Seit 21 Jahren versichert die Belmot® Swiss in Arlesheim spezifisch Old- und Youngtimer-Fahrzeuge. René Grossenbacher, Inhaber der Belmot® Swiss, war der erste in der Schweiz, mit der innovativen Idee einer sogenannten all-Risk-Versicherung. Old- und Youngtimer-Fahrzeuge gegen so gut wie alle Schäden, weit über die üblichen Vollkasko-Versicherungen hinaus, abdeckte.
Neben der «All Risk»- bietet die BELMOT® SWISS natürlich auch Teil- und Vollkasko-Versicherungen an, sodass für historische Autos, Motorräder, Schlepper, Lastwagen, Busse, historische Polizei-, Sanitäts- oder Feuerwehrautos sowie für Liebhaberfahrzeuge massgeschneiderte, individuelle Versicherungslösungen gefunden werden können.
In der Schweiz gibt es über eine Viertelmillion Fahrzeuge, die als Young- beziehungsweise Oldtimer gelten. Youngtimer sind Autos, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, als Oldtimer gelten Autos ab 30 Jahren. Insbesondere der Markt für Youngtimer wächst, denn auch jüngere Autofahrer entdecken den Charme der automobilen Vergangenheit und fahren
die Oldtimer von morgen. Logisch, dass auch immer mehr spezifische ersicherungslösungen für die entsprechenden Fahrzeugkategorien nachgefragt werden. Im Interview mit dem «Geschäftsführer» spricht René Grossenbacher über seine Business-Idee, spezifische Versicherungsdienstleistungen für Old- und Youngtimer-Fahrzeuge zu entwickeln, wirft aber auch einen Blick auf seine Leidenschaft für alte Fahrzeuge und deren Status als Kulturgüter.
«Geschäftsführer»: Was bedeutet eigentlich BELMOT?
René Grossenbacher: Es leitet sich von «BELleMOTo» ab und bedeutet im übertragenen Sinne «schönes Fahrzeug»!
Was fasziniert Sie an alten Fahrzeugen?
Viele werden an ihre Jugend oder an Zeiten erinnert, als das Automobil noch mehr als nur ein reines Fortbewegungsmittel darstellte. Alte Autos bilden nicht nur die Technologie- und Industriegeschichte von über 100 Jahren ab, sie sind Kulturgüter, die es unbedingt zu erhalten gilt. Mich faszinieren die unterschiedlichen und fantastischen Karosserieformen sowie die alte und einfache Technik, welche es erlaubt, auch selbst mal etwas zu reparieren. Oldtimer werden gepflegt und umsorgt und sind für mich nicht einfach nur ein Hobby, sondern eigentlich eine Lebenseinstellung.
Apropos Reparaturen – haben die heutigen Mechatroniker überhaupt noch das Know-how, alte Fahrzeuge zu reparieren und instandzustellen?
Heutige Autos haben technologisch mit alten Fahrzeugen nicht mehr viel gemein. Tatsächlich bestand die Gefahr, dass das technische Wissen über alte Autos in Vergessenheit geraten würde. Um einer solchen Entwicklung entgegenzuwirken, entstand vor über zehn Jahren aus der damaligen Fédération Suisse des Vehicules Anciens – heute Swiss Historic Vehicle Federation SHVF – die Idee, in der Schweiz einen Fachverband und ein neues Berufsbild «Fahrzeugrestauratorin / – Fahrzeugrestaurator» zu schaffen. 2011 wurde dann der Verband für Fahrzeugrestauratoren aller historischen Fahrzeuge wie Autos, Lastwagen, Motor- und Fahrräder sowie deren Zulieferer gegründet. In der Folge wurde eine zweijährige Ausbildung zum / zur Fahrzeugrestaurator / in mit eidg. Ausweis für Berufsleute mit abgeschlossener Grundbildung mit EFZ der Automobil-Branche, welche mindestens drei Jahre Berufserfahrung in der entsprechenden Fachrichtung, davon mindestens zwölf Monate mit Haupttätigkeit in der Fahrzeug-Restaurierungsbranche mitbrachten, geschaffen. Fahrzeugrestauratoren / -innen sind spezialisierte, erfahrene Berufsleute für die Instandhaltung, Wartung und Pflege sowie für die Erhaltung, Konservierung, Restaurierung, Reparatur, Renovierung und Rekonstruktion von fahrzeugtechnischen Komponenten und Karosserien von historischen Fahrzeugen.
Wie ist die Idee entstanden, spezifische Versicherungslösungen für Old- und Youngtimer-Fahrzeuge zu entwickeln?
