kennzeichnung vegetarischer und veganer Produkte
Die international anerkannte und geschützte Marke hilft beim Einkauf mit einer klaren, transparenten Deklaration: Es ist sofort ersichtlich, ob ein Produkt vegan oder vegetarisch ist. Für KonsumentInnen stellt es daher eine einfache und sichere
Orientierungshilfe dar. Unternehmen schaffen mit dem V-Label Transparenz und Klarheit. Das V-Label gehört heute zu den bekanntesten und trendigsten Marken der Schweiz. Im Jahr 2020 kannten bereits über 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung das V-Label. Alle grösseren Supermarktketten setzen heute auf das V-Label. Es ist sowohl bei kleinen Start-Ups als auch bei Grosskonzernen bekannt. Weshalb braucht es das V-Label? Bei Produkten sind gewisse Zutaten leicht als nicht vegan / vegetarisch ersichtlich. Andere Zutaten, wie zum Beispiel Gelatine in Getränken und Essig oder als Trägerstoff für Enzyme und Vitamine, sind nicht deklarationspflichtig und müssen von KundInnen direkt beim Hersteller abgeklärt werden. Das Schweizer Gesetz lässt die Deklaration von «vegan» für Produkte zu, bei denen Schlachtprodukte als Verarbeitungshilfsstoff eingesetzt wurden. Dieser Aspekte machen aus Sicht von konsequenten VegetarierInnen und VeganerInnen eine Kontrollstelle nötig, die den Kunden eine verlässliche vegetarische bzw. vegane Deklaration bietet. Auf die Kontrolle des V-Labels können sich alle verlassen.