Seit 350 Jahren ist das bürgerliche Waisenhaus für Kinder und Jugendliche ein Zuhause auf Zeit. Die Publikation «Zuhause auf Zeit – 350 Jahre bürgerliches Waisenhaus Basel» nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Reise hinter die Mauern des ehemaligen Kartäuserklosters am Kleinbasler Rheinufer. Basierend auf umfassendem Archivmaterial und riech an historischen Abbildungen, erzählt «Zuhause auf Zeit» die Geschichte einer Institution, die bis heute ein Symbol des bürgerschaftlichen Engagements für soziale Belange ist. Das umfangreiche Werk berichtet von den Anfängen im 17. Jahrhundert, vom Wandel der Erziehungsmethoden hin zu neuen pädagogischen Konzepten, und lässt auch kritische Aspekte nicht aus.
«Zuhause auf Zeit – 350 Jahre Bürgerliches Waisenhaus Basel» behandelt, wissenschaftlich fundiert und unabhängig recherchiert, das 350-jährige Bestehen einer der traditionsreichsten Institutionen der Basler Bürgergemeinde. Die Geschichte des Waisenhauses wird zeitgemäss, kritisch und anschaulich, mit Schwerpunkt auf den jüngeren Entwicklungen aufgearbeitet. Dafür wurden die umfangreichen Archivbestände des Waisenhauses ausgewertet und Interviews mit ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Mitarbeitenden geführt.
Von Beginn weg haben im Bürgerlichen Waisenhaus Basel nicht nur elternlose Kinder gelebt, sondern auch zahlreiche Kinder und Jugendliche, die nach den jeweils herrschenden Dogmen als zu wenig behütet galten. Sei dies, weil sie auf der Strasse lebten und, wie im 17. und 18. Jahrhundert, bettelten oder weil ihre ledigen Mütter arbeiten mussten und keine Tagesbetreuung zur Verfügung stand. Ein Waisenhaus war ein Ort der öffentlichen Fürsorge für Kinder und Jugendliche – und das ist es auch heute noch.
Das Buch zeichnet zum einen die lange Geschichte und Tradition des Waisenhauses nach, gibt gleichzeitig aber auch persönliche Einblicke in das Leben im Heim. Über einhundert Abbildungen von den Anfangszeiten der Fotografie bis zur Gegenwart und die zehn Porträts von Zeitzeugen geben einen ungeschminkten Einblick in das Leben im Heim. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Personen, die zu unterschiedlichen Zeiten als Kinder oder Jugendliche im Waisenhaus gelebt haben, Menschen, die im Waisenhaus gearbeitet haben, und auch solche, die zunächst Betreute waren und später Betreuende wurden, teilen ihre Geschichten.