Während das Börsenjahr 2016 vielerorts als «ein Jahr zum Vergessen» betitelt wurde, gilt das Jahr 2017 als Rekordjahr. Die neuen Rekorde brachten hohe Gewinne für diejenigen, welche zuvor günstig gekauft haben. Was bringt also das Börsenjahr 2018?
Aktienmärkte quo vadis?
Da an den Kapitalmärkten ausser bei Aktien kaum Geld zu erwirtschaften war, hatte dies zur Folge, dass viel Kapital in die Aktienmärkte geflossen ist. Entsprechend sind Kurse gestiegen. Aufgrund der noch immer tiefen Zinsen und der leicht anziehenden Inflation ist es durchaus möglich, dass Aktienkurse auch im Jahr 2018 weiter steigen. Aufgrund der hohen Bewertungen kann es sich auszahlen, den Aktienanteil zu reduzieren und die Liquidität zu erhöhen, um bei Kursrücksetzern einsteigen zu können.
Indexfonds vs. Einzeltitel
Immer beliebter werden Indexfonds oder auch Exchange-Traded Funds (ETF) genannt. ETF sind an der Börse frei handelbar und bilden kostengünstig einen Index ab. Der Vorteil ist, dass schon für kleine Anlagevolumen eine hohe Diversifikation möglich ist. Der Nachteil ist, dass nicht nur die Risiken, sondern auch die Chancen wegdiversifiziert werden. Sowohl rentable und erfolgreiche als auch unrentable Unternehmen sind in einem ETF enthalten.
Je nach Anlagevolumen sind Einzeltitel interessanter. Mit einem Anlagevolumen ab ca. CHF 100 000.– kann bereits ein individuelles, diversifiziertes Portfolio zusammengestellt werden. Dazu kommt, dass keine Fondskosten anfallen. Wer in Einzeltitel investiert, sollte jedoch über das notwendige Fachwissen verfügen und genau wissen, weshalb ein Titel gekauft oder verkauft wird. Für den langfristigen Erfolg sind Fundamentalanalysen und die eingehende Lektüre der Geschäftsberichte unumgänglich. Nur so können Sie sicherstellen, dass die Unternehmen, in welche Sie investieren über die notwendige Qualität, Profitabilität und Sicherheit verfügen. Wer gute Qualität zu günstigen Preisen kauft, kann langfristig profitieren. Diese Titel zu finden, wird gerade im Jahr 2018 eine Herausforderung, welche jedoch mit dem notwendigen Fachwissen gemeistert werden kann.
Beispiel Swatch Group
Die Swatch Group ist einer meiner Lieblingstitel aus dem «Jahr zum Vergessen». Nach dem Höchstkurs von CHF 606.50 am 28. November 2013 stürzte die Aktie bis zum 2. August 2016 auf CHF 246.20 ab und landete somit auf dem Radar und schliesslich nach mehreren Zukäufen zu einem Durchschnittspreis von CHF 274.10 auch im Portfolio. Aufgrund von Umsatz- und Gewinnwarnungen war der Kurs äusserst tief gefallen. Dies, obwohl es sich bei der Swatch Group um ein grundsolides Unternehmen mit einer sehr attraktiven Nettomarge handelte. Zudem ist die Swatch Group mit einem Marktanteil von über 19 % noch immer der grösste Uhrenhersteller weltweit und verkauft mit Omega, Longines und Tissot gleich drei der sieben Schweizer Marken, mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Schweizerfranken. Ende 2017 hat sich der Aktienkurs bereits beträchtlich erholt und lag bei CHF 398.30 oder 61.8 % über dem Tiefststand vom August 2016. Auch wenn bei guten Ergebnissen der Aktienkurs weiter steigen könnte, sind die Aktien der Swatch Group heute kein Schnäppchen mehr.
Expertenwissen zahlt sich aus
Trotz hoher Preise am Aktienmarkt lassen sich fast immer günstig bewertete sowie stabile Unternehmen von guter Qualität und Profitabilität finden. Je höher der Gesamtmarkt steigt, desto wichtiger ist die sorgfältige Auswahl. Fundamentale Analysen und eine gute Balance zwischen den Anlageklassen helfen dabei, Kaufgelegenheiten zu nutzen und von Sondersituationen zu profitieren. Mit Geduld und Weitsicht bleiben das Ziel und die Renditeaussichten im Fokus. Als unabhängiger Finanzexperte mit mehrjähriger Erfahrung nehme ich mir gerne Zeit für individuelle Fragen und Anliegen. In diesem Sinne wünsche ich ein erfolgreiches Jahr 2018.