Weltweite Transport- und Logistiklösungen

Der persönliche Kontakt und die hohe Qualität der massgeschneiderten Dienstleistungen sind auch international sehr wichtig.

Die Basler Lamprecht Transport AG gehört zu den führenden Transport- und Logistikunternehmen der Schweiz. Das Familienunternehmen ist weltweit in den Bereichen Luftfracht, Seefracht, Strassentransporte, Gefahrgut, Logistik sowie Lagerhaltung, Zolldienste, Pharmalogistik und Messelogistik tätig.

Neben sieben Standorten in der Schweiz und einem in Deutschland verfügt die Lamprecht Gruppe über mehrere Tochtergesellschaften. Diese sind auf die Bereiche Pharma-Logistik, Messe- und Event-Logistik sowie auf Projekttransporte spezialisiert. Stark präsent ist die vor genau 50 Jahren gegründete amerikanische Tochter der Gruppe mit mittlerweile neun Niederlassungen in den USA.

1945 gründete Adolf Lamprecht in Basel die Lamprecht Transport AG. Der erste Transport, 90 Tonnen Fisch aus Dänemark, auf dem Weg durch das kriegsversehrte Deutschland, sorgte dabei für grosses Aufsehen. Seither ist die Lamprecht Transport AG kontinuierlich gewachsen und befindet sich weiterhin auf einem moderaten Wachstumskurs. Nach den 2017 erfolgten Betriebseröffnungen der Niederlassungen von American Lamprecht in Denver und in San Francisco sowie des Joint Ventures WOG Lamprecht GmbH in St. Margrethen, welche auf Verzollungen aller Art spezialisiert ist, steht Anfang Juni 2018 zudem der Umzug des Logistikstandortes Pratteln in ein modernes und bedeutend grösseres Gebäude bevor. Auf einem Areal von insgesamt 15 000 m2 stehen 500 m2 Büros, eine Stückgutplattform von rund 1800 m2 mit 22 Rampen sowie ein Logistikbau mit ca. 9000 m2 Lagerfläche mit acht Rampen zur Verfügung.

Heute beschäftigt das Unternehmen rund 300 Mitarbeitende und bildet 17 Lehrlinge aus. Geleitet wird das Familienunternehmen in dritter Generation von Thomas Lamprecht, der im Interview mit dem GESCHÄFTSFÜHRER über seine Unternehmensphilosophie, Nachfolgeregelung oder aktuelle Herausforderungen in der Logistik- und Transportbranche spricht.

INTERVIEWBOX:

Wie würden Sie in wenigen Worten die Unternehmensphilosophie der Lamprecht Transport AG beschreiben?

Thomas Lamprecht

Thomas Lamprecht: Wir stehen für Leistungsfähigkeit, für Engagement und für Nachhaltigkeit. Die Lamprecht Gruppe wird weiterhin als unabhängiges Unternehmen global agieren und seinen Kunden persönliche Beratung und auf ihre Bedürfnisse individuell zugeschnittene sowie vollumfängliche Dienstleistungen anbieten.

Sie verstehen sich vor allem als ein weltweit agierendes Unternehmen?

Die Lamprecht Transport AG ist seit Anbeginn vor allem ein international tätiges Unternehmen gewesen, und dies wird auch in Zukunft so sein. Besonderes Augenmerk haben wir seit 50 Jahren auf den amerikanischen Markt gelegt, wo wir in den letzten Jahren neue Filialen eröffnet haben. Weitere wichtige Märkte stellen der Ferne und zunehmend der Mittlere Osten dar. Der Schweizer Markt ist relativ klein, hat aber für uns als Bestandteil des internationalen Transport- und Logistikgeschäfts Bedeutung. Wichtig ist auch die Vernetzung unseres Unternehmens mit Partnerfirmen, wie zum Beispiel der «System Alliance Europe», einem Netzwerk für Sammelgut innerhalb Europa mit 61 Partnern in 32 Ländern und mit 196 Umschlagterminals oder die Teilnahme an der «Online Systemlogistik», einem Systemverbund mittelständischer, inhabergeführter Logistikunternehmen für Sammelgut innerhalb Europas mit 77 Partnern.

Sie haben den Begriff «unabhängig» für Ihr Unternehmen herausgestrichen – die Lamprecht Transport AG sowie die Gruppe bleiben also auch in Zukunft ein Familienbetrieb?

Das ist richtig. Gemäss unserer Strategie 2020 werde ich in zwei Jahren die operative Führung des Unternehmens an die vierte Generation abgeben. Es ist ein Glücksfall, dass meine jüngere Tochter, die nun seit 13 Jahren in der Firma tätig ist, schon immer ins Geschäft einsteigen wollte, und meine ältere Tochter, die sich ursprünglich als Sozialpädagogin ausbilden liess, nach einer Babypause bei uns eingetreten ist. Unseren Mitarbeitenden, welche das grösste Kapital unserer Firma sind, gibt dies Sicherheit und unseren Kunden Kontinuität, denn sie können sich darauf verlassen, dass nicht anonyme Investoren die Geschäfte übernehmen, sondern der persönliche Kontakt, und damit auch die hohe Qualität unserer massgeschneiderten Dienstleistungen, gewährleistet ist.

Wird die Lamprecht Gruppe weiterwachsen?

Ich schliesse ein moderates Wachstum vor allem durch zu uns passende Zukäufe von kleineren Firmen auch für die Zukunft nicht aus.

Vor welchen Herausforderungen steht die Branche, und damit natürlich auch Ihr Unternehmen?

Der Transport von Waren ist natürlich stark von den weltweit konjunkturellen Gegebenheiten, aber auch von anderen Faktoren abhängig, die unsererseits nicht zu beeinflussen sind. Dank unserer überschaubaren Grösse können wir allerdings sehr flexibel und schnell reagieren, wie dies zum Beispiel kürzlich beim Unterbruch der Bahnstrecke bei Rastatt geschehen ist. Dort konnten wir den Kunden sofort alternative Transportlösungen anbieten. Generell reicht es heute allerdings nicht mehr aus, dass wir einfach Waren transportieren. Heute muss man den Kunden die sogenannte «Supply Chain», also effiziente Lagerhaltung und weitere Dienstleistungen wie Komplettlösungen für den Versand, Verpacken, Umpacken, Etikettieren, Auszeichnen oder Konfektionieren anbieten, um konkurrenzfähig zu bleiben. In diesem Zusammenhang ist auch der geplante Umzug unseres bisherigen Logistikstandortes in Pratteln zu verstehen.

Welche Rolle spielt für Sie die Digitalisierung?

Die Digitalisierung ist für uns enorm wichtig. Der Einsatz von Computern hat bereits in den 1970er-und 1980er-Jahren, als wir eigene IT-Abteilungen aufgebaut und eigene Software-Lösungen entwickelt haben, mit denen wir auf spezifische Kundenbedürfnisse eingehen konnten, eine entscheidende Rolle gespielt und die unserem Unternehmen auch teilweise Vorteile gegenüber der Konkurrenz gebracht haben. Dementsprechend sind wir überzeugt, dass wir uns mit den Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung auseinandersetzen und generell gegenüber allen technologischen Entwicklungen offen sein müssen, denn gerade im Transport- und Logistikbereich sind teilweise epochale Veränderungen zu erwarten.

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