Als ausgebildeter Versicherungskaufmann und als «praktizierender» Oldtimer-Fan habe ich – auch aus eigener Erfahrung – vor über 21 Jahren festgestellt, dass es kaum bfriedigende und vor allem spezifische Versicherungsangebote für Besitzer von Old- und Youngtimer-Fahrzeugen gibt. Damals machten Versicherungsgesellschaften nämlich keinen Unterschied zwischen Old-, Youngtimer und Alltagsautos. Sie verlangten für ein historisches Fahrzeug, das nur gelegentlich gefahren wird, genauso viel wie für ein Auto, das täglich auf die Strasse muss, und berücksichtigen die spezifischen Bedürfnisse der Fahrzeugbesitzer kaum. Ich habe deshalb ein erfolgreiches Nischengeschäft in einem nach wie vor wachsenden Markt entwickelt. Neben einzelnen Fahrzeugen versichern wir mittlerweile auch ganze Sammlungen, Museen und Fahrzeuge während der Restauration.
Was wird durch die «All Risk»-Versicherung der BELMOT® SWISS abgedeckt?
Mit wenigen Ausnahmen sind alle Gefahren versichert, welchen das Fahrzeug ausgesetzt ist. Konkret bietet unsere «All Risk»-Versicherung eine Grunddeckung wie unter Teilkasko-Versicherung und deckt Kollisionsschäden gemäss Vollkaskoversicherung. Zusätzlich – und das ist einzigartig – sind sämtliche mechanische Schädigung des Fahrzeuges versichert, wie zum Beispiel versehentliches Verschalten, Beschädigung der Aufhängung nach dem Durchfahren eines Schlagloches, Motorschaden (zum Beispiel «Kolbenklemmer», Ventilbruch) etc.
Benötigt jedes Fahrzeug eine eigene Police?
Nein. Die «All Risk»-Versicherung bietet dem Oldtimer-Besitzer die Möglichkeit, alle seine Klassiker und Liebhaberfahrzeuge mit einer einzigen Police zu decken, egal, ob die Fahrzeuge regelmässig oder an Rallyes gefahren werden, oder sich zerlegt in einer Werkstatt befinden. Mit der BELMOT®-SWISS-«All Risk»-Versicherung kann man ausserdem das ganze Jahr hindurch so günstig fahren, dass man sich das Abmelden im Winter sparen kann.
Was passiert, wenn ein Young- oder Oldtimer bei einem nicht selbst verschuldeten Unfall Totalschaden erleidet?
Bei einem nicht selbst verschuldeten Verkehrsunfall muss der Haftpflichtversicherer des Schädigers für den Schaden am Fahrzeug aufkommen. Bei einem Totalschaden erfolgt die Entschädigung zum sogenannten Zeitwert. Die eine Gesellschaft versteht allerdings unter dem Zeitwert den Marktwert, den das Fahrzeug zum Zeitpunkt des Unfalles hatte. Andere wiederum gehen vom effektiven Zeitwert aus, welcher viel tiefer als der Marktwert ist. Die BELMOT® SWISS Oldtimer-Kaskoversicherung übernimmt in solchen Fällen die Differenz zwischen der Zahlung des gegnerischen Haftpflichtversicherers und der bei der BELMOT® SWISS, gemäss Vertrag, versicherten Summe.
Was passiert, wenn ein Young- oder Oldtimer bei einem nicht selbst verschuldeten Unfall Totalschaden erleidet?
Bei einem nicht selbst verschuldeten Verkehrsunfall muss der Haftpflichtversicherer des Schädigers für den Schaden am Fahrzeug aufkommen. Bei einem Totalschaden erfolgt die Entschädigung zum sogenannten Zeitwert. Die eine Gesellschaft versteht allerdings unter dem Zeitwert den Marktwert, den das Fahrzeug zum Zeitpunkt des Unfalles hatte. Andere wiederum gehen vom effektiven Zeitwert aus, welcher viel tiefer als der Marktwert ist. Die BELMOT® SWISS Oldtimer-Kaskoversicherung übernimmt in solchen Fällen die Differenz zwischen der Zahlung des gegnerischen Haftpflichtversicherers und der bei der BELMOT® SWISS, gemäss Vertrag, versicherten Summe.
Wie berechnet sich die Versicherungsprämie – nach Katalogpreis, Marktpreis, Wiederherstellungs- oder Wiederbeschaffungskosten?
Die Prämie wird aufgrund der vereinbarten Versicherungssumme berechnet, also nicht aufgrund des Katalogpreises. Und die Versicherungssumme kann der Marktpreis sein, aber auch die Wiederherstellungs- oder die Wiederbeschaffungskosten.